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09.05.2011

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Und zum Vierten

Erweiterungsbau der Nationalbibliothek in Leipzig fertig


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Nach knapp vier Jahren Bauzeit ist vergangenen Samstag der jüngste Erweiterungsbau der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig eröffnet worden. Es ist der vierte Erweiterungsbau für die 1912 gegründete Institution, bei der alle deutschsprachigen Verlage Belegexemplare ihrer Veröffentlichungen abgeben müssen. Da diese Bücher hier kumulativ eingelagert werden und jährlich etwa 300.000 Veröffentlichungen hinzukommen, ist bislang alle 30 Jahre eine Gebäude-Erweiterung nötig gewesen. Mit dem zweiten Standort in Frankfurt am Main zusammen bewahrt die Deutsche Nationalbibliothek insgesamt 26 Millionen Bücher, Zeitschriften, Zeitungen, Noten sowie Audio- und Videodateien auf.

Die jetzt eröffnete Erweiterung wurde von Gabriele Glöckler (Stuttgart) entworfen und in Arbeitsgemeinschaft mit dem Büro ZSP Architekten geplant und realisiert. Auf 14.000 Quadratmetern kommen nun das Deutsche Buch- und Schriftmuseum unter sowie das zuvor in Berlin ansässige Deutsche Musikarchiv.

Die Fläche verteilt der Neubau geschickt über neun Geschosse, von denen jedoch drei unterirdisch errichtet wurden. Über der Erde zeigt sich der Erweiterungsbau als relativ transparent. Die vier Hauptgeschosse über dem gläsernen Foyer werden von einer frei geformten Metallhülle umfasst, die vage Assoziationen an ein liegendes Buch formuliert – zum Glück aber, ohne damit allzu aufdringlich zu werben.

Die Architekten: „Das Konzept ‚Umschlag – Hülle – Inhalt‘ übersetzt die Funktion des Gebäudes in seine Architektur. Der Inhalt wird durch eine kompakte Hülle um die Magazinbereiche geschützt. Ein leichter Umschlag formt die Außenhaut und bindet die Einzelbereiche zusammen.“ Durch die freiere Form würde sich der fünfgeschossige Baukörper „von der symmetrisch-axialen Ausformung des Deutschen Platzes und den vorgegebenen Linien und Fluchten des Hauptgebäudes“ emanzipieren.

Im Erdgeschoss sind, hinter dem „gläsernen Vorhang“ der offenen Fassade, die öffentlichen Bereiche wie etwa die Flächen für Dauer- und Sonderausstellungen untergebracht. Seinen Bedarf an Kühl- und Heizenergie deckt das Gebäude durch eine bis zu 6.000 Meter in die Tiefe reichende Geothermie-Anlage.

Nördlich des Gebäudes haben die Architekten einen Freibereich angelegt, der den alten und neuen Gebäuden des Ensembles einen Ankerpunkt bieten soll. Vor allem bietet der Neubau jetzt eine direkte Verbindung zwischen dem Hauptgebäude von 1912 und dem Bücherturm von 1982. Die Kosten des Projekts werden mit insgesamt 59 Millionen Euro angegeben.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

11

UM PZ | 11.05.2011 13:46 Uhr

ärgerlich

diese Projekte sind doch ärgerlich, die anscheinend so naheliegende Rezeptionen haben,
- "oh Bibliothek??, mh, ja, na dann Buchrücken, ja das passt gut!"
- "Getreidehalle ?? äh, mh, ... jaaaahhhh muss aussehen wie ein Korn!"
- "Musikverlag???, mh, .... jahhh muss eine CD werden!" UND UND UND,
man sieht hier, wie dämlich das dann aussieht,
Architektur soll behausen und nicht billig abbilden,

10

peter | 10.05.2011 20:52 Uhr

Und zum Vierten

ohje. wo ist hier die idee? von allem ein bisschen, aber nichts richtig. teuer, aber wirkt trotzdem billig. das ist so ein haus, das davon nicht besser wird, dass alle details gut gezeichnet und gut ausgeführt sind.

ich mag es nicht.

9

Eugen Paschukanis | 10.05.2011 16:59 Uhr

Von Ihnen hätte ich mehr erwartet!

Ist es nicht erstaunlich wie schlicht und anscheinend ohne Inaugenscheinnahme des besprochenen Objekts in einem Fachforum (!) die Präsentation eines neuen Gebäudes kommentiert wird? Geradezu töricht aber scheint mir der Kostenvergleich mit einem Krankenhaus. Nicht nur ist er offenbar kenntnisfrei von realistischen Kostenansätzen, er impliziert zudem den Verzicht auf Architektur und kulturelle Entwicklung (bis alle Krankenhäuser und Schulen - als Billig-Pavillons drei Stück für 59 Mio - gebaut sind).

8

presquecontent | 10.05.2011 16:01 Uhr

vorstehendes

ich finde alle vorstehenden beiträge reichlich borniert. offenbar eine sich selbst als avantgarde fühlende reihe von peinigern, die sich mit diesen kommentaren wohl anders gelagerte probleme vom hals zu schreiben versuchen. was für ein begriff von originalität und verantwortung wird hier eigentlich bemüht bei den verfassern? ich finde solche "hinrichtungen" unangemessen und erwarte von der redaktion einen beitrag zur versachlichung dieses podiums. ich werde mir das ganze beim bda-tag am 28.mai vor ort mal anschauen.

7

mies | 10.05.2011 11:12 Uhr

van de rohe

mal wieder etwas modisches, was man in 2 Jahren nicht mehr sehen kann

6

Lamaa | 09.05.2011 18:24 Uhr

Freie Form?

Naja, die äußere Form macht mich nicht an und ein Buch kann ich auch nicht erkennen!!

5

Der Leser | 09.05.2011 18:22 Uhr

Formfindung

Eine Bibliothek, die aussieht wie ein Buch ...
clever!

4

sergej | 09.05.2011 17:40 Uhr

formensprache

irgendwie hat man ein bischen das gefühl, so ähnliche gebäude schon einmal mitte/ende der neunziger jahre als architektonische avantgarde im gewerbebau präsentiert bekommen zu haben.


3

Bravo | 09.05.2011 17:14 Uhr

an die Entwerfer

... „von der symmetrisch-axialen Ausformung des Deutschen Platzes und den vorgegebenen Linien und Fluchten des Hauptgebäudes“ emanzipieren.

Bravo! Die Entwerfer hat sich von ihrer städtebaulichen Verantwortung emanzipiert.

2

Andrea Palladio | 09.05.2011 16:39 Uhr

Ein ungelenkes Sammelsurium

diversester Ansätze. Da wird ein bisschen geshaped, ein bisschen HighTech-Architektur hereingebracht, ein wenig die farbigen Panels eines bekannten Berliner Büros bemüht. Welche Jury hat so etwas einen ersten Preis gegeben?

1

Conny | 09.05.2011 16:24 Uhr

Kosten

''Die Kosten des Projekts werden mit insgesamt 59 Millionen Euro angegeben.''

Wenn An und Umbauten oder Erweiterungen dermassen viel kosten muss man sich mal die Sinnfrage stellen. Irgendwann ist ja mal Schluss mit Abnicken, Schulterzucken ala ist halt so teuer. Für das Geld bekommt man ein neues Krankenhaus oder 3 Schulen.

 
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