RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Erweiterung_von_Yonder_in_Muehlhausen_im_Taele_9623547.html

16.10.2024

Zurück zur Meldung

Autobahnpolizei, Sie sind umstellt

Erweiterung von Yonder in Mühlhausen im Täle


Meldung einblenden

Yonder – Architektur und Design sind für markante und durchaus streitbare Gestaltungen bekannt. Ausgerechnet für die Erweiterung der Autobahnpolizei in Mühlhausen im Täle wählte das Stuttgarter Büro allerdings eine eher sanfte Herangehensweise. Hell und mit zarten Farben zeigt sich das Ensemble für die Freunde und Helfer – oder wie es die Architekt*innen beschreiben: „ein frisch und jung anmutendes Image für die Polizei im 21. Jahrhundert“.

Das Bestandsgebäude des Verkehrskommissariats, direkt am Ablaufstieg der A8 gelegen, benötigte eine Erweiterung für die Verwaltung sowie zusätzliche Werkstätten und Garagen. Yonder haben den klobigen Satteldachbau aus den 1950er Jahren mit mehreren kleinen Satteldachhäusern für den umfassenden Fuhrpark umstellt. Nördlich dockten sie zudem einen zweigeschossigen Büroriegel an den Bestand an. So ergibt sich ein mittiger Hof, der alle Bereiche erschließt. Zugleich versteckt sich die Polizei aber auch etwas. Entlang der Straße blickt man auf die geschlossenen Giebelfassaden der gestaffelten Garagen- und Werkstattvolumen. Und die Nachbarskinder müssten sich auf ihrem Trampolin schon ziemlich strecken, um über den neuen Büroriegel zu schauen, der sich nun vor ihren Garten geschoben hat.

Sämtliche Fassaden des Ensembles sind in eine weiß lasierte Boden-Deckel-Schalung gehüllt. Für das Farbkonzept der vertikalen Fugen ist Künstlerin Florina Leinß verantwortlich. Entgegen dem dezenten Äußeren knallt es im Inneren des Bürobaus dann etwas mehr. Die sichtbare Massivholzkonstruktion kombinierten Yonder mit verschiedenen kräftigen Farben und einer anthrazitfarbenen Stahltreppe, die auch zu einer Dachterrasse mit Blick auf den Albtrauf führt. Im Erdgeschoss gibt es einen robusten Betonwerksteinboden, oben einen moosgrünen Linoleumbelag.

Die Garagen und Werkstätten wurden in Holzrahmenbauweise errichtet. Ihre asymmetrischen Dächer sind südlich mit Photovoltaik-Elementen ausgestattet, während sich an den Nordseiten transluzente Doppelstegplatten für eine blendfreie Belichtung befinden. Die Neubauarbeiten wurden 2023 abgeschlossen, inzwischen läuft die Teilsanierung des Bestands. Im dortigen Erdgeschoss werden die vormaligen Garagen durch Büroräume ersetzt, darüber geht es vor allem um die Erneuerung der Technik. Auch die Umsetzung der Landschaftsgestaltung von Peyker landschaftsarchitektur (Schönaich) steht noch aus.

Der Auftrag für Yonder ging aus einem Suchverfahren hervor. Als Bauherrin tritt der Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg auf, der die Baukosten für An- und Neubau über rund 860 Quadratmeter Bruttogrundfläche mit 3,5 Millionen Euro angibt. (mh)

Fotos: Brigida González


Zum Thema:

Deutlich markanter und auch deutlich dunkler gestalteten Yonder etwa Häuser in Tuttlingen und im Allgäu.


Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

Baumeister | 17.10.2024 11:13 Uhr

Zukunft


...bei der Verwendung einfachster Materialien und Oberflächen wäre eine Rückschau nach bereits 5 Jahren interessant....
Fände es überhaupt gut, wenn hier vorgestellte Projekte nach 5-10 Jahren erneut gezeigt würden. Wäre vermutlich recht lehrreich.....

3

Ich | 17.10.2024 00:43 Uhr

werde

igendwann einmal die Vereinigung "Für Realismus & gegen Brigida Gonzalez" gründen.

Ich finde ja, dass sie eine tolle Fotografin ist - absolut! Aber beurteilen kann man die Architektur nicht, die sie ablichtet. Nur ihre Bilder.

Immerhin bekommt man da jede Hütte auf Museumsniveau.

Nein, das ist keine Kritik an der Architektur.

2

peter | 16.10.2024 21:30 Uhr

hübsch

aber es wird abzuwarten sein, wie das altert - könnte unschön ausgehen, aber hoffen wir das beste.

1

auch ein | 16.10.2024 17:11 Uhr

architekt

" Für das Farbkonzept der vertikalen Fugen ist Künstlerin Florina Leinß verantwortlich"
;-) der ist gut !

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

16.10.2024

Fachwerk unter Stahl und Glas

Stadthaus in Wien von feld72 Architekten

16.10.2024

Nachnutzung zweier Mausoleen

Sanierung von D/FORM in Berlin

>
baunetz interior|design
Große Freiheit auf kleiner Fläche
BauNetz Wissen
Neuer Klang für Shanghai
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
vgwort