Der Neubau des katholischen Berufskollegs Köln von 3pass Architekten (ebenfalls Köln) vereint dessen bisher drei separate Standorte in einem Schulbau. 1.000 Schüler werden im fertiggestellten Gebäude zukünftig in erzieherischen, sozialpädagogischen und heilpflegerischen Berufen ausgebildet.
Außen- und Innenraum des Baus sind mit konträrer Formensprache und Materialität konzipiert. Wirkt der polygonale, viergeschossige Bau von außen kompakt, formal simpel und ist im Straßenbild durch seine beige Lochfassade eher unauffällig, überrascht er den Besucher im Inneraum mit einem viergeschossigen, hellen Atrium und Geschossdecken mit mäandrierenden Konturen. Verklinkerte Außenfassade und exponierter Beton im Innenraum sind ein ungleiches Paar, der Materialkontrast wird aber durch eine ähnlich beige, warme Farbgebung relativiert.
Die monolithische Außenwirkung wird im Inneren durch die quasi-Aushöhlung aufgehoben. Außen im zurückhaltenden Dialog zum Bestand, zeigt sich der Bau im Inneren durch die formale Gestaltung der Erschließungsflächen eigentümlicher und selbstbewusster. Hier scheint auch der gestalterische Fokus zu liegen.
Die große Halle mit ihrer zentralen Treppe, über welche man die oberen Etagen erschließt, wird von der Schule als flexibel bespielbares Forum genutzt. Hier finden Lehrveranstaltungen, Messen und andere öffentliche Veranstaltungen statt. Eine Cafeteria im Erdgeschoss kann ihre Bestuhlung temporär in die Halle erweitern. (df)
Fotos: Constantin Meyer
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architekturpolizei | 02.09.2016 17:35 UhrFeine Sache
An dieser Stelle auch erlaubt: einfach ein dickes Lob, wie man heute mit Liebe zum Detail noch bauen kann. Sehr schön.