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04.11.2016

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Eröffnung auf Raten

Erster Festakt für die fertige Elbphilharmonie


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Von Stephan Becker

Salamitaktik heißt die politische Strategie, die wahren Kosten eines Projekts in nur kleinen Scheibchen mundgerecht zu servieren – meist aus Sorge, die ganze Wahrheit könne die Öffentlichkeit „überfordern“, wie es gerne heißt. Der Planungs- und Bauprozess der Elbphilharmonie, mit ihrer längst legendären Preissteigerung von 77 auf 789 Millionen Euro ein unverdaulicher Riesenbrocken, ist ein Paradebeispiel für diese Taktik. Wie passend, dass die Salamitaktik nun mit einer Eröffnung auf Raten weitergeht. Am vergangenen Montag war die offizielle Schlüsselübergabe des Gebäudes von Herzog & de Meuron (Basel). Heute wird dann die sogenannte Plaza zwischen dem alten Kaispeicher und dem neuen Gebäudeteil mit einem Festakt eröffnet, und auch das Hotel nimmt den Betrieb auf. Ab morgen darf schließlich die Öffentlichkeit nähertreten und nicht zuletzt auch die Gastronomie erobern. Der Konzertbetrieb startet feierlich am 11. und 12. Januar 2017.

Noch über 12.000 Mängel seien allerdings zu beheben, so das Hamburger Abendblatt, wobei die Zeitung das offiziell ausgegebene „nur“ in süffisanten Anführungszeichen druckte. Trotzdem haben Medienlandschaft wie Öffentlichkeit inzwischen auf allgemeines Wohlgefallen umgeschaltet. Schon die ganze Woche über waren überall mehr oder weniger enthusiastische Lobeshymnen zu lesen, insbesondere Die Zeit und Der Spiegel, beide in Hamburg ansässig, taten sich dabei hervor. Letzterer sprach vom „Bauwerk der Mutigen“, schwelgte im „Luxus über dem Konzertsaal“ oder freute sich über die Lichtinstallation des Hochtief-Konzerns, der das Wort „Fertig“ in den Fenstern aufleuchten ließ. In der „Zeit“ wiederum spürte man „Wellen der Zuversicht“ und erklärte ausführlich, warum die 12.000 Mängel nach der Faustregel der Häuslebauer – ein Mangel pro Quadratmeter – bei 120.000 Quadratmetern Nutzfläche zu vernachlässigen sind. Ein kleiner Feuerwehreinsatz aufgrund starker Staubentwicklung beim letzten Feinschliff konnte da ebenso wenig die Vorfreude trüben wie die dissonanten Töne, die in manchen Online-Foren noch immer zu lesen sind.

Jetzt wird es also Zeit für die Hanseaten, ihr neues Wahrzeichen in Besitz zu nehmen – und sich noch einmal daran zu erinnern, dass die viele Aufregung um die Elbphilharmonie vielleicht auch ein Plädoyer für mehr Gelassenheit bei Großprojekten sein kann – Gelassenheit wohlgemerkt, nicht Fahrlässigkeit, wie man sie von anderen Großbaustellen im Land sehr wohl kennt. Mit einer reinen Bauzeit von unter zehn Jahren und einem Quadratmeterpreis von etwa 6.500 Euro ist das Vorhaben jedenfalls angesichts der technischen Herausforderungen und politischen Querelen ziemlich glimpflich über die Bühne gegangen. Zum Vergleich: Das Kanzleramt in Berlin hat auf den Quadratmeter gerechnet fast das Doppelte gekostet – und das war vor vielen Jahren.

Ein Happy End? Es sieht so aus, jedenfalls waren die ersten 10.000 Tickets für die Plaza schon nach wenigen Stunden vergeben, und sowohl der frühere Bürgermeister Ole von Beust, der das Projekt 2003 auf den Weg gebracht hatte, als auch die beiden Initiatoren des Projekts, Alexander Gérard und Jana Marko, sind zufrieden. Auf Einladung des Akustikers Yasuhisa Toyota durfte das Ehepaar bei der ersten Probe prüfen, ob sich ihre große Idee schließlich bewähren wird. Und Jacques Herzog und Pierre de Meuron, die in einer Arbeitsgemeinschaft mit Hochtief bis zuletzt an der Ausführung beteiligt waren, gaben schließlich ihre finale Zustimmung, die im Jargon der Planungsverantwortlichen fast etwas despektierlich als „HdM-Label“ bezeichnet wird. Und die Architektur? Endgültige Aussagen sind sicherlich noch keine zu treffen, wahrscheinlich wird es sogar Jahre brauchen, um zu verstehen, was für ein seltsamer Hybrid aus verschiedenen Funktionen und Trägerschaften, aber auch gestalterischen Zeitschichten da in Hamburg entstanden ist.

