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20.08.2021

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Alte und neue Visionen

Eröffnung Neue Nationalgalerie und Ausstellung am Kulturforum


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Sechs Jahre Baustelle am Kulturforum, nun ist es endlich so weit: Nach dem morgigen großen Festakt öffnet die unter Leitung von David Chipperfield Architects (Berlin) sanierte Neue Nationalgalerie ihre Türen am Sonntag, 22. August 2021 für ihre Besucher*innen. Gleich vier Ausstellungen, darunter je eine große Retrospektive über die Werke von Alexander Calder und Rosa Barba und natürlich eine Schau zur Entstehungsgeschichte der Nationalgalerie werden in den frisch eröffneten Räumen zu sehen sein. Wie bereits angekündigt, wird David Chipperfield außerdem am kommenden Montag mit Dirk Lohan, Enkel Mies van der Rohes und in den 1960er-Jahren Projektleiter beim Bau des Museums, über das Projekt diskutieren – im Kontext von Architekturgeschichte, kulturellem Erbe und konstruktiven Eigenheiten des Hauses.

Dass am Kulturforum einiges im Gange ist, davon zeugt auch eine weitere Eröffnung: Am Donnerstag, den 26. August startet das Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekt „Utopie Kulturforum“, initiiert von der Stiftung St. Matthäus, der Kulturstiftung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) sowie der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), unterstützt durch den Hauptstadtkulturfonds. Mit dem Projekt wird in Ausstellungen, künstlerischen Interventionen und Gesprächen den utopischen Potenzialen der beteiligten Institutionen und des Kulturforums als Ganzem in Geschichte und Gegenwart nachgespürt, heißt es in der Pressemitteilung.

Zur Orientierung und Begleitung wird eine App mit Informationen und Erzählungen bereitgestellt, die die unterschiedlichen Zeitabschnitte des historischen Tiergartenviertels an den heutigen Standorten beleuchtet. Während des Rundgangs können Besucher*innen dann in der Neuen Nationalgalerie, der Philharmonie, der Staatsbibliothek, der Matthäikirche, der Kunstbibliothek, dem Kunstgewerbemuseum und der Eingangshalle der Museen kostenfrei verschiedene Ausstellungen ansehen. In der Kunstbibliothek wird ein Überblick zur Geschichte der Utopien des Kulturforums gezeigt – von ihren Anfängen bis zu den Entwürfen für das neue Museum des 20. Jahrhunderts von Herzog & de Meuron.

Zu den künstlerischen Interventionen gehören unter anderem die Performance „Skin and Bones“ von Alvano Urbano (12.9.), die Eröffnung der Installation „(un)finished“ des Licht- und Medienkünstlers Mischa Kuball in der St. Matthäus-Kirche (19.9). und ein Konzert der Berliner Philharmoniker mit Musik des Bauhauses in der Neuen Nationalgalerie (31.10.). Die sogenannten Stadtgespräche finden unter anderem zu den Themen „Utopie.Kunst.Gesellschaft – Wege zum Wandel“, „Ein Atlantis der Moderne – Erinnerung ans Tiergartenviertel“ und „Utopie Kulturforum. Internationale Perspektiven“ statt.

Dirk Lohan und David Chipperfield im Gespräch
Termin:  Montag, 23. August 2021, 17 Uhr
Die bereits ausgebuchte Veranstaltung wird aufgezeichnet und ab dem 2. September auf Youtube und den Webseiten der für die Organisation verantwortlichen Verlage (Deutscher Kunstverlag und Jovis Verlag) zu sehen sein.

„Utopie Kulturforum“
Termin: Donnerstag, 26. August 2021 bis 31. Dezember 2021
Ort: Kulturforum Berlin, Matthäikirchplatz, 10785 Berlin


Zum Thema:

utopie-kulturforum.berlin


Kommentare
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2

STPH | 24.08.2021 16:47 Uhr

"Schaulager M20"


Habe HDMs Ursprungsentwurf im Ideenwettbewerb NR1115 Bild15-17 bestehend aus drei parallelen Lagerhallen entdeckt.
Er spricht dort ausdrücklich von einem "Schaulager M20" und als solches ist der Entwurf auch begreiflich.
Bewusst reduktiv ist hier der gesamte städtebauliche und architektonische Anspruch an das Gebäude.

Publikum und Büro reden hier von zwei verschiedenen Sachen und damit aneinander vorbei.

siehe Baunetz vom 15.02.2016
https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Ideenwettbewerb_am_Kulturforum_entschieden_4690813.html?bild=15

1

STPH | 21.08.2021 14:47 Uhr

M20 als Gegenperspektive


Warum ist dieser archaische First des M20 von HDM so komplementär zum restlichen Kulturforum, fast sogar zur Komposition der Matthäikirche? Entscheidet sich nicht hier die ganze Moderne. Ist er nicht der Keil auf deren Kopf. Sammlung und Einheit gegenüber dem Allraum. Ergänzen sich nicht First und moderner Raum drumherum auf ganz sonderbare Weise, wobei der First aber alles zentriert. Und das geradezu wegen seiner vielbeschimpften Banalität? Macht die Moderne zur Weite, Peripherie. Er stellt auf jeden Fall die Moderne in Frage und das ist das beunruhigende, den Fortschritt. Müssen wir uns mal wieder weiter, fortbewegen?

Was ist dessen Unterschied zur sich ebenfalls emporschwingenden Philharmonie?

Hier kontrastiert Archaik frech die Moderne, wie sonst umgekehrt.

Vielleicht war Moderne immer wie der gesamte Westen Peripherie, Ausdruck und Taktik und Wesen der Peripherie als Komplementarität, nie der Mitte, müssen wir uns als solche erkennen. Peripherie und Mitte sind ja nur zwei verschiedene Perspektiven auf das Gemeinsame.
M20 als andere, Gegenperspektive

 
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