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28.09.2011

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Wüsten-Blob

Erdos-Museum von MAD eröffnet


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Man kann diese Art der Formensprache diskutieren – aber was, wenn sie am Ende der Welt steht? Das chinesische Büro MAD Architects (Peking) hat mitten in die Einsamkeit der Wüste Gobi einen Blob gestellt: In der Inneren Mongolei wurde diese Woche der Neubau des Erdos-Museum eröffnet.

Der gut 41.000 Quadratmeter große, 40 Meter hohe Bau steht auf einem 27.500 Quadratmeter großen Grundstück bei Kang Ba Shi. Der unregelmäßige Kern des Gebäudes wird von poliertem Metall-Lamellen in einer horizontalen Schichtung umhüllt – wie eine Schale liegt das Museum in der Landschaft, während das Dach durch seine vielfachen Reflexionen die unmittelbare Umgebung zersplittert.

Auch das Innere des Museums ist unregelmäßig geformt, nur Böden und Decken verlaufen gerade. Der Neubau gliedert sich in mehrere Hallen und verschieden große Ausstellungsräume, die durch kontinuierlich gekrümmte Wände definiert werden und so eine einzigartige Form erhalten. Alle Räume werden durch ein großzügiges, zentrales Eingangsfoyer erschlossen.

Die Architekten haben in Zusammenarbeit mit dem Museum nun ein Video des fertig gestellten Wüsten-Blobs veröffentlicht. Parkplätze scheint es nicht zu geben; mit dem Pferd reitet es sich besser über die Sanddünen. Die Innenräume zeigen sich als beachtliches Raumkontinuum. Das Projekt ist das erste von insgesamt dreizehn geplanten Neubauten in Kang Ba Shi.


Video:



Zum Thema:

Im ARCHlab-Video erklärt Ma Yansong von MAD seinen Entwurf für das Ordos Museum. Die Videoreihe ARCHlab ist eine Koproduktion von BauNetz und Prounen Film, mit freundlicher Unterstützung des Goethe Instituts und der Firma GIRA. Alle Videos sind wahlweise in Originalfassung oder mit deutscher und englischer Synchronisation abrufbar. Mehr Filme gibt es hier.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

10

martin s | 29.09.2011 15:46 Uhr

Wenn man...

....sich Bild 7 ansieht, muss man wohl ernsthaft über die Arbeitsbedingungen nachdenken...kein Gerüst, nur am Gürtelgurt gesichert....und oben sitzt der Polier und macht auf wichtig.... ;-)

9

chinese | 29.09.2011 11:56 Uhr

"konzeptioniert von einem bildhauer"

eben das ist das problem.

was sehen wir wirklich? ein stark inszeniertes bild vom äussserem in einem offensichtlich (ich berufe mich hier auf die aussagen der vorkommentatoren) stark verfälscht dargestellten kontext. im video redundante bilder der (sicher spektakulären, aber ästhetisch trotzdem fragwürdigen) erschliessung. ist das haus denn als museum tatsächlich bespielbar? wie steht es um architektonische kategorien abseits der reinen form? darüber erfahren wir nichts. insofern ist eine beurteilung nicht weiter möglich. gleichzeitig stellt sich so aber auch die frage, inwieweit wir es hier wirklich mit architektur zu tun haben, oder aber vielleicht doch mit einer begehbaren skulptur, der man auch noch nutzen abringen kann?

das einzige, was mich wirklich begeistert, ist der coole chinese in dem film!

8

Brigitte | 29.09.2011 11:32 Uhr

Warum?

Wer an Hintergründen über Ordos / Kangbashi interessiert ist, sollte sich auf jeden Fall den Beitrag der StadtBauwelt zu Ordos nicht entgehen lassen:

www.bauwelt.de/cms/bauwerk.html?id=1833161&lang=de#.ToQ5oOzT5a8

Dieser Kontext wird leider in den Berichten im Westen oft vernachlässigt zugunsten eines Pauschalurteils à la "die Deppen bauen einen Haufen Gebäude in die Wüste". So einfach ist es nicht...

7

Peter | 29.09.2011 09:48 Uhr

erdos

Schon lange hat mich Architektur nicht mehr so begeistert wie diese. Insbesondere der Film zeigt eindrucksvoll die konsequente nicht übertriebene Umsetzung einer ausgewogenen organischen Form in ein großes Bauvolumen. Nun kann man das Projekt nur an Hand dieser Internetdarstellung beurteilen, aber diese wirkt wesentlich gelungener, als viele Hadid-Bauten, konzeptioniert wie vom Bildhauer nicht wie ein voen einem Maler.
Präzise für den Ort geplant und diesen prägend, Materialwahl, Farbigkeit, Raumeindruck, sogar Proportionen, alles wirkt stimmig.
Zur Bestätigung diese Eidruckes möchte man gerne noch mehr erfahren.

6

Zbig | 28.09.2011 22:01 Uhr

VDO und Donut

... auch wenn der Film stark inszenieren mag - was ist denn der Sinn eines Werbefilms? Und ein Donut oder einen Fisch oder ein Brot zu bauen ist doch zum neidisch werden wenn man sowas machen darf! Ich täte es gerne! Wer gibt mir bitte den Auftrag!!

5

archi | 28.09.2011 20:35 Uhr

Gut...

das es den Stahl gibt :)
Ich glaube das alles was gebaut ist irgendwann den Reiz verliert. Egal welche Formsprache es hat. Es war bestimmt sehr aufwändig dieses Gebilde zu planen und vor allem zu bauen. Da ist jeder schön ins schwitzen gekommen
...

4

Pferd | 28.09.2011 19:34 Uhr

Erdos

Doch, da gibt es schon Parkplätze. Das Ding steht auch keinen falls einfach in der Wüste Gobi. Vielmehr steht es im Stadtzentrum der Retortenstadt Ordos-Kangbashi, direkt neben der neuen Bibliothek, gegenüber des Innermongolischen Opernhausen und des Museums der ethnischen Minderheitenm, einen Katzensprung vom neuen Verwaltungszentrum des Ordos-Plateaus, etwa 5km entfernt von Ai Wei Wei's Ordos-100-Projekt. Drum herum stehen Behausungen für etwa 1Mio Menschen, derzeitiger Bevölkerungsstand etwa 40000. Aber es gibt Menschen. Und Parkplätze. Genügend. Man kann das Pferd also im Stall lassen.

3

shinja | 28.09.2011 19:20 Uhr

erdos

als objekt: ganz stark. könnte ich mir auch gut in einer nicht so einsamen gegend vorstellen, übrigens. aber: was wird denn da drin gezeigt? und steht das wirklich so einsam wie es der film suggeriert?? wenn ja: warum?
nur: das die horizontalen lamellen die umgebung "zersplittern" halte ich für eine etwas anbiedernde poesie...

2

Mathias Müller | 28.09.2011 16:10 Uhr

Nicht wirklich in der Wüste...

Die Bilder sind extrem inszeniert und täuschen etwas. Das Museum steht mitten in Neu-Ordos, an einem ca. 500m * 2 km grossen Stadtpark. Nebendran befinden sich die Bibliothek die Oper, sowie weitere öffentliche Gebäude. Das Museum selber ist noch leer, aber der Vorplatz wird abends von Spaziergängern und Jugendlichen bevölkert die hier herumhängen und mit dem Fahrrad die Schrägen rauf und runter fahren.

1

falken | 28.09.2011 15:33 Uhr

alles geht

ein Donut als Haus, warum nicht ein Fisch oder ein Brot, oder ein Löffel, oder ein Baum, oder ....

 
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