In Castasegna, im Kanton Graubünden, wird am 13. Mai 2004 das neue Seminarzentrum Villa Garbald eröffnet. Der Entwurf für die Restaurierung, Umnutzung und Erweiterung der Semper-Villa stammt von dem Basler Architekturbüro Miller & Maranta, das 2002 den entsprechenden Wettbewerb gewonnen hatten.
Die 1862-64 von Gottfried Semper errichtete Villa Garbald wurde als „italienisches Landhaus“ ausgeführt und geriet in Vergessenheit, bis sie Ende der 1990er Jahre wieder entdeckt wurde. Die Fondazione Garbald, der Bündner Heimatschutz und die ETH Zürich haben dann einen Wettbewerb ausgelobt, um die Villa als Seminarzentrum der Hochschule neu zu nutzen.
Der Entwurf von Miller & Maranta orientiert sich mit seiner turmartigen Form an dem Mittelteil der Villa beziehungsweise der regionalen Typologie von Wohnbauten aus dem 19. Jahrhundert. Die unregelmäßig platzierten Fenster unterschiedlicher Größe sowie die raue, moosgrüne Oberfläche erinnern gleichfalls an die ortstypischen Gebäude. Der Entwurfsgestus leitet sich offenbar von der „analogen Architektur“ ab, die in den achtziger Jahren an der ETH ausprobiert wurde und traditionelle Typen in eine moderne Formensprache transformiert.
Parallel zur Eröffnung wird am 13. Mai 2004 in der Haupthalle der ETH Zentrum in der Rämistraße 101 in Zürich die Ausstellung „Villa Garbald. Gottfried Semper - Miller & Maranta“ eröffnet. Die Ausstellung ist bis zum 3. Juni 2004 Mo-Fr 8-22 Uhr und Sa 8-12 Uhr zu sehen.
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Villa Garbald