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24.01.2023
Neu trifft alt im Meetjesland
Erweiterung eines Regionalzentrums in Flandern von ZOOM und Callebaut
Im Norden Belgiens liegt das Meetjesland, eine ländlich geprägte Region Flanderns zwischen Brügge, Gent und der Grenze zu den Niederlanden. Zentrum dieses Landstrichs ist die Gemeinde Eeklo. Eingebettet in die Polderlandschaft am Stadtrand befindet sich auf dem Gelände eines von Wällen umgebenen, historischen Gehöfts das Regional- und Besucherzentrum von Meetjesland: das Plattelandscentrum Huysmanhoeve. Hier werden unter anderem regionale Produkte und Genossenschaften vorgestellt, Ausstellungen gezeigt und Kurse gegeben.
Für das Zentrum entstand nun eine Erweiterung um insgesamt 1.064 Quadratmeter BGF, aufgeteilt auf vier Gebäude: Zwei bestehende Scheunengebäude wurden für eine neue Nutzung umgebaut und um zwei Neubauten ergänzt. Den Entwurf dafür lieferten ZOOM architecten (Gent) in Zusammenarbeit mit Callebaut architecten (Drongen), die die Restaurierung des Bestands übernahmen, und BAST architects & engineers (Gent), zuständig für Tragwerk und Gebäudetechnik. Das Budget des im Auftrag der Provinz Ostflandern realisierten Projekts betrug 2,8 Millionen Euro.
Zentrales Gebäude des neuen Ensembles ist die Querscheune, die zur Cafeteria umgenutzt wurde. Darüber hinaus dient sie als Empfangsgebäude für größere Gruppen. Das Erscheinungsbild des Bestandsbaus blieb weitestgehend erhalten, seine Außenhülle und die raumgreifende hölzerne Fachwerkkonstruktion im Inneren wurden komplett restauriert. Die modernen Interventionen sind klar als solche ablesbar. So setzt ein Kamin nun sowohl innen als auch außen einen neuen Akzent. Eine Glaswand mit Stahlträgern unterteilt den großen Scheunenraum in zwei Teilbereiche: einen überdachten Außenraum und einen klimatisierten Innenraum.
Der alte Kuhstall, das zweite Bestandsgebäude, wurde 1958 errichtet und beherbergt jetzt auf zwei Geschossen Mehrzweckräume. Die bestehende Struktur bildete die Basis für eine offene Gestaltung des Grundrisses. Im Obergeschoss sind zwischen den verschiedenen Räumen vier neue Glaswände installiert, die vollständig geöffnet werden können, um die Fläche bei Bedarf als Ganzes zu nutzen. In der Mitte des Stalls wurde das Obergeschoss am Eingangstor weggeschnitten. So entstand Platz für eine interne vertikale Erschließung. Angefügte Außentreppen an beiden Enden des Baukörpers sollen eine möglichst flexible Nutzung des Gebäudes ermöglichen.
Unmittelbar neben der Querscheune findet sich der erste Neubau in Form eines modernen Schuppens. Das kleine Volumen besteht aus einer offenen Stahlkonstruktion, unter derem Dach zwei Boxen aus dunklem Holz je einen klimatisierten Raum beherbergen. Der zweite Neubau macht mit der skulptural wirkenden Form seines schornsteinartigen Turms auf sich aufmerksam. Das Lochmauerwerk aus gelben Ziegeln fasst drei Innenräume, in denen ein Hackschnitzelofen mit Lager untergebracht wurde. (da)
Fotos: Dieter van Caneghem
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