Am 6. November 2003 wird in Berlin die Hauptstadt-Repräsentanz der Bertelsmann AG und der Bertelsmann-Stiftung auf dem Boulevard Unter den Linden mit der Hausnummer 1 feierlich eingeweiht. Der Neubau ist in Proportion und klassizistischer Fassadengestaltung der kriegszerstörten Stadtkommandantur, die hier ihren Sitz hatte, originalgetreu nachempfunden.
Für die Architektur des rund 5.800 Quadratmeter großen Gebäudes zeichnet der Kölner Architekt Thomas van den Valentyn verantwortlich. Die Rekonstruktion war Bedingung des Berliner Senats beim Verkauf des Grundstücks gewesen. Die Fassade der ehemaligen Kommandantur, von der keine Zeichnungen mehr vorhanden waren, wurde vom Architekturbüro Stuhlemmer + Stuhlemmer (Berlin) mittels Fotometrik wiederhergestellt. Thema des Entwurfs war „Historie und Moderne in einen konstruktiven Dialog treten zu lassen, ohne das Gebäude zu einem Museum zu machen”.
Die rückwärtige Südseite sowie die Innenraumgestaltung sind deshalb von Vorgaben befreit: Prägendes Element der Rückfassade ist ein über alle drei Geschosse reichender Wintergarten, der als Festsaal dienen soll. Gekrönt wird er von einem „digitalen Deckengemälde” (Pressemitteilung), der multimedialen Bildschirminstallation „Sky Chapel”, auf der mittels 12 Meter großer LED-Schirme Bilder und Szenen aus dem Hause Bertelsmann über den Köpfen der Besucher erscheinen sollen. Großzügigkeit soll auch in den weiteren Innenräumen herrschen: Eine offene Treppenanlage verbindet alle Geschosse miteinander, das Grundrisskonzept sieht „fließende Räume” vor, und die „wohlproportionierten Raumfluchten” öffnen sich mit großen Fenstern zur Straße Unter den Linden.
Zum Thema:
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