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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Experimentelles_Wohnhaus_in_Stockholm_4021375.html

28.08.2014

Findling für 170.000 Euro

Experimentelles Wohnhaus in Stockholm


Der Stockholmer Architekt Tommy Carlsson hat eine Mission: Während in der Architektur billig noch immer oft hässlich bedeute und umgekehrt gute Gestaltung meist teuer sei, soll sich das in Zukunft ändern. „Happy Cheap“ heißt der Wohnprototyp, den er zu diesem Zweck für 170.000 Euro im Stadtteil Skärholmen errichtet hat.

Die Form des Gebäudes gestaltete Carlsson als kantig-grauen Findling, der mittig auf dem steilen Grundstück zur Ruhe gekommen ist. Erschlossen wird das Haus durch eine schmale Treppe aus Beton, die in zwei rechten Winkeln von der Grundstücksgrenze zum Eingang führt. Dieser ist skulptural inszeniert und wirkt durch die abgeschnittene Ecke, die ein Vordach entstehen lässt, wie das Maul eines Kugelfischs.

Das Innenleben ist auf zwei Geschossen um einen zentralen Treppenraum herum organisiert, der das Haus in der Vertikalen großzügig öffnet. Im Erdgeschoss befinden sich die Küche und der Essbereich sowie ein weiteres Zimmer. Im Obergeschoss mündet die Treppe dann in das eigentliche Wohnzimmer mit hoher Decke, an das zwei Schlafzimmer angrenzen.

Räumlich folgt das Haus einem einfachen Prinzip: Jedes Zimmer wird durch einen rechten Winkel und eine Schräge definiert und mittels teils großer, teils kleiner Fenster in Bezug zur Außenwelt gesetzt. Dabei ist die Konstruktion des Hauses so einfach wie möglich gehalten. Die Fassade besteht aus verzinktem Stahlblech, das Tragwerk und die Wände aus Schichtholzrahmen und Sandwichpaneelen. Die festverglasten großen Fenster werden durch simple Lüftungsöffnungen ergänzt.

Auch die technische Installation ist reduziert, darum gibt es Wasser nur im Erdgeschoss. Dafür bekommt der Käufer über 110 Quadratmeter Wohnfläche in bester skandinavischer Tradition zu einem Preis, der noch viel beeindruckender ist, wenn man das deutlich höhere schwedische Lohnniveau bedenkt. (sb)

Fotos: Michael Perlmutter


Zum Thema:

Weitere Informationen zum Happy-Cheap-Projekt inklusive einer detaillierten Kostenaufstellung unter www.happycheap.se (in schwedischer Sprache).


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