Wie ein von Zauberhand bewegtes Tuch schwingt dieses freitragende Dach, soll dabei formal an ein Zirkuszelt oder einen Zauberhut erinnern. Die Assoziationen von Zauberei und Zirkus kommen nicht von ungefähr, dient der Neubau mit einem Schalentragwerk aus Holzelementen doch als Veranstaltungsgebäude auf dem Gelände von
Knies Kinderzoo, der Zooanlage des berühmten Schweizer Circus Knie in Rapperswil am nördlichen Oberseeufer.
Der Entwurf von
Carlos Martinez Architekten (Berneck) ging 2018 als Sieger aus einem Realisierungswettbewerb hervor. Für den von der Betreiberfamilie Knie beauftragten Neubau wurde zunächst die 20 jahre alte Seelöwen-Arena zurückgebaut, anschließend das markante Gebäude aus Holzelementen, vorgefertigt in den Werkstätten der Holzbaufirma
Blumer Lehmann, innerhalb von acht Monaten errichtet. Insgesamt 24 zweifach gekrümmte Holzelemente bilden das Holzfaltwerk, das von Holzdruckringen und einem Betonring zusammengehalten wird. Rippen und Querrippen sind aus Brettschichtholz, zum Einsatz kam einheimische Fichte. Das Besondere dabei sei die Kombination von Elementbau und Freiform, so Jan Hempel, Projektleiter bei Blumer Lehmann.
Tagsüber wird die bis zu 500 Menschen fassende Zeltstruktur für Zirkusvorstellungen des Kinderzoos genutzt, während sie abends zur multifunktionellen Eventhalle wird. Dazu kann die große Arena durch modulare Tribünenelemente in eine ebene Fläche umgebaut werden. Mit seinen 26 Metern Höhe und den von schwarz-grau zu weiß changierenden Dachschindeln ist der Neubau, der unter dem Namen
Knies Zauberhut firmiert, in Zoo und Umgebung weithin sichtbar und soll so auch eine identitätsstiftende Rolle für die gesamte Anlage übernehmen.
(mg)
Fotos: Blumer-Lehmann, Knies Kinderzoo, Luca Zanier, Faruk Pinjo
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auch ein | 01.05.2021 17:10 Uhrarchitekt
der sogenannte "official" sollte sich informieren.
die elefanten treten längst nicht mehr auf sondern haben dort ihr gnadenbrot.
man hätte sie auch erschiessen können...