An der Ill, nicht weit vom europäischen Parlament, haben die Architekten Auer Weber (Stuttgart/München) eine Skulptur aus selbstreinigendem Sichtbeton und Lärchenholz errichtet. Die europäische Schule macht durch ihre Architektur auf sich aufmerksam. Aus Sicherheitsgründen öffnet sich der Campus allerdings nicht nach außen, sondern nach innen zu einem großzügigen Hof. Zwar war der dichte Baumbestand auf dem Grundstück Thema im Entwurf, wurde aber nicht erhalten. Die neuen Bäume müssen nun erst wachsen.
Straßburg ist europäische Hauptstadt und Sitz verschiedener europäischer und internationaler Einrichtungen. Die europäische Schule ist speziell an die Bedürfnisse von Diplomaten und europäischen Beamten angepasst. Um den Kindern trotz häufiger Ortswechsel eine kontinuierliche Ausbildung zu ermöglichen, wird hier nach einem Lehrplan in Muttersprache und Fremdsprachen unterrichtet und ein europaweit anerkannter Abschluss vergeben. Mit dem neuen Schulcampus entstand nun ein Ort, um europäische Gemeinschaft unter den Schülern zu pflegen.
Kindergarten, Grundschule und Gymnasium sind in ablesbaren Baukörpern um den Hof angeordnet und nutzen Bibliothek, Multifunktionssaal und Mensa gemeinsam. Diese Funktionen sind im mit holzverkleideten Erdgeschoss untergebracht. Darüber dominieren horizontale Sichtbetonbänder verschiedener Proportionen die Gestaltung. Auch im Inneren, wo die großzügige Erschließung vertikal durch Lufträume und ein zentrales Oberlicht verbunden sind, bleibt Sichtbeton Thema. Holzfußboden und kräftige Rottöne kontrastieren das Grau. Trotz der schiefen Winkel bleibt die Architektur in Konzept und Materialwahl klassisch – man könnte sagen: diplomatisch. (dd)
Fotos: Aldo Amoretti
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Michi | 14.09.2015 21:18 Uhrbeton etc
Ein alter Hut, immer das gleiche. Wer dreht diesen Düsentriebs mal den Strom ab? Momentan sinds grad die schiefen überkragenden Glaswände.
Die Bahn wird den 180 m Albtraum in diesem Stil hoffentlich noch kippen, auch wenn der Münchner Stadtrat weint.