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18.09.2013

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Kulturcampus Frankfurt

Erster Preis für Meixner Schlüter Wendt


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Seit 2002 steht sie weitgehend leer und ist mit einer der Fassade nachgebildeten Kunststofffolie verhüllt: die ehemalige Mensa der Goethe-Universität Frankfurt an der Ecke Senckenberganlage/Bockenheimer Landstraße. Die 1962 von dem bekannten Frankfurter Uni-Architekten Ferdinand Kramer errichtete Mensa kennt man in Frankfurt nur unter ihrem Spitznamen „Labsaal“. Der Labsaal wird bald abgerissen, an seiner Stelle entsteht ein Büro- und Wohngebäude im Rahmen des dort geplanten so genannten Kulturcampus.

Ende letzter Woche wurde dafür der Wettbewerb „Kulturcampus Frankfurt Baufeld 12“ unter zehn Teilnehmern entschieden. Er war aufgeteilt in einen Realisierungsteil für das Labsaal-Grundstück (Büros und Wohnungen) und einen Ideenteil für das südlich angrenzende Areal (Kulturnutzungen), auf dem sich heute noch das 1968 errichtete Juridicum befindet. Die Jury unter Vorsitz von Zvonko Turkali vergab diese Preise:


Die Architekten Meixner Schlüter Wendt erläutern ihre im Realisierungsteil erfolgreiche Arbeit: „Es wird eine Zonierung von Bebauung, Straßen und Platzräumen vorgegeben, die eine klare räumliche Kontur herstellt. Die insbesondere im 1. Bauabschnitt klare und kompakte Grundfigur leitet sich aus der Vorgabe der hohen BGF und der Anforderung an deren Belichtung her. Die Wohnnutzung wird zur Jügelstraße und das Gewerbe zur Senkenberganlage orientiert. Die Gestaltung des Baukörpers und der Fassade setzt sich mit der Ambivalenz von städtebaulicher Gesamtfigur und Differenz der Nutzungen von Büro und Wohnen auseinander. Das Bürogebäude ist als abstraktes, flexibles und repräsentatives Gebäude konzipiert, während die Wohnbebauung eher durch Varianz und einer differenzierteren Maßstäblichkeit agiert.“

Die Jury urteilte so: „Der Realisierungsteil ist sehr überzeugend gelöst. Die Verfasser stellen mit Büro- und Wohngebäude zwei insbesondere bei den Fassaden völlig unterschiedliche Häuser dar. Die Abbildung von Maßstab und Differenzierung mit Verweis auf das Quartier wird insgesamt positiv gewertet. Der Übergang zwischen Büro- und Wohngebäude ist sehr geschickt gelöst. Besonders hervorgehoben wird die von der Bürohausfassade ausgehende Signalwirkung.“

Im Ideenteil des Wettbewerbs setzte sich das Architekturbüro KSP Jürgen Engel durch. Auf dem etwa 9.000 Quadratmeter großen Grundstück schlagen die  Architekten eine große Blockstruktur vor, welche die stadträumlich wirksamen Raumkanten definiert. Der Entwurf überzeugte die Jury durch die Mischung von Wohnen und Kultur und die Weite des Innenhofs. Die Flächen für kulturelle Nutzungen befinden sich an der Schnittstelle zum öffentlichen Raum im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss. Die Kulturfunktionen erhalten große Fensterflächen, die als Schaufenster vom Straßenraum einen Einblick gewähren und die Aktivitäten im Inneren des Gebäudes nach außen hin sichtbar machen sollen.

Die Jury urteilte so: „Der Ideenteil kann durch seine Transparenz der kulturellen Nutzungen, die Durchlässigkeit und Vernetzung mit dem Quartier und die zu erwartende Intimität sowie diev besondere Atmosphäre des Innenhofes besonders überzeugen.“

Die Wettbewerbsarbeiten sind noch in dieser und der nächsten Woche im Gelben Saal der Mensa, Bockenheimer Landstraße 133, 60325 Frankfurt, ausgestellt.

Die Bauarbeiten für den Wohn- und Bürobau auf dem Labsaal-Grundstück könnten laut Bauherr 2014 beginnen. Das Juridicum will die Universität hingegen noch bis 2017 nutzen.



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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

auch ein | 18.09.2013 17:42 Uhr

architekt

da hätte man jeweils auch die architekten "mischen" können, denn die beiden bauteile haben äusserlich wenig miteinander zu tun, auch wenn aus dem gleichen buero....

2

Stefan Forster | 18.09.2013 16:53 Uhr

"Kulturcampus"

Zaha Hadid ist überraschend gut - sie liefert wenigstens ein Bild - der Rest ist Schweigen. Man steht fassungslos vor den Arbeiten. Es gibt keinen Konsens mehr wie Stadt eigentlich aussehen soll. Offensichtlich ist die Lammelle (oder Latte) der neue Modetrend - sie passt immer, sie kann, als neue Allzweckwaffe, Parkhaus, Kaufhaus , Wohnhaus, Hotel oder - wie hier - auch Büro, man fühlt sich irgendwie in die 60er zurückversetzt. - schade für den Ort.

1

peter cachola schmal | 18.09.2013 15:45 Uhr

wo bleiben die bilder von zaha hadids entwurf ?

die sind nämlich durchaus interessant, da ungewöhnlich zurückhaltend. die hofansicht wurde in lokaler berichterstattung (FAZ) nicht gezeigt.

 
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