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31.10.2018
Flexibel in Herbolzheim
Evangelisches Gemeindehaus von Kuhn und Lehmann
Seit einem Jahr ist der Neubau und die Sanierung des bestehenden katholischen Gemeindehauses in Herbolzheim von K9 Architekten fertig. Und fast zeitgleich wurde auch das neue evangelische Gemeindehaus in der baden-württembergischen Stadt mit seinem nicht mal 11.000 Einwohnern fertiggestellt. In letzter Zeit unterstützt die evangelische Kirche vor Ort mehrere Initiativen, um mehr Christen zu erreichen, die aktiv am Gemeindeleben teilnehmen werden – wie der Pfarrer der Kirche erklärt. Und neben neuen Gottesdienstformaten, Öffentlichkeitsarbeit und sozialer Vernetzung hat die Gemeinde 2015 für den Neubau des Gemeindezentrums einen Wettbewerb ausgeschrieben. Der Entwurf von Kuhn und Lehmann Architekten (Freiburg) gewann.
Im Planungsprozess des Zentrums war die Gemeinde aktiv beteiligt. So konnte das kleine Zentrum mit seinen rund 420 Quadratmetern Grundfläche zweieinhalb Jahre nach der Wettbewerbsentscheidung bezogen werden. Das Gemeindehaus steht zentral auf dem Grundstück in einem heterogenen Wohnviertel und ist nach allen vier Seiten offen. Der Gemeindesaal wird von vier kleinen, geschlossenen Baukörpern umgeben. So ist der Innenraum in kleine Räume gegliedert, die jeweils einem Flügel zugeordnet sind. An das geräumige Foyer, das auch als kleiner Saal genutzt werden kann, schließt südlich der Sakralraum an, nach Osten eine Loggia und nördlich ein Kinderhaus.
Das gefaltete Dach wird von den vier Eckkörpern getragen, die im Kontrast zum Saal mit grauem Holz verkleidet sind. Der gesamte Innenraum ist nur mit zwei mobilen Wänden versehen. Diese können in verschiedenen Kombinationen geöffnet und geschlossen sein und lassen je nach Wunsch auch eine andere Nutzung des Zentrums zu. Die Flexibilität war der Kirchengemeinde wichtig, denn die Einnahmen durch eine Vermietung der Räume sollen einen Kindergartenneubau unterstützen. (mg)
Fotos: Achim Birnbaum
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Die neun Lichtfelder im zentralen Saal sind mit filigranen Holzleisen versehen.
Die Klinkerfassade des Wettbewerbsprojekts wurde während des intensiven Arbeitsprozess mit der Gemeinde mit der Holzverschalung ersetzt.
Unterschiedliche Kombinationen der Teilung des Innenraums ermöglichen vielfältige Nutzung des Zentrums.
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