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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Erweiterungsbau_der_Nationalbibliothek_in_Leipzig_fertig_1603035.html

09.05.2011

Und zum Vierten

Erweiterungsbau der Nationalbibliothek in Leipzig fertig


Nach knapp vier Jahren Bauzeit ist vergangenen Samstag der jüngste Erweiterungsbau der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig eröffnet worden. Es ist der vierte Erweiterungsbau für die 1912 gegründete Institution, bei der alle deutschsprachigen Verlage Belegexemplare ihrer Veröffentlichungen abgeben müssen. Da diese Bücher hier kumulativ eingelagert werden und jährlich etwa 300.000 Veröffentlichungen hinzukommen, ist bislang alle 30 Jahre eine Gebäude-Erweiterung nötig gewesen. Mit dem zweiten Standort in Frankfurt am Main zusammen bewahrt die Deutsche Nationalbibliothek insgesamt 26 Millionen Bücher, Zeitschriften, Zeitungen, Noten sowie Audio- und Videodateien auf.

Die jetzt eröffnete Erweiterung wurde von Gabriele Glöckler (Stuttgart) entworfen und in Arbeitsgemeinschaft mit dem Büro ZSP Architekten geplant und realisiert. Auf 14.000 Quadratmetern kommen nun das Deutsche Buch- und Schriftmuseum unter sowie das zuvor in Berlin ansässige Deutsche Musikarchiv.

Die Fläche verteilt der Neubau geschickt über neun Geschosse, von denen jedoch drei unterirdisch errichtet wurden. Über der Erde zeigt sich der Erweiterungsbau als relativ transparent. Die vier Hauptgeschosse über dem gläsernen Foyer werden von einer frei geformten Metallhülle umfasst, die vage Assoziationen an ein liegendes Buch formuliert – zum Glück aber, ohne damit allzu aufdringlich zu werben.

Die Architekten: „Das Konzept ‚Umschlag – Hülle – Inhalt‘ übersetzt die Funktion des Gebäudes in seine Architektur. Der Inhalt wird durch eine kompakte Hülle um die Magazinbereiche geschützt. Ein leichter Umschlag formt die Außenhaut und bindet die Einzelbereiche zusammen.“ Durch die freiere Form würde sich der fünfgeschossige Baukörper „von der symmetrisch-axialen Ausformung des Deutschen Platzes und den vorgegebenen Linien und Fluchten des Hauptgebäudes“ emanzipieren.

Im Erdgeschoss sind, hinter dem „gläsernen Vorhang“ der offenen Fassade, die öffentlichen Bereiche wie etwa die Flächen für Dauer- und Sonderausstellungen untergebracht. Seinen Bedarf an Kühl- und Heizenergie deckt das Gebäude durch eine bis zu 6.000 Meter in die Tiefe reichende Geothermie-Anlage.

Nördlich des Gebäudes haben die Architekten einen Freibereich angelegt, der den alten und neuen Gebäuden des Ensembles einen Ankerpunkt bieten soll. Vor allem bietet der Neubau jetzt eine direkte Verbindung zwischen dem Hauptgebäude von 1912 und dem Bücherturm von 1982. Die Kosten des Projekts werden mit insgesamt 59 Millionen Euro angegeben.


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