Die National Awards 2024 stehen fest: das Royal Institute of British Architects (RIBA) hat die besten Architekturen des Vereinigten Königreichs gekürt. Wie in den Jahren zuvor bilden die Projekte zugleich die Shortlist für den Stirling Prize, der am Mittwoch, 16. Oktober 2024 verliehen wird.
Simon Henley als Vorsitzende der 24-köpfigen RIBA Awards Group betonte die große Bandbreite der 26 ausgezeichneten Projekte, die einen guten Querschnitt der zeitgenössischen britischen Bautätigkeit zeigten. Vom Kings Cross Masterplan von Allies and Morrison und Porphyrios Associates in London, der Infrastrukturplanung der Elizabeth Line von Grimshaw mit Maynard, Equation und Atkins bis hin zum fein detaillierten Six Columns House von 31/44 Architects sind nahezu alle Maßstäbe vertreten. Die Projekte, die von den Jurymitgliedern besichtigt worden waren, sind in verschiedene Themenschwerpunkte sortiert, gelten aber als gleichwertig.
Im Bereich Restoration and Adaptation steht der Bestandserhalt im Vordergrund. [Y/N] Studio gewann mit der Transformation eines Geschäftshauses im Norden von London und Wilkinson Eyre mit dem Umbau der Battersea Power Station. Das ehemalige Kraftwerk beherbergt nun ein Einkaufszentrum und konnte in seiner Struktur größtenteils erhalten werden. Mit Blick auf Materials and Construction prämierte die Jury James Gorst Architects für ihren Temple Complex, bei dessen Konstruktion auf Stahl verzichtet wurde. Entstanden sind elegante Räume aus Holz, Ziegel und Kalkmörtel. Beim Speisesaal des Homerton College in Cambridge von Feilden Fowles Architects lobte die Jury die Materialwahl Holz. Konstruktiv sticht auch das Besucherzentrum Auckland Castle, Tower and Faith von Niall McLaughlin mit seinem Turm aus Holzfachwerk und Beton heraus.
Henley wird mit folgenden Worten in der Jury-Verlautbarung zitiert: „Diese nationalen Preisträger zeigen, dass Architektur ein integratives Medium ist, das viele gesellschaftliche Herausforderungen adressiert.“ Eine Aussage, die auch auf den Hofumbau mit inklusivem Programm und Gemeinschaftsräumen von Clementine Blakemore Architects zutrifft. (sin)
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Den Stirling Prize 2023 erhielt das Londoner Büro Mea für das John Morden Centre in London. Stirling-Preisträger gewinnen ein Stipendium von 20.000 £.