Der Architekt Peter Neufert, Sohn des bekannten Ernst Neufert, hatte 1959-62 in Köln-Hahnwald das Haus X1 für sich selbst gebaut – ein radikal künstlerisch inspiriertes Gebäude mit einem Betonschalen-Tonnendach auf einem parkartigen Grundstück mit Tennisplatz. Seine Witwe wollte nun das Haus X1 nicht mehr bewohnen, sondern bat die Kölner Architekten Gatermann + Schossig, ihr einen barrierefreien Alterssitz auf dem nunmehr nicht mehr benötigten Tennisplatz zu errichten. Gebaut wurde ein Haus von 170 Quadratmetern für eine Person mit einer Einliegerwohnung, in die gegebenenfalls eine Pflegekraft einziehen kann. Die Bauherrin hat ihr Haus soeben bezogen.
Der Entwurf sah einen eingeschossigen Kubus vor, aus dem zwei Volumina herausgeschnitten, hochgehoben und aufs Dach gedreht wurden. Hierdurch entstanden auf der ebenen Grundfläche zwei hohe Räume, die große Ausblicke in den Park ermöglichen und von mehreren Seiten Sonne ins Innere des Hauses holen.
Um sich zur Straße schall- und energietechnisch zu schützen, sind die dienenden Räume im Nordwesten angeordnet. Diesem Ansatz entspricht auch die geschlossene Ausbildung der Nordfassade. Die sich in großen Teilen zum Garten und Bestandgebäude öffnende, verglaste Südseite wird durch die beiden herausgeschnittenen Baumassen gebildet, denen die Terrassen vorgelagert sind. Die homogene Metallfassade soll einen eigenständigen, zurückhaltenden Kontrast zum farbigen Haus X1 bilden.
Der Innenraum soll mit den ineinander fließenden Räumen eine Vielzahl an Durch- und Ausblicken in die Natur und auch in den Himmel bieten. So soll eine räumliche Großzügigkeit entstehen, die durch die vielfältigen Sichtverbindungen sowie die tages- und jahreszeitlich bedingten Sonnen- und Lichtverhältnisse zu einem wandelbaren, spannenden Raumerlebnis führt.
Ein abgestimmtes Energiekonzept mit Betonkernaktivierung, Luft-Wasser-Wärmepumpe und kontrollierter Wohnraumlüftung führte zum Niedrigenergiehaus-Standard.
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solong | 02.07.2013 10:58 Uhr...stylisch...
...ein objekt in der qualität zeigt ... das architektur durchaus "stylisch" sein darf ... schade nur das die fensterbänder der straßenseite ... keine durchgehende sturzlinie aufweisen ... daher absolute "b-seite" - schade ....