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19.12.2023

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Die Kirche bleibt offen

Erweiterung von Meixner Schlüter Wendt in Offenbach


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Auf die zurückgehenden Mitgliederzahlen reagiert die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau seit 2019 mit einem Beschluss- und Maßnahmenpaket. Das hat unter anderem Auswirkungen auf den Gebäudebestand. Ein Beispiel dafür ist die Zusammenlegung der Lukas- und Matthäusgemeinde in Offenbach, die heute gemeinsam die Räume der Lukaskirche nutzen. Dazu erweiterten Meixner Schlüter Wendt (Frankfurt a.M.) den bestehenden Kirchenbau sowie die daran angeschlossene Kindertagesstätte um ein Gemeindehaus, eine Außenkirche und einen Freiraum.

In einer Nachbarschaft, die hauptsächlich aus Mehrfamilienhäusern besteht, setzen die Neubauten ein deutliches Statement. Östlich der Bestandskirche schuf das Planungsteam einen Freiraum, der den Komplex erschließt und zur Straße hin öffnet. Gegenüber der Kirche befindet sich das neue Gemeindehaus – ein eingeschossiger Bau, den die Architekt*innen straßenseitig mit einem turmartigen Volumen stark überhöhen. Ein Saal samt Foyer bietet hier künftig Raum für Veranstaltungen der Gemeinde. Im hinteren Teil, der Lager, Toiletten und Haustechnik aufnimmt, flacht der Baukörper über ein Schrägdach ab.

Meixner Schlüter Wendt entwarfen das Ensemble als Reihung nebeneinanderliegender Gebäude und Nutzungen. Den Abschluss der räumlichen Sequenz bildet die Freiluftkirche mit schräg aufragendem, stilisiertem Kirchturm. Wie der gesamte Raum ist dieser nach oben offen und wird nur von Sichtbetonwänden gefasst. Darunter sind Altar und Ambo platziert. Zudem wurde ihm ein betonierter Schacht eingestellt. Dieser nimmt eine Himmelsleiter auf, die zu einer Plattform im Turmaufsatz führt. Im hinteren Bereich der Außenkirche wurden eine Weinpergola sowie ein weiterer Lagerraum angeordnet. An dessen Außenwand findet die Glocke aus der Bestandskirche einen neuen Platz.

Dem Raum haftet etwas Vages und Vorrübergehendes an. Für den Architekten Florian Schlüter liegt in dem diffusen Raumgefühl der Reiz des Neubaus. Dieser sollte ursprünglich den in die Jahre gekommenen Bestandsbau ersetzen, erklärt er weiter. Die Kirche blieb, doch bei Bedarf, so Schlüter, könne die Freiluftkirche zu einem geschlossenen Raum weitergebaut werden. Als Bauherrin tritt der Evangelische Regionalverband Frankfurt und Offenbach auf. Die abschließende Kostenberechnung steht noch aus, die Projektkosten werden vorläufig mit circa drei Millionen Euro angegeben. (sbm)

Fotos: Christoph Kraneburg, Meixner Schlüter Wendt


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

12

GMH | 21.12.2023 18:24 Uhr

Neues wagen

Die Kommentare beunruhigen mich etwas: hier wird ein sehr ungewöhnlicher Bau vorgestellt, mit neuen Perspektiven, neuen Sichtweisen im wörtlichen Sinn, mit vielen möglichen Deutungen, aber die meisten fühlen sich auf verlorenem Platz. Mich dagegen, man ahnt es, begeistert der Bau in vollem Umfang. Als Kunsthistoriker mit Schwerpunkt gotische Architektur kann ich nur sagen: alle Achtung!

11

Tapa | 21.12.2023 13:04 Uhr

Entgegen meiner Vorredner

Entgegen meiner Vorredner finde ich die minimalistische Formensprache ziemlich ansprechend!

10

joscic | 20.12.2023 17:37 Uhr

ganz einfach,

jeder der drei Büropartner hat einen Streifen zum bebauen bekommen. Einer hatte keine Zeit, einer war praktisch veranlagt und einer wollte eigentlich immer Künstler werden. Dabei heraus gekommen ist eine unsoziale Plastik.

9

maestrow | 20.12.2023 15:31 Uhr

Außenkirche

und warum nutzte man nicht den Kirchplatz zwischen Gemeindezentrum und Kirche als "Außenkirche"? War der Gemeinde ihr bisheriges unscheinbares Gewand nicht mehr gut genug? Bedurfte es einer solchen "Überhöhung"?

Ein sehr deutsches Bau(kultur?)projekt. Viel Bedeutung, wenig Substanz aber voller Prätentionen.

8

mr-arcgraph | 20.12.2023 14:29 Uhr

Der schiefe Turm

bietet offenbar nur die Möglichkeit im Turm und nicht vom Turm von der Plattform am Ende der »Himmelsleiter« zu singen. Den Turm empfinde ich als vergedeuteten Bauaufwand.
Die Überhöhung des Gemeindezentrums ist dagegen einfach nur banal und gewinnt dem Saal außer Licht von oben nichts hinzu.

7

solong | 20.12.2023 10:21 Uhr

... zunächst ...

mal bitte nicht tadao ando beleidigen ... sein stil war und ist sicher nicht so ein mit verlaub "gewollltes gemurkse" - ansonsten vom konzept mit dem gefassten außenraum schön nutzbar ... wenn dieses "schräge ding" nicht wäre ... soll es die schieflage der kirche symbolisieren ?

6

arcseyler | 19.12.2023 17:47 Uhr

.....

Das sie Gott draußen nicht finden, dürfte sich herumgesprochen haben. Dass sie ihm in sich Asyl gewähren müssen, spricht für das herkömmliche Modell das die Leute ins Innere, auch ihr eigenes lockt.

5

mages | 19.12.2023 16:53 Uhr

SCHRÄG

Irgendwie erschließt sich mir der Entwurfsgedanke nicht. Das Schräge ist einfach schräg weil es schräg sein muss? Himmelsleiter? Ich hatte wenigstens gehofft, das man unten im Schacht ein Feuerchen für gemütliche Sommerabende im Freien anzünden kann, da hätte die Gemeinde sicher mehr davon gehabt.

4

kde | 19.12.2023 16:36 Uhr

mit einem turmartigen Volumen stark überhöhen

Das ist ja ein gruseliges Teil, hier ist mehr als genug überhöht. Wie heißt das Gegenteil von Eklektizismus?

3

auch ein | 19.12.2023 16:26 Uhr

architekt

jesses gott was ist denn das für ein komischer kamin i, tadao-ando-style?

bischen viel auf der kleinen parzelle...

2

Nachbar | 19.12.2023 15:51 Uhr

Da..

..wird einem irgendwie ganz schwindlig. Die Form erschliesst sich mir nicht so ganz. Ich schaue mehrmals hin aber ich kapier trotzdem nicht, was gemeint ist.

1

Fritz | 19.12.2023 15:50 Uhr

Viel gewollt

Viel gewollt und für meinen Geschmack nicht so viel erreicht.....

 
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