Das gilt auch für das Vorhaben als solches, das wie kein anderes Projekt der jüngeren Zeit die verführerische Kraft von fein gerenderten Visualisierungen beweist. Ganz ohne Wettbewerb und letztlich auch ohne Notwendigkeit, einfach nur mit einer starken Idee und ein paar Bildern, gelang es Gérard und Marko, eine ganze Stadt zu verzaubern. Und jetzt steht das fertige Gebäude tatsächlich an der Elbe – für nicht wenige ein kühner Traum, der Realität geworden ist.

Fotos: Iwan Baan,
Michael Zapf, Maxim Schulz, Jörg Modrow, Oliver Heissner, Sophie Wolter


Zum Thema:

Die Elbphilharmonie ist nicht nur eines der langwierigsten Bauvorhaben der jüngeren Gegenwart, sondern auch eines der ersten Gebäude solcher Größenordnung, dessen Entstehungsprozess fast vollständig auf BauNetz dokumentiert ist – von der ersten Idee 2003, über die frühe Unterstützung der Architektenschaft bis zum Baubeschluss 2005; weiter mit der umfassenden Überarbeitung von 2006, zum Bauvertrag, zur Abstimmung und Grundsteinlegung, und schließlich mit dem Richtfest 2010 zum ersten Höhepunkt, gefolgt von der finalen Bewältigung der Querelen samt dem neuen Fahrplan bis zur Fertigstellung – und im Januar 2017 geht es weiter mit dem Saal und der Akustik.

www.elbphilharmonie.de


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BauNetz-Maps


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

29

albus | 11.11.2016 20:50 Uhr

@alle und gomoll

Hut ab - und reichlich Asche auf mein Haupt!
Ich hätte echt nicht gedacht, dass das so praktiziert werden würde im hohen Norden.
Insofern rudere ich ein gutes Stück weit zurück.

Dennoch bleibt ein fader Geschmack oder das komische Gefühl, dass solche Leuchtturmprojekte Gelder an anderen Stelle abziehen bzw. Geld für mglw. dringendere Projekte eben nicht zur Verfügung steht.
Seien es fehlende Betreuungseinrichtungen für Kinder, seien es andere Sozielleistungen des Senats.

Beispiel Stuttgart 21:
Derzeit wird drauf los gebaut ohne ein genehmigtes Brandschutzkonzept - und die Infrastruktur der Bahn im Ländle (B.-W.) liegt andererseits an Boden und wird auf absehbare Zeit auch dort bleiben müssen. Baukosten: Nach oben offen.
Jetzt wäre es eine durchaus interessant Frage:
(Wann) bekommen sozial Benachteiligte bei der Bahn AG ähnlich subventionierte Eintrittskarten nach dem Vorbild der Elbphilharmonie??

28

Gomoll | 11.11.2016 17:15 Uhr

"Spaltung der Gesellschaft"

@albus
Hatte erst jetzt Zeit, die Kommentare zu lesen und habe folgendes recherchiert:
https://www.elbphilharmonie.de/de/ticketinformationen#ermaessigungen

27

solong | 09.11.2016 14:12 Uhr

die unerträglichkeit

... des deutschen kleingeistes ... alles zwischendurch schiefgelaufen ... ja ... unglaubliche naivität bezüglich der kosten ... ja ... aber ein ... in jeglicher hinsicht ... inspiriendes gebäude ... das es gegen den kurzweiligen mainstream zeigt ... es lohnt sich durchzuhalten ... eine grandiose landmark für hamburg ... und zeichen für die welt ... wir können das ... schönes gebäude ... nicht ganz so wolkig wie auf den ersten renderings ... allen "typisch deutschen neidern und schlechtrednern" zum trotz wird das ein erfolgsstorie ... die ich ... im gegensatz zu "zeckenrettungen" ... auch gerne über meine steuern ein klein wenig mit subventioniere ... und ... es gibt ermäßigte tickets ab 7,50 € ... im großen saal ... unglaublich ... günstiger als ein kinobesuch ... da wird keiner ausgeschlossen ... außer die ... die eh nicht hingehen würden ... und sich aufs "meckern" auf alles beschränken ...

