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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Erweiterungsbau_fuer_Forschungszentrum_in_Edinburgh_3462305.html

12.02.2014

Kupfer und Kohlenstoff

Erweiterungsbau für Forschungszentrum in Edinburgh


Kohlenstoff-Forschung in Bronze verkleidet: Malcolm Fraser Architects haben eine ehemalige Schule in Edinburgh zu einer Umwelt-Forschungseinrichtung umgebaut und erweitert. Die Fassade der Ergänzungsbauten besteht aus Bronze. Das Center for Carbon Innovation ist ein an drei Universitäten angegliedertes Institut, das den Auftrag hat, Schottlands grüne Wirtschaft voranzutreiben.
 
Bei dem denkmalgeschützten Bestand handelt es sich um einen Bau mit besonderer geschichtlicher Bedeutung. Schon im 13. Jahrhundert Sitz einer Klosterschule, wurde das heutige Bestandshaus 1777 gebaut und diente bis Mitte des 19. Jahrhunderts als Schule. Unter Anderem hatte der schottische Dichter und Schriftsteller Sir Walter Scott hier die Schule besucht. Später dann wurde das Haus zu einem Krankenhaus umgenutzt und gelangte schließlich in den Besitz der städtischen Universität.

Ziel des Projektes war es, dieses für die Stadt bedeutende Haus stärker mit der Umgebung zu verweben. Das Edinburgher Büro entschied sich, den ehemaligen Schulhof an Vorder- und Rückseite des Baukörpers wiederzubeleben und einen öffentlichen Fußgängerweg über das Grundstück zu führen.
 
Das größte Problem des – über mehrere Jahrhunderte gewachsenen – Bestandsbaus waren seine Verkehrsflächen. Die Lösung der Architekten bestand im Abriss einer Treppe, die vormals das Vorderhaus mit dem angebauten Krankenhaustrakt verbunden hatte. So entstand ein mit Oberlichtern versehenes Atrium, das die Architekten als „informellen Raum“ sehen, in dem sich die unterschiedlichen Nutzergruppen mischen.

Dieser Innenhof vermittelt auch zwischen dem zweistöckigen Vorderhaus und dem dreistöckigen Hinterhaus. Er verbindet die beiden Bestandsflügel mit den Erweiterungsbauten, die sich an Nord- und Südseite des ehemaligen Schulhauses angliedern.
 
Die steinernen Sockel der baulichen Ergänzungen beziehen sich materiell auf den historischen Baukörper. Ansonsten sind beide Bauvolumen mit Bronzeblechen verkleidet. Die Materialwahl bezieht sich auf den Auftrag des Forschungsinstitutes: Die Bronze besteht zu 80 Prozent aus dem Kupfer recycelter Stromkabel.

In ihren Baumaterialien zwar gleich, sind die Anbauten jeweils unterschiedlich ausgeformt. So bildet die nördliche Erweiterung einen großen Erdgeschossbereich aus, der größtenteils Umkleiden für die mit dem Rad  zur Arbeit fahrenden Mitarbeiter beherbergt und sich fast fensterlos an der Straßenkrümmung entlang zieht.
 
Der Süd-Anbau hingegen erinnert an einen Pavillon und aktiviert das Gebäude zu seiner Vorderseite: Im Erdgeschoss öffnet sich ein verglastes Café hin zur Straße. Auf dem kupferverkleidetem Obergeschoss befindet sich eine Dachterrasse, die von den studentischen Arbeitsräumen aus betreten werden kann.

Fotos: Dave Morris


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