Die Karl-Schubert-Schule in Leipzig ist eine Waldorfschule mit angeschlossenem Kindergarten. Sie eröffnete 2011 im Stadtteil Lößnig, im äußersten Süden Leipzigs, zwischen dem Heizkraftwerk Leipzig Süd und der Gethsemanekirche. Kürzlich konnte die Schule, die auf den Resten eines mittelalterlichen Ritterguts aufbaut, zwei Erweiterungen realisieren: Mit der Mehrzweckhalle und einem Fachraumgebäude entstanden lang ersehnte Funktionsergänzungen. Den Entwurf lieferten Kersten Kopp Architekten (Berlin), die bereits den Waldorfcampus in Berlin-Schöneberg (2013-2022) geplant haben.
In Leipzig markieren die beiden Neubauten das nordöstliche Ende des Grundstücks. Eine denkmalgeschützte Backsteinmauer entlang der Straßenkreuzung schließt das Schulgelände ab. Dahinter ragt die Mehrzweckhalle mit einer breiten Glasfassade auf. Die bauliche Ergänzung soll trotz Mauer ein einladendes Zeichen zur Stadt bilden. Mit ihren Holzfassaden bilden die Gebäude ein zusammenhängendes Duo und erscheinen zugleich als eigenständige Volumen. Das Fachraumgebäude sei „in seiner Gestaltung filigran und schlank“, schreiben Kersten Kopp, die Mehrzweckhalle throne hingegen „wie ein großer Stein auf dem Gelände“.
Die Mehrzweckhalle dient als Einfeld-Sporthalle, wird aber auch für Schulveranstaltungen, insbesondere für Theaterstücke genutzt, die von allen Klassen jedes Jahr aufgeführt werden. Dazu ist der Bühnenraum seitlich des Spielfelds positioniert, dazwischen steht eine mobile Trennwand. So kann auf der Bühne auch parallel zum Sportunterricht geprobt werden. Außerdem lässt sich eine Teleskoptribüne mit 500 Plätzen aus der Wand neben dem Sportfeld ziehen, die Rückwand der Bühne kann zum Schulhof geöffnet werden.
Das Hallendach liegt auf Holzstützen und Brettschichtholzbindern, ansonsten wurden Brettschichtholzdecken und Brettsperrholzwände verwendet. Fensterrahmen und Pfosten-Riegel-Konstruktion sind ebenfalls aus Holz, die hinterlüftete Fassade besteht aus Lärchenholzbrettern. Eingeweiht wurde die neue Halle bereits Ende 2023, Spenden und Eigenmittel der Schule haben sie hauptsächlich finanziert. (fh)
Fotos: Simon Menges, Nino Tugushi
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