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30.10.2019

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Mit Volldampf in die Kreativwirtschaft

Fabrikumbau in Lyon von Vurpas Architectes


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Das Stadtzentrum Lyons wird eingerahmt von Rhône und Saône. Auf dem südlichsten Zipfel der lang gezogenen Halbinsel, La Confluence genannt, entsteht auf hundertfünfzig Hektar Land seit 2003 eines der größten aktuellen Stadtentwicklungsprojekte Europas. Ob der zentralen Lage soll das ehemalige Industriequartier auf der Halbinsel umgebaut werden und zukünftig Platz für 30.000 neue Einwohner bieten. Dazu sollen Arbeitsplätze entstehen, die vornehmlich in der Kreativwirtschaft angesiedelt sind. Eindrucksvollster Zeuge der industriellen Vergangenheit des Quartiers ist die Halle Girard der Dampfkesselfabrik Chevalier aus dem Jahre 1857. Mit ihrer repräsentativen Fassade und den spektakulären Ausmaßen von 4.100 Quadratmetern ist sie typisch für die Industriearchitektur aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und steht unter Denkmalschutz. Im von Herzog & de Meuron ausgearbeiteten Masterplan für La Confluence liegt die Halle in bevorzugter Lage: Direkt an einer großen Grünfläche, die sich nach Süden bis hin zum auf dem Inselspitz liegenden Musée des Confluences ziehen wird. Das in Lyon ansässige Büro Vurpas Architectes hat das Ensemble behutsam saniert und Teilbereiche rückgebaut.

Im Auftrag der Stadt Lyon wurden die Räumlichkeiten für die Nutzung durch Startups des Verbands French Tech One optimiert. Unter dem Namen H7 stehen potenziellen Mietern in dem Hallenkomplex nun drei Raumoptionen zur Verfügung. Unter den Sheddächern neben der Haupthalle gibt es auf 3.800 Quadratmetern offene Bereiche, private Büroräume und einen Meetingroom, um zusammenzuarbeiten, Netzwerke zu knüpfen und gemeinsam zu wachsen. Seit der Eröffnung wurden aus 200 Bewerbern 80 Startups ausgewählt, die die Räume im April 2019 bezogen. Im vorderen Teil der Halle stehen 1.000 Quadratmeter Eventfläche zur Verfügung, die für Seminare, Workshops, Konferenzen aber auch Productlaunches genutzt werden können. Im überdachten, aber zu zwei Seiten offenen Teil hinter der Halle ist auf 600 Quadratmetern ein Foodcourt mit zentraler Bar eingerichtet. Hier können lokale Produzenten ihre Waren in kleinen Containermodulen feilbieten.

Mit einfachen, leicht wirkenden Interventionen schufen die Architekten in dem eindrücklichen Raumvolumen der ehemaligen Kesselhalle Büro- und Arbeitsräume, die sich auch für unvorhergesehene Anwendungen adaptieren lassen sollen. Dabei gelang es, Charakter und Qualitäten des historischen Raumes nicht zu beeinträchtigen und seine kathedralenhafte Aura zu erhalten. Wichtige Details wie das schlanke Metallstützengerüst, das das Dach trägt, oder die sanfte Lichtführung im Innenraum bleiben erhalten. Modulare Eventräume ergänzen das Angebot. Auf der Dachfläche der Anlage wurden über 1.000 Quadratmeter Sonnenkollektoren installiert. Die Fabrikhallen sind mit ihrer neuen Setzung zum Aushängeschild und modellhaften Vorbild der Entwicklung auf La Confluence geworden. Es bleibt also spannend, was sich auf den umliegenden Grundstücken noch so tut. (tl)

Fotos: Brice Robert 
, Kevin Dolmaire


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Kommentare
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1

denkste | 30.10.2019 16:59 Uhr

Mit Volldampf in die Kreativwirtschaft

Ein überzeugendes Beispiel der Wiederbelebung

 
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Die Fassade der Haupthalle wurde durch Vurpas restauriert.

Die Fassade der Haupthalle wurde durch Vurpas restauriert.

Alle weiteren Eingriffe wurden behutsam vorgenommen, um den Charakter des Gebäudes nicht zu zerstören.

Alle weiteren Eingriffe wurden behutsam vorgenommen, um den Charakter des Gebäudes nicht zu zerstören.

Im hinteren Bereich ist ein offener Foodcourt entstanden.

Im hinteren Bereich ist ein offener Foodcourt entstanden.

Im Inneren wurden modulare frei adaptierbare Flächen für Büros eingezogen.

Im Inneren wurden modulare frei adaptierbare Flächen für Büros eingezogen.

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