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27.02.2023

Lernen auf dem Hotzenwald

Erweiterung in Herrischried von Spiecker Sautter Lauer


Gerade einmal etwas über 2.700 Menschen leben in Herrischried im Landkreis Waldshut-Tiengen. Trotzdem kann das kleine Örtchen auf dem Hotzenwald, einem Südausläufer des Schwarzwalds, mit einer eigenen Gemeinschaftsschule aufwarten. Um das Bildungsangebot in der ländlich geprägten Region noch besser bündeln zu können, kooperiert die Gemeinde mit dem ebenfalls beschaulichen Nachbarort Rickenbach. Das Ergebnis: eine Grund- und eine Gemeinschaftsschule an zwei zentralen Standorten, die jeweils saniert und um einen Erweiterungsbau ergänzt wurden.

Während die Gemeinschaftsschule Hotzenwald in Herrischried für die Klassen fünf bis zehn erweitert wurde, nehmen Bestand und Neubau im sieben Kilometer weiter südlich gelegenen Rickenbach eine Grundschule mit Ganztagesangebot auf. Für beide Projekte zeichnen Spiecker Sautter Lauer verantwortlich, die sich bei den unabhängig voneinander ausgelobten Wettbewerben durchsetzen konnten.

In Herrischried entwarf das Freiburger Büro einen unaufgeregten dreigeschossigen Hybridbau mit tragender Betonstruktur und nichttragenden Außenwänden in Holzständerbauweise. Die kompakte Bauform führe zu einer sehr wirtschaftlichen Lösung, die den Eingriff ins Gelände auf ein Minimum reduziere, so die Architekt*innen. Die Verbindung zum Bestand wird über einen eingeschossigen, gläsernen Verbindungsbau hergestellt, der gleichzeitig als geschützter Aufenthaltsbereich fungieren soll. Für die schlichte Fassadenverkleidung in den Obergeschossen kam eine Schalung aus Douglasienholz zum Einsatz, das aus der Umgebung stammt.

Die Klassenräume befinden sich im sanierten Altbau, Fachräume, Mensa und Verwaltung im Neubau. Direkt an den Übergang schließen der Aufenthaltsbereich sowie die Mensa mit 72 Plätzen an. Der benachbarte Musikraum kann als Erweiterung für Veranstaltungen genutzt werden. Die sieben Fachunterrichtsräume sowie drei Kurs- oder Gruppenräume und die Freiarbeitsflächen gruppieren sich im ersten und zweiten Obergeschoss um den von oben belichteten Erschließungsraum.

Angegangen wurde das Projekt bereits im Jahr 2016, jedoch führten laut Architekt*innen Lieferschwierigkeiten und die allgemeine Baukostentwicklung zu dem verzögerten Bauprozess. Die Kosten für das Ende 2022 fertiggestellte Projekt beziffern sich auf rund 2,5 Millionen Euro für die Sanierung und etwas über 8 Millionen für den Neubau, wie der Lokalpresse zu entnehmen ist. (dsm)

Fotos: Johann Zerdoun


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

Spiecker Sautter Lauer


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