26

H. Seeger | 09.11.2016 13:29 Uhr

kein Geld für irgendetwas anderes

Jedem muss klar sein oder jetzt werden, dass die Bausumme zum politischen Beschluss unreal war, die Kosten durch einige Probleme zumindest um 50-100% gestiegen sind, aber die Stadt bzw. das Land Hamburg für dieses Geld nie und nimmer Kita´s, Schulen oder Straßen gebaut hätte.
Die Bereitschaft zu dieser Summe ist und war mit diesem Projekt verbunden, dies kann man in Frage stellen und kritisieren, aber einen Rohbau für 300 Mio €; hätte man nicht behalten und parallel 400-500 Mio in andere Projekte gesteckt.
Hamburg ist und bleibt Kaufmannsstadt und möchte sich international zeigen, alles andere ist derzeit Sozialutopie und Träumerei.

25

mawa | 09.11.2016 03:22 Uhr

@albus

»Weil die untere "Hälfte" unserer Gesellschaft sich diese teure Kultur niemals leisten kann.«
Weil sie subventioniert ist und man daher in der Elbphilharmonie Spitzenkonzerte für weniger als 20 Euro besuchen kann? Oder, wenn wir den Bau mal ausklammern: Weil man in Kassel für weniger als 10 Euro in die Oper gehen kann?
Was soll denn Ihrer Meinung nach eine Karte für Falstaff oder Mahlers Fünfte kosten?

24

Bernhard | 08.11.2016 12:57 Uhr

der Vergleich hinkt

der vergleich mit der oper von sydney ist schon ziemlich weit hergeholt.

dieses zitatsammelsurium wird nie und nimmer z.b. an die klasse der mies'schen nationalgalerie herankommen.

weniger wäre hier mehr gewesen.

kurioserweise nerven HdM ja gerade mit einem anderen hauszitat ("Das Urhaus") in berlin und bauen damit die nationalgalerie zu.

23

S.B. | 08.11.2016 12:32 Uhr

Bälle flach halten

ich kann die Euphorie nicht teilen:

Wir sehen hier ein klassisches "Haus auf dem Haus-Prinzip", eine Lösung, die in den letzten Jahrenwirklich arg überstrapaziert wurde, und die dem Gebäude künstlich dazu addierten Effekte machen das Ganze auch nicht interessanter.
Die Dachkurven und Fassadenblasen wirken sehr formal und manieriert.

Viel hilft eben gerade nicht viel.

Man merkt, dass es ein Alterswerk, ein Auslaufmodell ist.

Und: nur teuer ergibt noch keine Innovation.

22

Archi Tekt | 08.11.2016 09:49 Uhr

@ Urs

Sicher sollte man sich Qualität auch in der Gestaltung leisten -das ist gut, richtig und wichtig (wobei mir dann die Elbphilharmonie doch zu arg an Scharoun angelehnt ist - ist aber mein Eindruck).

Ein solches Projekt sollte aber von Anfang an klar und transparent kommuniziert werden. Bei diesem Projekt wurde mit einem Quadratmeterpreis von rund 640,- €/m² dann doch sehr grob über die Wirklichkeit hinweg getäuscht. Und das ist schlicht nicht zu akzeptieren.

21

a_C | 07.11.2016 23:47 Uhr

Herrje...

Keine Angst, ich bin Architekt. Und ich finde das Gebäude auch, wie gesagt, gelungen. Dem bezahlten Preis dafür darf und muss man trotzdem kritisch gegenüberstehen, auch wenn das Geld schon ausgegeben und "das Kind in den Brunnen gefallen" ist. Wie sonst sollte es - ohne kritische Auseinandersetzung - beim nächsten Großprojekt der Stadt Hamburg oder der nächsten Konzerthalle in Münster oder München besser werden? Die massiven Fehler, die hier gemacht wurden, sollte keine Kommune wiederholen. Es ist ja nicht so, dass man nur über derartige Kostenexplosionen zu einem so schönen Gebäude kommt.

