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24.02.2022
Kartons im Raster
Fabrikerweiterung in Alicante von Estudio Alberto Burgos
Dass Industriebauten wie Recyclingzentren, Müllsammelstellen und Betriebshöfe ästhetisch anspruchsvoll gestaltet sein können, zeigen gleich mehrere Projekte auf baunetz.de. Ein weiteres Beispiel ist der Umbau samt Erweiterung einer Fabrik in der spanischen Gemeinde Crevillent. Estudio Alberto Burgos aus Alicante haben dem Gebäude eine neue Struktur gegeben und es um Flächen für Produktion, Lagerung und Vertrieb sowie Büro- und Mitarbeiterräume erweitert.
Die Fabrik der Firma Envabox steht in einem typisch suburbanen, zersiedelten Industriegebiet südöstlich der kleinen Gemeinde Crevillent, rund 31 Kilometer von Alicante. Derzeit arbeiten rund 70 Mitarbeiter für das Unternehmen, das hier seit Anfang der 1970er Jahre Pappkartons in allen Größen und Formen produziert. Auftrag der Architekt*innen war es, Ordnung und Klarheit in die Strukturen und Abläufe zu bringen. Fasst man die Fakten kurz und bündig zusammen, bedeutet das: Die Fläche wurde um 4.300 Quadratmeter ergänzt, das Raumprogramm um mehr Fläche für Rotations- und Flachstanzen, Falzmaschinen und Offsetdrucker, für die Lagerung der Kartons sowie um mehr Büro- und Mitarbeiterräume und Flächen für das Be- und Entladen erweitert.
Ganz so einfach lässt sich das Projekt aber nicht zusammenfassen. Was die Architekt*innen mit dem berühmten Zitat vom kleinen Prinzen –„Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“ – beschreiben, lässt sich für diejenigen, die sich mit den Prozessen in einer Kartonfabrik wenig auskennen, vielleicht so erklären: Die entscheidende Arbeit lag im Detail und darin, die bestehende Struktur, ein Raster von 25 mal 10 Metern, so umzuorganisieren, dass Arbeitsabläufe erleichtert und Prozesse verbessert werden. Dafür wurden nur wenige Teile der Fabrik abgerissen und der Bestand um Anbauten erweitert – alles im gehabten Raster und während des laufenden Betriebs. Eine der wichtigsten Grundlagen für die Effizienz der Fabrik sei das Schaffen einer großen, übersichtlichen Arbeitsfläche gewesen, erklären Estudio Alberto Burgos.
Das Raster für ein Wohnhaus nahe Valencia, das das Büro zusammen mit Space Popular und Javier Cortina 2020 fertigstellten und das wie ein großes Klettergerüst aussieht, ist viel kleiner, und doch drängt sich die Frage auf, ob das von den Architekt*innen so gelobte Raster der Fabrik in Crevillent auch hier als Inspirationsquelle diente. (dsm)
Fotos: Mariela Apollonio
Die Fabrik der Firma Envabox steht in einem typisch suburbanen, zersiedelten Industriegebiet südöstlich der kleinen Gemeinde Crevillent, rund 31 Kilometer von Alicante. Derzeit arbeiten rund 70 Mitarbeiter für das Unternehmen, das hier seit Anfang der 1970er Jahre Pappkartons in allen Größen und Formen produziert. Auftrag der Architekt*innen war es, Ordnung und Klarheit in die Strukturen und Abläufe zu bringen. Fasst man die Fakten kurz und bündig zusammen, bedeutet das: Die Fläche wurde um 4.300 Quadratmeter ergänzt, das Raumprogramm um mehr Fläche für Rotations- und Flachstanzen, Falzmaschinen und Offsetdrucker, für die Lagerung der Kartons sowie um mehr Büro- und Mitarbeiterräume und Flächen für das Be- und Entladen erweitert.
Ganz so einfach lässt sich das Projekt aber nicht zusammenfassen. Was die Architekt*innen mit dem berühmten Zitat vom kleinen Prinzen –„Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“ – beschreiben, lässt sich für diejenigen, die sich mit den Prozessen in einer Kartonfabrik wenig auskennen, vielleicht so erklären: Die entscheidende Arbeit lag im Detail und darin, die bestehende Struktur, ein Raster von 25 mal 10 Metern, so umzuorganisieren, dass Arbeitsabläufe erleichtert und Prozesse verbessert werden. Dafür wurden nur wenige Teile der Fabrik abgerissen und der Bestand um Anbauten erweitert – alles im gehabten Raster und während des laufenden Betriebs. Eine der wichtigsten Grundlagen für die Effizienz der Fabrik sei das Schaffen einer großen, übersichtlichen Arbeitsfläche gewesen, erklären Estudio Alberto Burgos.
Das Raster für ein Wohnhaus nahe Valencia, das das Büro zusammen mit Space Popular und Javier Cortina 2020 fertigstellten und das wie ein großes Klettergerüst aussieht, ist viel kleiner, und doch drängt sich die Frage auf, ob das von den Architekt*innen so gelobte Raster der Fabrik in Crevillent auch hier als Inspirationsquelle diente. (dsm)
Fotos: Mariela Apollonio
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