Der britische Premierminister Tony Blair und Königin Elizabeth II. beginnen mit 10.000 anderen handverlesenen Gästen das neue Jahrtausend im Millennium Dome im London.
Das von Richard Rogers geplante, 2,3 Milliarden Pfund teure Bauwerk im Londoner Stadtteil Greenwich wird am 31. Dezember 1999 mit einer großen Silvestergala feierlich eröffnet. Die Besucher erwartet an diesem Abend eine Show mit insgesamt 900 Mitwirkenden, darunter ein Orchester, eine Big Band und ein Chor mit 400 Sängern. Auf 80.000 Quadratmetern Grundfläche laden insgesamt 14 Themenbereiche wie „Einfluß des Christentums im Westen“, „Planet“ und „Geld“ zu Erkundungen ein. Den Mittelpunkt der „Jahrtausendausstellung“ bildet eine 18 Meter hohe Skulptur eines liegenden Liebespaares. Die Besucher betreten die überdimensionierte Statue durch den Ellenbogen des Mannes und gelangen von dort mit dem Lift auf eine interaktive Ausstellungsebene, wo sie dann Themenbereiche wie „Gesundheit“ und „Schönheit“ erwarten.
Einem Bericht des Berliner Tagesspiegel zufolge würde der Architekt Richard Rogers sein Bauwerk angesichts dieses Spektakels am liebsten leer stehen lassen. Auch in der englischen Presse stieß das „Millenniums-Projekt“ auf viel Kritik; der Daily Telegraph bezeichnete das Vorhaben gar als „eine kostspielige und vulgäre Umweltkatastrophe“.
Einen Grund zum Feiern hat an diesem Abend aber sicher das Ingenieurbüro Happold (Bath, England): Es wurde, wie bereits gemeldet, für die Ausführungsplanung des „Dome“ mit dem renommiertesten Ingenieurpreis Englands, dem „Mac Robert Award“ ausgezeichnet.
Foto: Royal Academy of Engineering
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