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23.07.2012
Kloster, Gefängnis, Musikschule
Erweiterungsbau in der Normandie
Das Kloster Notre-Dame-de-Consolation in Louviers (Region Haute-Normandie) hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Im 17. Jahrhundert von Franziskaner-Brüdern errichtet, wurde es im Zuge der Französischen Revolution aufgelöst, teilweise abgerissen und fortan als Kerker genutzt, woran noch der heutige Straßenname „Rue des Pénitents“ erinnert. Seit 1990 ist in den baulichen Überresten eine Musikschule untergebracht, die nun durch einen Anbau der französischen Architekten Opus 5 erweitert wurde – ein besonders deutliches Beispiel einer gewollten Kontrastierung von neuen und alten Bauteilen.
Neben der räumlichen Erweiterung lag ein Schwerpunkt des Entwurfs auf der Hervorhebung des archäologischen Erbes und dem außergewöhnlichen Standort in der Stadt. Der Hauptteil der Erweiterung – der den ehemaligen Südflügel ersetzt – ruht auf der antiken Konstruktion, die den Fluss Eure überragt. Das neu Hinzugefügte dominiert bei diesem Projekt klar die alten Elemente.
An der verglasten Nordfassade wurden zusätzlich Chrom-Streifen angebracht, die ihre Umgebung reflektieren und laut der Architekten „ein poetisches Bild des Klanges“ erzeugen sollen. Abends dreht sich das Erscheinungsbild in sein Gegenteil: Das vorher verschlossene Volumen wird durchlässig und gibt Einblicke in die neue Orchesterhalle frei. Nach Süden besteht die Außenhülle aus vorgefertigten Betonteilen, die mit ihrer Unterseite der Kontur der Klosterruine folgen. Sie ruhen auf einem zurückspringenden Stahlprofil, das gleichzeitig als Schattenfuge dient.
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