PS: Durch die Olympischen Spiele hat die Stadt München durch die vorausschauende Planung vom damaligen OB Vogel und der Stadtverwaltung seinerzeit übrigens Infrastrukturförderungen von über 1 Millarde DM erhalten und somit nur 171 Millionen DM (!) für den gesamten Olympiapark mit allen Sportstätten sowie die U-Bahnen etc. zahlen müssen. Ein wahrlich treffendes Beispiel, mit dem hier argumentiert wird. :)

20

claus | 07.11.2016 23:38 Uhr

RTL II und die hochkultur

es ist ja schlichweg bewegend auf welchem niveau hier über baukultur gesprochen wird. von albus steiler these hochkultur würde die spaltung der gesellschaft vorwärts treiben, über frau meyers (wirklich ernsthaft?) vorgebrachter kindergartenrechnung, bis hin zu a_C's pulsierenden bilanziellem gestaltungswillen. just in time, just in money, just no quality? RTL II, VOX, sexy sport clips, was darfs denn sein?

lieber albus, was würde denn aus ihrer sicht die spaltung der gesellschaft vermindern? mein vorschlag wäre eine schöne große fußballarena, ruhig recht monumental, in der wir uns dann alle bei mario barth und helene fischer zusammenfinden können und die diktatur des gedankenleeren proletariats hochleben lassen können. hurra!

frau meyer, zwei mal drei macht vier,
widewidewitt und drei macht neune...

und bei dem gedanken, dass große dinge, z.b. projekte, automatisch irgendeine gestalterische oder gesellschaftliche potenz hätten wären wir wohl wieder bei mario barth. der ring schließt sich.

aber zur sache:

hamburg hat ein -sicher teures- statement der (bau)kultur gesetzt. die stadt hat gezeigt (sehr hanseatisch), dass eine gesellschaft vorbilder braucht, die einen herrausfordern, die einen locken und an denen man wachsen kann und dass die bedeutung einer stadt sich nicht ernsthaft in neu-alten schlössern und wdvs-gründerzeiten abbilden lässt. taut, so stelle ich es mir vor, würde lächeln.

19

albus | 07.11.2016 22:01 Uhr

@mawa

Ja, Sie verstehen mich richtig.
Weil die untere "Hälfte" unserer Gesellschaft sich diese teure Kultur niemals leisten kann.
Und gleichzeitig logischerweise auf deren Kosten an anderer Stelle gespart werden muss: Kinderbetreuung, Sozialämtern, Kleinkunst etc....
Eine mögliche Abhilfe wäre es möglicherweise, ein gewisses Kontingent der Karten für die Veranstaltungen regelmäßig für Menschen mit einfachem und mit prekärem Ein- und Auskommen nochmals besonders zu subventionieren.
Mein Vorschlag für ein solches Kontingent wäre zunächst noch ganz moderat: 3 - 5 Prozent.
Diese Zusatzkosten wären locker flockig auch noch zu verkraften, angesichts der im Raum stehenden Summen.

18

peter | 07.11.2016 21:26 Uhr

elbphilharmonie

glückwunsch zu diesem einzigartigen gebäude! auch wenn ich nicht weiß, ob ich mir dort jemals eine musikveranstaltung gönnen werde - die kosten sind natürlich hoch, aber ein wahrzeichen dieser güte gibt es nicht umsonst. was der kölner dom wohl umgerechnet auf heutige preise und stundenlöhne kosten würde? nicht auszudenken, dagegen sind die ca. 800 mio. von hamburg wohl eher eine winzige summe.

wenn jeder von uns deutschen nur einmalig wahlweise auf 5 fahrten mit dem bus, 2 mittagessen in der kantine, 35 km fahrt mit dem privat-pkw, drei bier in der kneipe oder eine packung windeln verzichten würde, wäre die elbphilharmonie schon komplett bezahlt! auch so könnte man es mal sehen.

17

Urs | 07.11.2016 19:32 Uhr

@a_C

Personen wie Sie verstehen nichts von Ästhetik, deshalb dürfen Sie sich wahrscheinlich als Projektsteuerer Ihr Geld verdienen. Was ein unqualifizierter Beitrag von Ihnen.
So ein Gebäude lebt von seiner Qualität und einem hohen Standard. Außerdem könnte sonst jeder Dahergelaufene Architekt sein.
Kleiner Tipp: Schauen Sie sich die Preisträger des BDA Hamburg an - einfältiger Einheitsbrei, furchtbar.
Hamburg hat mit der Elbphilharmonie ein richtiges Wahrzeichen ähnlich der Oper Sydney erhalten. Und das ist das Geld wert!

16

aki | 07.11.2016 14:57 Uhr

viel gewagt ...

... alles gewonnen.

