Christian Bourdais liebt Architektur. Besonders die „Case Study Houses“ des amerikanischen Magazins Art & Architecture haben es ihm angetan. Was läge dem französischen Projektentwickler also näher, vielverspechende Architekten mit dem Entwurf experimenteller Wohnbauten zu beauftragen? So geschehen im katalanischen Gebirgszug Matarrañas: Dort, im Ort Cretas in der Provinz Teruel, ist diesen Sommer die „Casa Pezo“ als erstes von insgesamt zwölf geplanten Ferienhäusern für das Projekt „Solo Houses“ fertig gestellt worden. Geplant und gebaut wurde der Betonkubus von dem chilenischen Studio Pezo Von Ellrichshausen Architects.
Das Ferienhaus mit dem Charme eines Rohbaus steht auf einem Hochplateau in dem Naturpark Ports de Tortosa-Beseit, landschaftlich eine Collage aus italienischer Toskana und französischer Provence, und blickt weit über die Landschaft – in jede Richtung. Das chilenische Architektenduo Mauricio Pezo und Sofia von Ellrichshausen hat die „Casa Pezo“ als eine monolithische Skulptur entworfen, die als eingeschossiger Kubus auf einem Sockelgeschoss über den Baumwipfeln schwebt.
Symmetrisch angeordnete Raumabfolgen bestimmen den Grundriss des Betonkubus. Über steile Treppen erreicht man das podestartige Erdgeschoss, in dem eine Wendeltreppe aus Beton in das auskragende Obergeschoss führt. Der zentrale Innenhof ist von einer umlaufenden, teilweise verglasten Veranda umgeben, die sich je nach Wunsch öffnen und verschließen lässt und so die umgebenden Wälder panoramaartig inszeniert. Damit es den Feriengästen im Sommer nicht zu heiß wird, ist für Abkühlung gesorgt: Im Patio haben die Architekten einen Swimmingpool versteckt.
Auch auf die nächsten Ferienhäuser darf man gespannt sein, Bourdais hat eine interessante Mischung der jungen Architektenszene für seine „Solo Houses“ ausgewählt – darunter Sou Fujimoto Architects, die belgischen Architekten vom OFFICE Kersten Geers David Van Severen, die New Yorker Michael Meredith und Hilary Sample vom Studio Mos Office, das Studio Mumbai aus Indien, das japanische Büro TNA Takei-Nabeshima-Architects und Mésarchitectures von Didier Faustino (Paris/Lissabon). Dessen „Casa Faustino“ wird als zweites Haus in Kürze fertig gestellt.
Fotos: Cristobal Palma/ Solohouses
Zum Thema:
www.solo-houses.com
Betonpilz mit Pool: Mehr über die Casa Pezo auf www.designlines.de
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°_° | 24.10.2013 17:52 Uhrmartin s
Das hier mit brutalistischen Elementen gearbeitet wird, ist sicherlich teil des Spiels.
Wenn man nicht ein Verstecken anstrebt, funktioniert die Fügung mit der Umgebung für meinen Geschmack gerade durch die Rohheit des Baus.
Ich finde man darf schon spüren, dass die natürliche Landschaft hier vom Menschen 'ergänzt' wurde.