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03.11.2020

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Alte Mauern, neue Wiese

Erweiterung des Mauerparks in Berlin


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Nun ist er endlich fertig, der Mauerpark in Berlin. Vor knapp 30 Jahren hatte der heute 82-jährige Hamburger Landschaftsarchitekt Gustav Lange sein Konzept für ein Stück des ehemaligen Grenzstreifens vorgelegt, der bis 1989 die Stadt teilte und die Bezirke Wedding und Prenzlauer Berg voneinander trennte. Lange wollte eine Lichtung in der Stadt schaffen, einen Ort, an dem Geschichte und Gegenwart aufeinandertreffen. Weite Teile des alten Großsteinpflasters sollten erhalten bleiben, damit die Spuren der Vergangenheit erlebbar sind. 1992 war die Umgestaltung beschlossen worden und zwei Jahre später folgte die Eröffnung des ersten Teils.

Der zum Wedding zählende Abschnitt wurde in die Arbeiten allerdings nicht mit einbezogen. Er gehörte zum Bundeseisenbahnvermögen und seines Nachfolgeunternehmens Vivico Real Estate und konnte erst durch komplizierte und umstrittene Verhandlungen unter Schaffung von Baurecht im Norden für den Park gewonnen werden. Mit der Eröffnung der Erweiterung des Mauerparks in diesem Sommer wurde die Grünanlage um rund 7 Hektar auf 15 Hektar Gesamtfläche verdoppelt. BBS Landscape Engineering haben die Planungen von Gustav Lange umgesetzt. Die kommunale Grün Berlin Stiftung, die die Flächen nun auch bewirtschaftet, übernah die Koordination. Die rund 14 Mio. Euro Gesamtkosten stammen aus Bundes- und Landesmitteln.

Das Areal zwischen Bernauer Straße und Gleimstraße besteht vor allem aus Rasen-, Wiesen- und Spielflächen. 270 Bäume blieben erhalten, 235 wurden neu gepflanzt. Neue Wege entstanden, Promenaden mit Bäumen sowie ein großer Steinkreis als Mittelpunkt. Der Bereich des kultigen, weit über die Stadt hinaus bekannten Flohmarkts wurde asphaltiert und bietet zwischen den Flohmarkttagen unter anderem Basketballkörbe und Tischtennisplatten an. Die Fläche soll frei bespielbar sein. Hier markiert ein überdimensionierter Schriftzug „Mauerpark“ den Ort für Luftbilder aller Art. Auch die Gastronomien „Mauersegler“ und „schönwetter*“ wurden integriert. Auf knapp 300 Metern quert die vielerorts in Berlin sichtbare Doppelpflastersteinreihe den Park und markiert den ehemaligen Verlauf der Berliner Mauer.

Der Mauerpark ist ein Bürgerpark im besten Sinne. Nicht nur, dass bereits kurz nach dem Mauerfall Menschen auf der Wiese lagen, während auf der Böschung immer noch die Wachtürme standen. Auch um die nun eröffnete Erweiterungsfläche wurde hart gekämpft, als zwischenzeitlich Pläne für deren Bebauung im Raum standen. Die 2011 ins Leben gerufene „Bürgerwerkstatt Mauerpark-Fertigstellen“ war in den kompletten Planungsprozess einbezogen und vertrat die Interessen der Anwohner und Parknutzer. So konnten der Flohmarkt und der Gewerbebau „Kartoffelhalle“ als künftiges Park- und Kulturzentrum erhalten bleiben. (fm)

Fotos: Manuel Frauendorf, BBS Landscape Engineering


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

Jenatsch | 04.11.2020 15:26 Uhr

Jahn-Sportpark

Im Westen erfolgt die überfällige Erweiterung des Mauerparks, im Osten droht der Abriss des Stadions samt Abtrag des Hügels. Blöd auch für die Max-Schmeling-Halle in ihrem Resthügel.
Bild 1 läßt den stadtlandschaftlichen und historischen Zusammenhang gut erkennen.
Aber das sind für Sportpolitiker und -funktionäre weiche Kriterien gegenüber fehlenden VIP-Flächen für einen Fussball-Drittligisten (der noch gefunden werden muss).
Der Bürgerinitiative Jahnsportpark ist zu wünschen, dass sie das Schlimmste verhindern kann.

5

auch ein | 04.11.2020 13:11 Uhr

architekt

pragmatisches projekt.
viel grün und platz, keinen skulpturalen schnickschnack .

noch ernstgemeinte pragmatische fragen an die berliner (ich bin keiner und kann nicht selbst gucken gehen...)

sind da hunde erlaubt ?
gibt es toiletten für menschen?
gibt es ärger bei der mit joggern gemischten kampfzone "radrennstrecke"?

4

Max | 04.11.2020 11:41 Uhr

Durchmischung

Richtig gut geworden!
Und ganz wichtig sind die neuen Öffnungen ins Brunnenviertel (Bild 1 rechts). Der Park ist dadurch viel durchmischter geworden, habe ich den Eindruck.

3

tiffys | 04.11.2020 09:25 Uhr

tafelrunden

...oldschool trifft es ganz gut, vielleicht wird darin später einmal der wert liegen, eben kein topoteskes laufsteggewand, mehr latzhose als tutu...

der mammute-tisch eine schöne idee an dieser stelle, dem thema hätte man noch viel mehr konzeptionellen inhalt verleihen sollen, für mehr phatos an diesem ort, zb. 50m lang...

2

Mainzer | 04.11.2020 09:10 Uhr

solche Flächen ...

braucht nahezu jede Stadt!!!

Aber man sollte den Alltagsnutzen einer kompletten Sitzgruppe aus Granit (Modellreihe Fred Feuerstein) nicht überbewerten ... hier gibt es deutlich Besseres mit ebensolcher Ergonomie für Großstädter, die gerne outdoor tafeln ...

1

latimer | 03.11.2020 18:52 Uhr

Mauerpark

Man könnte sagen: Old-School, aber ziemlich gut, effektiv, robust und Ikonic. Genau das, was Berlin an dieser Stelle benötigt.
Und eben keine oberflächliche Grundrissgrafik, wie wir sie heute sonst so oft sehen.

Schade nur, dass der alte grandiose Park, der schon wenige Jahre nach der Eröffnung völlig übernutzt war, nicht gleichzeitig einer kleinen Erneuerung unterzogen wurde. Verdient hätte er dieses Investment auf jeden Fall.
Aber vielleicht kommt das ja jetzt ...

 
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Der erste Teil des Mauerparks entstand in den 90er Jahren im ehemaligen Grenzraum zwischen Ost- und West-Berlin. Im Sommer wurde die Erweiterung fertig.

Der erste Teil des Mauerparks entstand in den 90er Jahren im ehemaligen Grenzraum zwischen Ost- und West-Berlin. Im Sommer wurde die Erweiterung fertig.

Der Spielplatz wurde mit Kindern und Jugendlichen aus den umliegenden Kiezen gestaltet.

Der Spielplatz wurde mit Kindern und Jugendlichen aus den umliegenden Kiezen gestaltet.

Ein 4,80 Meter breiter Rad- und Joggingpfad verläuft von der Bernauer Straße bis zum Gleimtunnel.

Ein 4,80 Meter breiter Rad- und Joggingpfad verläuft von der Bernauer Straße bis zum Gleimtunnel.

An der Ost-West-Verbindung entstand ein großer Steinkeis aus dem für den Mauerpark typischen Granit.

An der Ost-West-Verbindung entstand ein großer Steinkeis aus dem für den Mauerpark typischen Granit.

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