Brussels Beer Project (BBP) ist eine noch relativ junge Craft-Beer-Brauerei aus der belgischen Hauptstadt, die ihre Biere in eigenen Kleinbrauereien produziert und verkauft. Unter anderem betreibt die Firma auch Niederlassungen in Lille und Paris. Nun hat BBP in Brüssel seine mittlerweile sechste Brauerei mit Ausschank eröffnet – und zum ersten Mal gibt es auch etwas über die Architektur zu berichten. Die neue Filiale ist der erste Neubau der Firma und wurde von Office (Brüssel) entworfen. Das Büro um Kersten Geers und David Van Severen hatte den ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen.
Der Bau befindet sich an einem Hafenbecken des Brüsseler Industrieviertels Port Sud. Passend zu den umliegenden Fabriken und Lagerhallen entwickelten Office für BBP einen „kompakten und effizienten Industriecontainer“ über einem Grundriss in Form eines Parallelogramms. Ein Großteil der Außenfassaden besteht aus Glaselementen, wie man sie bei Gewächshausern findet. So wird der Prozess des Brauens – zumindest in Teilen – nach außen sichtbar. Die Architekt*innen sprechen von einem „Zauberkasten“.
Der Innenraum steigt unter einem großen, schrägen Dach auf über 15 Meter Raumhöhe an. Auf diese Weise konnten zwei Ebenen mit insgesamt 1.600 Quadratmetern Fläche eingezogen werden. Maschinen und Braukessel wurden hier entsprechend der Dachneigung der Größe nach sortiert. Falls in Zukunft allerdings andere Geräte notwendig werden, sollte der Raum neu einteilbar sein, so Office. Die Ebenen werden mit einem kleinen Treppenturm in der Südwestecke erschlossen, auch hier könnten bei Bedarf weitere Ebenen angeschlossen werden. Der Schankraum orientiert sich nach Osten und Süden, mit einer Außenterrasse zum Kanalbecken hin. Im Sommer wird das angrenzende Gelände zum Biergarten mit Open-Air-Bar und Platz für kleinere Veranstaltungen.
Das große Schrägdach zeigt sich gen Süden wie eine fünfte Fassade. Office gestaltete es in breiten, bunten Streifen, die die verschiedenfarbigen Label der Biersorten von BBP repräsentieren – fast wie ein Widergänger der EU-Flagge, die OMA 2002 für die Europäische Union entworfen hatten. Hier sorgt das Dach nun für einen wiedererkennbaren Farbtupfer, der weit übers Kanalbecken von Port Sud strahlt. (fh)
Fotos: Bas Princen
Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
3
Bierfreund | 05.02.2024 10:31 UhrEntwurf egal
Der Entwurf hatte mich bei "Erlebnisbrauerei". Da brauche ich keine Bilder sehen ;)