Die Stadt Hamburg wird unglaublich in jeder Hinsicht von dieser Inkunabel profitieren und wen interessieren dann noch letztlich die - wenn auch heftigen - Kostensteigerungen ?
Wobei die Ausgangssumme 70 Mio € natürlich sowieso nicht ernstzunehmen war, da hat wohl anfangs ein Politiker eine recht dreiste Not-?lüge verbreitet (wenn schon ein bescheidener Bischofssitz in Limburg 30 Mio € kostet, nur zum Vergleich).

Die berühmten Olympiabauten in München wurden übrigens in den 70ern auch 7-mal so teuer wie veranschlagt und wer möchte die heute missen ?

Also: Glückwunsch in den Norden

15

hans | 07.11.2016 13:41 Uhr

@a_C

"Jedem, der vom Fach ist und der schon mal mit Großprojekten zu tun hatte, sollte klar sein, dass man unmöglich soviel Geld auf so einem Raum verbauen kann"

Daraus folgt dann wohl, dass Sie nicht vom Fach sind und noch nie etwas mit Großprojekten zu tun hatten, oder wie sollen wir Ihre Aussage verstehen? Denn natürlich ist das ein absolut okayer Betrag, wenn man sich ansieht, was dort gebaut wurde: eine Konzerthalle.

14

mawa | 07.11.2016 13:28 Uhr

@albus

Verstehe ich Sie richtig, dass Sie der Meinung sind, dass öffentliche Subventionierung von Kultur zur »Spaltung der Gesellschaft« beiträgt?

13

Casper | 07.11.2016 11:28 Uhr

WOW

Ich denke es ist ein wahnsinniges Gebäude mit überragenden Atmosphären und Materialien.

HdM sind bekannt für ihre exzellenten Ausführungen.

Tolles Gebäude für Hamburg und da verzichtet man gerne mal auf einen neuen Kindergarten!!!

12

a_C | 07.11.2016 10:18 Uhr

- Teuer erkaufter Spaß -

Baunetz: "Mit einer reinen Bauzeit von unter zehn Jahren und einem Quadratmeterpreis von etwa 6.500 Euro ist das Vorhaben jedenfalls angesichts der technischen Herausforderungen und politischen Querelen ziemlich glimpflich über die Bühne gegangen. "

Eine unglaubliche Aussage. Jedem, der vom Fach ist und der schon mal mit Großprojekten zu tun hatte, sollte klar sein, dass man unmöglich soviel Geld auf so einem Raum verbauen kann - es sei denn, es sind reihenweise Fehler begangen worden. Das salopp mit "politischen Querelen" zu umschreiben, ist schon nah an der journalistischen Verweigerung...

Die Kosten sind übrigens noch höher als öffentlich kommuniziert: www.handelsblatt.com/unternehmen/dienstleister/baukosten-hoeher-als-gedacht-geheimsache-elbphilharmonie/14792022.html

Unglaublich, dass man trotz der exorbitanten Kostensteigerungen den extrem hohen Standard des Gebäudes durchgezogen hat. Hier wäre viel Einsparungspotential drin gewesen, und ich behaupte, ohne spürbare Qualitätseinbußen. Reihenweise Sonderanfertigungen, entsprechend kostenintensives Zulassungsprozedere, teuere Materialien, aufwändige Ingenieurlösungen, ... Unglaublich, was hier mit Steuergeldern gemacht worden ist, ohne öffentliche Diskussion.

Wer ein Gefühl dafür bekommen will, in welchem Elfenbeinturm die Architekten gearbeitet haben, dem empfehle ich die einstündige Doku vom NDR, der das Projekt über seine gesamte Entstehungszeit begleitet hat: www.ndr.de/fernsehen/Elbphilharmonie-Von-der-Vision-zur-Wirklichkeit,elbphilharmonie1628.html

In der Doku erfahren wir auch, dass Pierre De Meuron diesen hohen Standard verteidigt, weil es das Einzige sei, was von dem Gebäude übrig bliebe: seine Qualität. Trotz des schönen Ergbnisses eine entrückte Haltung - als ob es nur "eine" Qualität gäbe...

11

Archit Tekt | 07.11.2016 07:58 Uhr

Gelassenheit?

