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07.08.2018
Strahlung hinter Glasbausteinen
Fabrik in Mexiko von Emilio Alvarez Abouchard
Aus gebäudetechnischer Sicht sind so genannte Glasbausteine vor allem für ihre geringe Dämmfähigkeit bekannt. Und obwohl der U-Wert nichts darüber aussagt, so werden sie gemeinhin auch nicht mit einem hohen Sicherheitsanspruch assoziiert. Im Industriegebiet der mexikanischen Stadt Morelia hat das Büro Emilio Alvarez Abouchard Arquitectura allerdings eine sicherheitstechnisch sensible Fabrik realisiert, an deren Hauptfassade die dekorativen Glaselemente zum Einsatz kamen.
Dementsprechend lässt sich von der Straße aus kaum erahnen, was sich im Inneren des Industriebaus abspielt. Zugegeben: Das zweigeteilte Bauwerk umfasst im zur Straße orientierten, vorderen Bereich lediglich Büros, Kantine, Duschen und Besprechungsräume. Erst dahinter, etwas erhöht am Hang, schließt die eigentliche Fabrikhalle an, in der mit einer Strahlenquelle gearbeitet wird, die zum Beispiel für die Produktion spezieller Bauteile der Energieindustrie genutzt wird – schreiben die Architekten.
Das gesamte Werk wurde aus unbehandelten, vorgefertigten Sichtbetonelementen gefügt. 60 Zentimeter breit sind die Elemente, die Böden, Wände und Öffnungen sowohl der – nur über das Satteldach belichteten – Halle als auch des administrativen Traktes beherrschen. Das Maß lässt sich auch im Verbund der normierten Glassteine erreichen. Bis auf den Giebel besteht die gesamte Front des Gebäudeabschnittes an der Straße aus lichtdurchlässigen Wandsegmenten, die von einem hellen Stahlgerüst eingefasst werden. Ihr kleinformatiges Raster wird durch ein Metallgitter auch hinter den versetzt angeordneten, raumhohen Fensteröffnungen mit kippbarem Mittelteil fortgeführt.
So entstand in Morelia ein Fabrikbau wie aus einem Guss, der eine helle, in Materialität und Interieur reduzierte, sichere und natürlich belüftbare Arbeitsumgebung schafft – und sich auch nach außen formal aufregend und ansprechend durchdetailliert präsentiert. (kms)
Fotos: Camila Cossio
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Schade, dass der aufregende Neubau in Morelia von Emilio Alvarez Abouchard Arquitectura weit abgelegen in einem Industriegebiet liegt.
Das zweigeteilte Bauwerk umfasst im vorderen Bereich mit den Glasbausteinen Büros, Kantine, Duschen und Besprechungsräume.
Im hinteren, etwas erhöhten Bauteil am Hang liegt die eigentliche Fabrikhalle, in der mit einer Strahlenquelle gearbeitet wird.
Rohe Materialien und das Maß der 60 Zentimeter breiten Sichtbetonelemente dominieren des Innere des Hauses.
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