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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Eroeffnung_des_Mauer-Besucherzentrums_in_Berlin_846476.html

09.11.2009

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Schwerter zu Corten-Stelen

Eröffnung des Mauer-Besucherzentrums in Berlin


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Pünktlich zum großen Feiertag heute öffnet das neue Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße seine Pforten.
Der von Mola Winkelmüller Architekten geplante Entwurf war erst 2007 aus einem Wettbewerb zur Umgestaltung des Gedenk-Ensembles Berliner Mauer als Sieger hervor gegangen (siehe dazu BauNetz-Meldung vom 14. Dezember 2007 und BauNetz-Meldung zum Richtfest vom 16. Juli 2009).

Der Berliner Senat hatte aufgrund des großen Besucheransturms – allein 2008 kamen  305.000 Besucher zur Bernauer Straße – 2006 beschlossen, die Gedenkstätte an der Bernauer Straße auf über vier Hektar zu erweitern sowie eine Stiftung Berliner Mauer zu gründen, die die Gedenkstätte an der Bernauer Straße und die Erinnerungsstätte, die sich im ehemaligen Notaufnahmelager Marienfelde befindet, zusammengefasst.

Das nun fertig gestellte Besucherzentrum wird künftig also erste Berliner Anlaufstätte für Mauer-Touristen sein, denn hier werden Informationen zur Geschichte und zum zeitgeschichtlichen Kontext der Berliner Mauer vermittelt.
In dem 820 Quadratmeter großen, zweigeschossigen Pavillon mit der markanten Corten-Stahl-Fassade finden ein Filmvorführraum, ein Café sowie ein Buchladen Platz.

Bereits am Freitag war auf dem erweiterten Areal der Gedenkstätte ein Original-Grenzwachturm errichtet worden, der bisher auf einem verlassenen Militärgelände im brandenburgischen Spreenhagen stand.

Zur Gedenkstätte an der Bernauer Straße gehören neben dem neuen Besucherzentrum die Kapelle der Versöhnung (siehe dazu BauNetz-Meldung vom 9. November 2000), die Open-Air-Ausstellung, die einen 1,5 Kilometer Mauerstreifens, teilweise aus Corten-Stelen umfasst, sowie das bereits seit 1999 bestehende Dokumentationszentrum.



Das gesamte Areal Gedenkstätte Bernauer Straße wird 2011 fertig gestellt sein. Dann werden insgesamt 26 Millionen Euro verbaut worden sein.


Zum Thema:

Objektbericht Besucherzentrum Berliner Mauer im Baunetz Wissen Dämmstoffe


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

solong | 12.11.2009 08:14 Uhr

es ist halt garnichts

gut ich weiss nicht unter welchen rahmenbedinungen das ding entstanden ist ... aber als museum für einen derartig einschneidenden anteil an der deutschen geschichte ist es wirklich bedauernswert wenig .... wie man corteenstahl entsprechend und ansprechend inzenieren kann zeigt das museum zur varusschlacht von gigon guyers in kalkriese bei osnabrück ....

5

peter | 10.11.2009 15:59 Uhr

@karlo

das geht natürlich sehr ins detail - ich bezog mich auf die architekten-monumenten sprache, die nach kleihues´mauerdenkmal und gigon guyers zeche mal wieder der cortenstahl optik huldigt. es wird das klischee der erinnerungsarchitektur schlechthin zelebriert. zu deiner kritik - schaut man genau auf die details, wenn man sich darauf einlassen möchte, dann verwundert es schon, dass unten die schmalseite der decken-cortenplatten in der ansicht zu sehen ist und nicht hinter der frontplatte versteckt wurde - selbst bei so einem simplen fugenbild kann man offensichtlich noch fehler machen. aber das ist zugegebenermaßen kleinkarriert. es geht eher um die gesamtkomposition, die wirklich so was von banal ist, dass man sich wünscht, hier hätte es noch eine idee mehr oder einen tieferen sinn für proportion gegeben.

4

Michael Krauss | 10.11.2009 14:45 Uhr

Corten

Hat da jemand was nicht begriffen? Die legendäre "Rostlaube" der FU in Dahlem hatte ursprünglich eine Cortenfassade, die nicht standhielt und von Norman Foster kürzlich durch eine Bronze-Fassade ersetzt wurde. Entscheidend ist von Anfang an gewesen, die Fassaden-Elemente nach dem "modulor" von LeCorbusier auszubilden. Man muss sich den Campus einfach mal anschauen (Foster hat die Original-Fassade getreu nach den Plänen von Candilis und Woods für die Corten-Fassade"wiederhergestellt") und wird dann beim zurückblicken auf die triste Kiste - schweigen.
(Wen es interessiert: Über den beigefügten LINK erreicht man die website der FU und eine kurze Planungsgeschichte des FU-Campus 1963 bis 2004):
http://www.fu-berlin.de/zuv/abt-3/bauprojekte/aktuelle_projekte/seite_geschichte.html

3

martin s | 10.11.2009 11:06 Uhr

Nochmal schade...

...ich finde den Wettbewerbsbeitrag auf Bildern auch spannender als das nun Realisierte. Sehr öde, vergessen und unbedeutend verliert sich die Kiste im öffentlichen (Straßen)raum, wobei es grundsätzlich wieder einmal viel zu wenig Bilder sind.

2

karlo | 10.11.2009 09:45 Uhr

peter

Also ich habe gerade zum ersten mal von dem Ding gehört und sehe es auch zum ersten mal. Mit den 80-ern hat das doch nichts zu tun. Sieht doch super aus und schau dir mal das Fugenbild an. Gut bis ins Detail gearbeitet (zumindest das was man auf den Fotos sieht).
Das einzige was ein wenig Bedrückend wirkt ist der Sockelbereich, der doch sehr dunkel daher kommt. Oben die Kiste sieht doch nett aus.

1

peter | 09.11.2009 17:40 Uhr

besucherzentrum

ok, zwei jahre von der ersten idee bis einweihung ist sehr knapp. wo denn nun die schuld zu suchen ist, kann daher schwer ermittelt werden, denn das ergebnis, trotz offenen wettbewerbs enttäuscht leider auf ganzer linie, soweit die bilder ein urteil zulassen. cortenstahl-plattitüde, palast der republik-look. die städtebauliche drehung des baukörpers aus der achse verweist auf ein grundstudium in den 80-er jahren. schade.

 
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