Ernst May in Frankfurt auszustellen hat etwas von Eulen nach Athen zu tragen – sollte man meinen, hatte der Architekt doch in der Zeit der Weimarer Republik das „Neue Frankfurt“ architektonisch und baupolitisch entscheidend geprägt. Doch das Gesamtwerk des Architekten weist weit über Frankfurt hinaus – wie der Untertitel der Ausstellung schon andeutet: „Neue Städte auf drei Kontinenten“.
Zum 125. Geburtstag von Ernst May widmet das Deutsche Architekturmuseum (DAM) dem Architekten und Stadtplaner die erste Gesamtübersicht seines Wirkens. May begann seine Architektentätigkeit in Frankfurt um 1912 und leitete schon bald in Schlesien einen umfangreichen Wohnungs- und Städtebau. Nach seiner Rückkehr an den Main entwickelte er ab 1925 das international anerkannte Experiment „Das Neue Frankfurt“, in dessen Rahmen auch die „Frankfurter Küche“ entstand. Im großen Stil plante er dann ab 1930 in der UdSSR neue Städte für die Industriezentren. Es folgte ein zwanzigjähriges Exil im kolonialen Ostafrika, bevor er 1954 nach Deutschland zurückkehrte, um noch ein Spätwerk in Gestalt zahlreicher Großsiedlungen umzusetzen.
Mays Wirkungsfeld erstreckte sich über drei Kontinente und über sehr unterschiedliche politische Systeme. Die Ausstellung zeigt alle Stationen anhand von Fotografien, Plänen, Modellen, Filmen und einer 3D-Projektion.
Eröffnung: 27. Juli 2011, 19 Uhr
Ausstellung: 27. Juli bis 6. November 2011, Di, Do-Sa 11-18 Uhr, Mi 11-20 Uhr, So 11-19 Uhr
Ort: DAM, Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt/Main
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Erdkunde | 20.07.2011 23:59 Uhr@Geographie
Wikipedia: Bis 1933 entwarf er mehrere Generalbebauungspläne neuer Industriestädte in Sibirien, u.a. für Magnitogorsk, Leninsk-Kusnezki und Kusnezk.
Das ist ja wohl Asien, damit hätten wir dann den fehlenden dritten Kontinent.