Am 29. März 2000 wurde am Pariser Platz in Berlin, unmittelbar neben dem Brandenburger Tor, der vom Berliner Architekten Josef Paul Kleihues gestaltete Neubau des „Max Liebermann Haus“ eingeweiht. Das neue Gebäude ist die Rekonstruktion eines 1844 vom Schinkel-Schüler August Stüler errichteten Hauses, das der impressionistische Maler Max Liebermann bis zu seiner Vertreibung 1935 bewohnt hatte und das im zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Das „Max Liebermann Haus“ und das „Haus Sommer“ auf der gegenüberliegenden Seite des Brandenburger Tores sind als Zwillingsbauten konzipiert. Kleihues übernahm Volumina, Form und Größe der zerstörten Vorgängerbauten, allerdings erhielten beide Gebäude aus Gründen einer besseren Flächennutzung ein Geschoss mehr als die historischen Gebäude. In seiner Eröffnungsansprache erklärte Wolfgang Rupf, Vorstandsvorsitzender des Bauherrn Bankgesellschaft Berlin, dass sich im neuen „Liebermann Haus“ städtebauliche Vorgaben, eine moderne, an historischen Vorbildern orientierte Architektur und ein anspruchsvolles Innenleben ergänzen würden. Bei der Innenraumgestaltung wurden die Farbtöne der Sandsteinfassade aufgenommen. Heller Marmor, Ahorn und klassische Deckenmuster sollen den Räumen eine „unverwechselbare Atmosphäre“ geben. Das Haus, in dem die Stiftung „Brandenburger Tor“ der Bankgesellschaft Berlin ihren Sitz haben wird, soll als Forum für Gäste aus Kultur, Wirtschaft und Politik genutzt werden. Mit wechselnden Ausstellungen möchte man das Gebäude auch der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Foto: Bankgesellschaft Berlin AG