Über das Gebäude ist ja schon mehr als genug gesagt. Das im Artikel hier nun "mehr Gelassenheit bei Großprojekten" gefordert wird ist dann doch aber ein starkes Stück. Ja soll und darf bei Großprojekten denn nach Herzenslust geschludert werden (und geschwindelt)?
Bei 77 Mio € und 120 Tm² macht das in ganz einfacher Rechnung 641,- €/m² - das langt knapp für einen Discount-Markt aber eben nie für ein solches Projekt. Das war zumindest mir, damals in Hamburg lebend, schon von Anfang an klar (und den Projektbeteiligten sicherlich auch).
Ob das Projekt toll ist oder nicht oder wie auch immer - so soll und darf mit Projektkosten nicht umgegangen werden - auch und gerade in Großprojekten nicht!

10

rjauch | 07.11.2016 07:25 Uhr

Effekt

Endlich hat auch Hamburg sein Bilbao.

9

Designer | 06.11.2016 18:33 Uhr

Monster

Was mich noch immer stört ist dass es einfach ein riesiges Ding ist. Was ich allerdings auch sagen muss, das beste Gebäude in der Hafencity.

Die Jubelstimmung bleibt mir dann aber doch im Hals stecken wenn ich daran denke wir viele noch mutigere Vorschläge es für diesen Stadtteil gegeben hat.

Mich persönlich überrascht das Gebäude nicht so sehr. Ich bin mal gespannt wie in einigen Jahren darüber geurteilt wird.

Was ich allerdings sehr befürworten würde wäre wenn dort auch Akkustikraum für die vielen kleinen Indipendent-Musiker ihren Raum bekommen würden. Ich denke da zB. an die Leute die bisher im B-Movie jeden Mittwoch die Hörbar veranstalten.

8

Stefanie Meyer | 05.11.2016 00:24 Uhr

Dank

Vergesst nicht dem Steuerzahler zu danken, der anstelle dieses grossartigen Gebäudes aber auf zig notwendige Schulen und Kitas verzichtet hat.

7

albus | 04.11.2016 18:53 Uhr

@ abus

abus hat recht:
Das hat sich gelohnt sicherlich bezgl. des architektonischen Ergebnisses - was aber künftig jedes einzelne Konzert im Saal an öffentlichen (hanseatischen) Zuschüssen kosten wird um überhaupt stattfinden zu können -Eintrittskarten wie teuer auch immer werden die 700 Mio. sicherlich nicht einspielen.
Und die dort stattfindende Kultur wird somit kollateralschädigend auch hier die Gesellschaft wieder ein Stück weiter in ein oben und in ein unten spalten.

6

falk B | 04.11.2016 17:53 Uhr

ein bisschen ridiculous

Kringel auf dem Dach, Lametta auf der Fassade, Blasen auf der Haut?
gut gemachte, aber trotzdem Effekthascherei,
von den sozialen Verwerfungen gar nicht zu sprechen,

5

Toni Tek | 04.11.2016 17:22 Uhr

Ab sofort:

Sidney auf Platz 2

4

abus | 04.11.2016 16:43 Uhr

Motor

Herzlichen Glückwunsch allen an der Elbphilharmonie Beteiligten zur Fertigstellung dieses besonderen Bauwerks. Der Mut, die Leidenschaft und der Wille haben sich bis zu diesem Tag mehr als gelohnt! Der Dank gebührt den Optimisten.

3

christof | 04.11.2016 16:24 Uhr

!!!

das ding ist der wahnsinn! in jeder hinsicht...

2

Jan | 04.11.2016 16:09 Uhr

In echt noch schöner

Als ich das letzte Wochenende dieses Meisterwerk zum ersten mal in echt erblicken durfte, war ich vollauf begeistert. Die Fassade ist sensationell!
Alle Mühen haben sich wirklich gelohnt.
Endlich war hier jemand mutig, ein echtes Wahrzeichen und ein Symbol zu erschaffen.

P.S. die Salamitaktik bleibt bei einem Konzerthaus bekanntlich nicht aus; ein Orchester kann ja nicht auf einer Baustelle proben und sich in der neuen Spielstätte einspielen.

1

ulf | 04.11.2016 15:49 Uhr

sensationell

langwieriges Thema und doch sensationell

 
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Elbphilharmonie im Oktober 2016, Foto: Sophie Wolter

Elbphilharmonie im Oktober 2016, Foto: Sophie Wolter

Kurz vor der Eröffnung, Foto: Iwan Baan

Kurz vor der Eröffnung, Foto: Iwan Baan

Lichtinstallation von Hochtief zur Schlüsselübergabe, Foto: Iwan Baan

Lichtinstallation von Hochtief zur Schlüsselübergabe, Foto: Iwan Baan

Großer Saal, Foto: Iwan Baan

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