Bundespräsident Johannes Rau und die spanische Königin Sofia werden am 18. Oktober 2000 den neuen Campus der Schlossschule Salem am Bodensee eröffnen. 70 Millionen Mark kosteten die Neubauten, die das Stuttgarter Architekturbüro Lederer + Ragnarsdóttir + Oei entworfen und realisiert hat.
Die Eliteschule am Bodensee war im Jahre 1920 von dem Pädagogen Kurt Hahn zusammen mit dem letzten Kanzler des Deutschen Reiches, Prinz Max von Baden, ins Leben gerufen worden. Bildungsziel der Einrichtung ist die erfahrungsgestützte Einheit von Erziehung und Unterricht, von Leben und Lernen. Das war auch das Thema des Wettbewerbs, der 1996 für den Neubau des Campus in Härlen ausgeschrieben wurde.
Der Campus besteht aus einem Zentrum, in dem die Schulverwaltung und die öffentlichen Räume wie Aula, Speisesaal und Bibliothek untergebracht sind, einem Unterrichtsgebäude und den Tutoriaten, den Gemeinschaftswohneinheiten. Die Tutoriate sind für jeweils acht Schüler und einen Tutor vorgesehen und liegen etwas abseits, aufgereiht an zwei Wegen. Mit dieser teilautonomen Struktur sollen Wohnen und Lernen intensiviert werden. Sie bilden kleine Siedlungen, deren tonnenartigen Dächer im Nebeneinander wie Wellenkämme wirken. Eine weitere „Siedlung“ könnte bei Bedarf noch ergänzt werden. Das Unterrichtsgebäude mit seinem Säulengang legt sich wie ein Kreuzgang um das Zentrum herum und läuft in leichtem Schwung hangabwärts aus. Das Zentrum selbst ist ein zweigeschossiger Bau, der mit zwei großen Treppenanlagen, die flankierende Rampen weiterführen, akzentuiert wird. Zwischen den Treppenläufen neigt sich eine terrasierte Tribüne zum Gebäude hin, wo sich eine Bühne befindet. Die Aula im Innern wird durch Scheddächer beleuchtet. Das Zentrum und die Tutoriate sind mit Ziegelsteinen verkleidet, die Unterrichtsflügel sind in weiß gehalten.
Eine Ansicht der im Text erwähnten Tutoriate ist als Zoom-Bild hinterlegt (Quelle: Salem College).
Weitere Informationen zum "Salem College" können im Webauftritt der Schule Salem abgerufen werden.