Im Gegensatz zu seinen Sportlern ist das Internationale Olympische Komitee keine besonders schnelle Institution. Vor anderthalb Jahren wurde ein Wettbewerb für die Erweiterung des Hauptsitzes der Organisation in Lausanne initiiert. Diesen konnte das dänische Büro 3XN im April 2014 für sich entscheiden, im Dezember letzten Jahres wurden erstmalig Bilder des Projekts vorgestellt.
Beruhigend ist, dass sich 3XN für ihren Entwurf nicht den Alltag, sondern den Geist der Institution zum Vorbild nehmen. „Bewegungen, Flexibilität und Nachhaltigkeit“ strahle das neue Gebäude aus, analog zu den Olympischen Spielen selbst, wie Jan Ammundsen, der verantwortliche Partner, erläutert.
Gleichermaßen kantig wie geschwungen wirkt die gläserne Erweiterung, deren Form an einen Athleten in Bewegung erinnern soll. Mittels begrünter Ausleger wird dabei der viergeschossige Baukörper in die wunderschöne Parklandschaft am See integriert.
Während die Werte des IOC im Außenraum eher abstrakt verkörpert werden, folgt dafür im Inneren eine etwas direktere Symbolik. Dort schraubt sich nämlich ein rundes Atrium in die Höhe, dessen Erschließung wirkt, als seien die berühmten fünf Ringe in Schwingungen gekommen. (sb)
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Von der Performance von Gebäuden handelt auch der Vortrag von Kim Herforth Nielsen am 26. Februar 2015 auf dem Fassadenkongress in Stuttgart. Mehr Infos und Anmeldung unter: www.baunetz.de/fassadenkongress