Dachaufstockungen sind längst ein Thema fürs innenstädtische Bauen. Und es kommt immer wieder vor, dass kleine Aufsätze ein bestehendes Gebäude nicht nur ergänzen, sondern selbst in den Vordergrund treten. In Münchens trendiger Maxvorstadt wurde ein viergeschossiges Wohnhaus mit einer auffälligen Aufstockung von Pool Leber Architekten (München) versehen, die trotz komplexer geometrischer Baufigur ziemlich leicht daherkommt.
Da es nicht möglich war, das Bestandsgebäude aus den 1980er Jahren mit mehr Gewicht zu belasten, haben die Architekten ein bestehendes Staffelgeschoss aus Stahlbeton abgerissen und an seiner Stelle eine Holzkonstruktion errichtet. Der zweieinhalbstöckige Baukörper mit hinterlüfteter Edelstahlblechfassade verfügt nun insgesamt über rund 550 Quadratmeter Wohnfläche. Darauf richteten Pool Leber Architekten teils doppelgeschossige Apartments ein, die unterschiedlich getrennt und neu verbunden werden können, so dass drei bis vier Wohneinheiten möglich sind.
Die einzige Eigentumswohnung bewohnt der Bauherr des Projekts. Für ihn waren die Außenräume und Terrassen „mit Ausblicken in alle Himmelsrichtungen“ von großer Bedeutung. Alle Balkone und Terrassen verfügen über mehrere Zugänge und verbinden auch die verschiedenen Bereiche der Wohnungen miteinander. Die Fenster sind bodentief und stellen zudem einen Bezug zur gegebenen Gestaltung her. Die Münchner Aufstockung soll sich schließlich, wie es Pool Leber Architekten beschreiben, „in die Reihe an Bestandsbauten der 1980er Jahre einfügen“. (mg)
Fotos: Brigida González