Am 21. März 2001 wird der Erweiterungsbau des „Deutschen Technikmuseums Berlin“ (früher: „Museum für Verkehr und Technik“) im Rahmen einer feierlichen Schlüsselübergabe an den Nutzer übergeben. Die Eröffnung des Gebäudes für das Publikum erfolgt allerdings frühestens ab Herbst 2002.
Der Neubau am Schöneberger Ufer in Berlin-Kreuzberg, der an den vorhandenen Altbau des Museums angrenzt, ist für die Abteilungen Schifffahrt und Luftfahrt errichtet worden. Der Entwurf stammt von einer Arbeitsgemeinschaft der Architekten Wolf und Pitz, Berlin, die inzwischen auf eine dreizehneinhalbjährige Planungs- und Bauzeit zurückblicken.
Der Neubau liegt in herausgehobener Lage auf einem spitzen Eckgrundstück, das zum Landwehrkanal hin weist. Durch die ehemaligen Bahnanlagen des Potsdamer Bahnhofs und die hier in Hochlage geführte U-Bahn ist der Ort durch Verkehrsbauwerke gekennzeichnet. Die Architekten haben versucht, mit dem Neubau einen „städtebaulich markanten Punkt“ zu schaffen. Dies ist vor allem dadurch gelungen, dass vor der Fassade ein historisches Flugzeug, eine C 47 „Skytrain“, hängt, das an die Berliner Luftbrücke 1947/48 erinnern soll (Detailfoto als Zoom-Bild hinterlegt).
Nicht nur das Flugzeug ist abgehängt, sondern auch wesentliche Teile der statischen Konstruktion sind als Hängetragwerk ausgeführt, das an einem markanten Gitterträger abgehängt ist. Damit konnten mehrere Bereiche geschaffen werden, die stützenfrei überspannt werden. Hier haben im Inneren Großexponate ihren Platz, die schon während der Bauzeit in das Gebäude gehievt worden waren, darunter ein Lastkahn und eine Ju 52 „Tante Ju“ der Vorkriegs-Lufthansa.
Das Gebäude mit einer Nutzfläche von rund 20.000 Quadratmetern ist zu exakt den Baukosten entstanden, die die Architekten 1988 ermittelt hatten: 140 Millionen Mark. Allerdings sind während der Bauphase rigorose Sparmaßnahmen durchgeführt worden, die die Nutzbarkeit stark beeinträchtigen: So hat man in der zentralen Ausstellungszone auf die ursprünglich geplanten Rolltreppen verzichtet, und ein im obersten Geschoss liegendes Restaurant mit Terrasse und spektakulärem Blick ist als Rohbaustelle liegen geblieben. Die am schwersten wiegende Sparmaßnahme betrifft allerdings die Eingangssituation: An Stelle einer repräsentativen Brücke, die in das Foyer im 2. Obergeschoss geführt hätte, betritt man den Neubau nun mittels eines kleinen Verbindungsgangs zum Altbau gleichsam „von hinten“.
Abbildungen: Deutsches Technikmuseum Berlin / C. Kirchner