Am 30. Mai 2005 findet in München-Fröttmaning das offizielle Eröffnungsspiel im Neubau der Allianz-Arena statt. Das 340 Millionen Euro teure Heimstadion des FC Bayern und des TSV 1860 München endstand nach den Plänen des Baseler Büros Herzog & de Meuron, das sich im Jahr 2002 in einem Gutachterverfahren durchsetzt hatte (BauNetz-Meldung vom 8. 2. 2002).
Der Entwurf von Herzog & de Meuron folgt dem Wunsch der Bauherren nach einer kompakten Fußball-Arena. Im Gegensatz zum Münchner Olympiastadion von Günter Behnisch ist das Spielfeld in der Allianz-Arena nicht mehr durch eine Laufbahn von den ersten Zuschauerrängen getrennt. Die steil aufragenden Ränge nach englischem Vorbild sollen für eine wesentlich dichtere Atmosphäre während des Spiels sorgen.
Blickfang des neuen Stadions ist die ungewöhnliche Fassadenkonstruktion. Der Baukörper wird von 2.874 rautenförmigen Kunststoffkissen eingehüllt. Im Inneren dieser Elemente eingebaute Leuchtstoffröhren ermöglichen die Illumination des Baukörpers in verschiedenen Farben - je nachdem, welcher der beiden Heimvereine gerade spielt. Fassade und Dach überziehen die Architekten mit der gleichen Außenhaut und erreichen so den Eindruck eines autarken, kompakten Körpers. Die irritierende Materialität mit ihrer changierenden Transparenz und die ebenso wechselvolle Beleuchtung „aus dem Inneren“ machen das Stadion zu einer ebenso eindrucksvollen wie verspielten städtischen Landmarke.
Im Inneren überwiegt der Eindruck eines nüchternen Zweckbaus mit einem Raumprogramm, das die Vermarktungskette eines modernen Fußballvereins vorgibt: Neben den 66.000 überdachten Sitzplätzen entstanden auch 2.200-„Business und Pressesitze“, 106 Logen unterschiedlicher Größe, zwei „Fan-Restaurants“, ein „A-la-carte-Restaurant“, 28 Kioske, Presseclub, Mixed Zone sowie ein Medienbereich mit fünf Fernsehstudios.
Henning Sigge
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