Eine Erweiterung ist eine Erweiterung ist eine Erweiterung – so etwa könnte man das Projekt der Pflegestation West an der Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde des Landeskrankenhaus Graz beschreiben. Die kürzlich fertig gestellte Erweiterung nach Plänen des Büros Ederer + Haghirian Architekten (Graz) ist eine Aufstockung auf das bestehende, viergeschossige Klinikgebäude von Architekt Aduatz aus dem Jahr 1963, das wiederum bereits 1992 von den Architekten Kapfhammer, Wegan und Kossdorf erweitert wurde.
Der aus einem 2006 aus einem Wettbewerb hervorgegangene, nun realisierte Entwurf beinhaltet den Bau einer Pflegestation mit 15 Mutter-Kind-Zimmern, eines Schwesternstützpunkts und Nebenräumen.
Die Architekten entwarfen einen Baukörper, der als aufgesetztes Stockwerk über das darunter liegende Bestandgebäude auf den beiden Ländsseiten um zwei Meter auskragt. Nach Westen, der Schmalseite des Gebäuderiegels, ragt der neue Baukörper ganze acht Meter in den Straßenraum und wird hier von drei dünnen Stützen getragen.
Im Innenraum befinden sich neben dem Eingang zur Station die Untersuchungszimmer und Schwesternstation. Daran anschließend reihen sich links und rechts die Patientenzimmer, die jedoch so zueinander versetzt wurden, dass gegenseitige Einblicke vermieden werden. Der Mittelgang wird durch ein mit Milchglas bündig abgeschlossenes Oberlichtband natürlich belichtet. Am Gangende befindet sich eine wandhohe Verglasung, die einerseits den Blick auf den angrenzenden Leechwald freigibt, andereseits zum Raum über der großen Auskragung, dem behindertengerechten Pflegezimmer und dem Tagesraum, führt.
Die Innenräume werden durch einzelne gelbe, grüne oder orange Wände strukturiert. Eine Farbwahl, die auch außen mit der Fassadengestaltung korrespondiert. Die Decken der Zimmer wurden leicht nach außen ansteigend geplant, um ein Gefühl der Offenheit herzustellen.