Alles nur Show – dafür eine, die sich sehen lassen kann: Gefaltete Fassaden können dann eine interessante Lösung sein, wenn brav montierte und glatt-glänzende Aluminiumpaneele dem Auftraggeber zu langweilig, eine aufregende Konstruktion aber zu teuer ist. So auch im südwestfranzösischen Bayonne. Hier hat das Pariser Büro Gardera-D Architectures für den Erweiterungsbau der „Agglomeration Côte Basque Adour ACBA“ – einer staatlichen Organisation für politische und wirtschaftliche Entwicklung des lokalen Wohnungsmarktes – eine auffällige Fassade mit Falten entworfen.
Der zweigeschossige Anbau ergänzt das Verwaltungsgebäude aus den 1980er Jahren und ist im Zuge der Sanierungsarbeiten entstanden – dem Bürotrakt fehlte ein Auditorium. Dieses wurde nun im September fertig gestellt und ist über einen Gang mit dem Verwaltungsbau verbunden. Etwa 120 bis 160 Personen finden in dem Konferenzraum mit dem achteckigen Grundriss Platz, der ein wenig in der Erde versunken ist. Die Teilnehmer können so auf Höhe der Grasspitzen in den benachbarten Park blicken und sich dennoch auf die Meetings konzentrieren.
Die Decke des Auditoriums stellt mit ihren prismatischen Faltungen einen Bezug zur auffälligen Fassade her. Doch geht es hier primär um die Akustik. Architekt Patrice Gardera hat die Deckenkonstruktion aus Holz direkt von einer akustischen Darstellung des Raumes abgeleitet, die es ermöglicht, in dem Raum auch ohne Mikrofon verstanden zu werden. Die einzelnen Elemente sind teilweise glatt, andere sind leicht perforiert, um den Schall zu absorbieren, wieder andere verbergen technische Geräte wie Lautsprecher, Lüftung und Beleuchtung.
Fotos: Mathieu Choiselat
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