Der Großraum Zürich ist kontinuierlich mit dem Umbau seiner Infrastruktur beschäftig, was oft auch positive Auswirkungen im Lokalen hat. Nach Fertigstellung der sogenannten Durchmesserlinie unter dem Hauptbahnhof hindurch wurden direkt am Gleisbett in der Zollstraße zwei größere Areale frei. Das westliche Grundstück ging an die Genossenschaft Kalkbreite, die dort nach Eröffnung ihres gleichnamigen Neubaus weiter expandiert. Für den östlichen Abschnitt ist eine Wohn- und Geschäftsbebauung vorgesehen, die als kleines Pendant zur gegenüberliegenden Europaallee gesehen werden kann. Über die Gestaltung der Neubauten wurde kürzlich per Wettbewerb entschieden, wobei die Jury für die beiden Bauaufgaben jeweils eigene Preise vergab:
Perimeter Dienstleistung:
- 1. Rang: Made in Sàrl, Genf
- 2. Rang: Armon Semadeni Architekten und Meier Hug Architekten, beide Zürich
- 3. Rang: Kuehn Malvezzi Architects, Berlin
- 4. Rang: Baumschlager Eberle, Zürich
Die weiteren Teilnehmer waren das Agps Architecture Studio Zürich, Burkard Meyer Architekten (Baden), Fiechter & Salzmann Architekten (Zürich) und :mlzd (Biel) in Zusammenarbeit mit Atelier Kempe Thill (Rotterdam).
Beim Gewinnerprojekt von
Made in Sàrl, das zwei langgezogene Gebäude mit „großstädtischer Atmosphäre“ vorsieht, gefiel der Jury insbesondere, wie die „Dynamik des Gleisfeldes“ aufgenommen wurde, um die Bauten zu einem Teil des Bahnhofs zu machen.
Perimeter Wohnen:- 1. Rang: Esch Sintzel Architekten, Zürich
- 2. Rang: Caruso St John Architects, Zürich
- 3. Rang: Baukontor Architekten und Joos & Mathys Architekten, beide Zürich, mit Sergison Bates Architects, London
Die weiteren Teilnehmer waren von Ballmoos Krucker Architekten (Zürich), Charles Pictet Architecte (Genf) und Nicola Braghieri (Mailand), Galli Rudolf Architekten (Zürich), Huggenbergerfries Architekten (Zürich) und Atelier Bow-Wow (Tokio) sowie Steib Geschwentner Architekten mit Helle Architektur (beide Zürich).
Der Entwurf von
Esch Sintzel Architekten zeichnet sich laut Jury aufgrund seiner markanten städtebaulichen Figur aus, die mit unterschiedlichem Ausdruck auf die beiden Situationen Zollstraße und Gleisbett reagiert.
Interessant am gesamten Projekt ist, dass die Schweizer Bundesbahn als Eigentümerin der Flächen die Umsetzung selbst verantworten wird, anstatt sie einem anonymen Investor zu überlassen. Das bis heute staatstragende Selbstverständnis des Unternehmens erklärt vielleicht auch die hohe ästhetische Qualität der beiden erstplatzierten Entwürfe, die der außergewöhnlichen städtebaulichen Umgebung voll gerecht werden. Die Realisierung der Gebäude soll schrittweise bis 2020 erfolgen.
(sb)
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eduard | 13.02.2015 10:01 UhrGlückwunsch
Glückwunsch aus Weimar an die Kollegen von Esch Sintzel!