Am 2. November 2007 wird im hessischen Glauburg der erste Spatenstich für ein Keltenmuseum gefeiert. Das Gebäude wurde vom Aachener Büro Kada Wittfeld Architektur in Zusammenarbeit mit den Landschaftsarchitekten Club L94 aus Köln entworfen (siehe BauNetz-Meldung zum Wettbewerb vom 21. November 2006).
Das Museum gegenüber einem rekonstruierten Grabhügel schiebt sich mit seinem Volumen fast zur Hälfte in einen Hang hinein. Es ist als liegender Quader konzipiert und orientiert sich mit einer vollflächig verglasten Querseite zum Grabhügel.
Unterhalb des geschlossenen Obergeschosses befinden sich der Eingangsbereich und ein Café. Von hier aus steigen die Besucher über eine Rampe in die Ausstellung hinauf. Der – in fast weihevollem Abstand liegende – Grabhügel ist über das große Panoramafenster im Obergeschoss oder von der Dachterrasse aus zu überblicken.
Glauberg zeichnet sich im Vergleich mit anderen keltischen Fundorten besonders durch die Verbindung von einer großen Befestigungsanlage mit drei reich ausgestatteten Gräbern aus. Diese Fürstengräber zählen zu den bedeutendsten Funden aus frühkeltischer Zeit in Deutschland.
Die Planung sieht 1.275 Quadratmeter Nutzfläche und einen stützenfreien Ausstellungsbereich ohne jegliche Innenwände vor. Die Verkleidung des oberen Geschosses mit fugenlos verschweißten brunierten Stahlplatten wird das Erscheinungsbild des Museums prägen.
Als Fertigstellungstermin ist 2009 vorgesehen.
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Tilman Schäberle | 02.11.2007 16:44 Uhrunsensibler Entwurf
Ich weiss nicht, ob sich die Entwurfsverfasser schon einmal mit dem Keltentum auseinandergesetzt haben, aber das Gebäude ist wenig dazu geeignet, den Besuchern dazu zu verhelfen, sich in diese Kultur hineinzufühlen. Schwach. Würde mich nicht wundern, wenn die Archäologen bald verwundert feststellen, dass sich der König in seinem Grab umgedreht hat.