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11.10.2018

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Ein Stadtpalais für München

Entwurf von David Chipperfield Architects


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In Münchner Villenviertel Bogenhausen scheint die Architektur von David Chipperfield und Mark Randel gerade sehr gefragt zu sein. Erst vor kurzem wurde ein Einfamilienhaus der beiden Architekten fertiggestellt, und nun kündigt Euroboden ein weiteres Wohnhausprojekt von David Chipperfield Architects (London) unter Beteiligung von Mark Randel Architekten (Berlin) an. Das fünfgeschossige Wohnhaus mit unterschiedlich großen, vermutlich eher kostspieligen Eigentumswohnungen soll bis 2020 fertiggestellt sein.

Auf einem 1.300 Quadratmeter großen Doppelgrundstück gegenüber des Herzogparks wird das Haus insgesamt 2.800 Quadratmeter Wohnfläche umfassen. Die Bauherren wünschten sich vor allem eine harmonische Integration in die spezifische städtebauliche Situation, die größtenteils aus klassizistisch-repräsentativen Doppelhäusern besteht. Der Neubau soll sich nun in diesen Kontext „selbstbewusst, aber leise einfügen“. Das freistehende Gebäude orientiert sich in seiner Aufteilung, Form- und Materialsprache an seinen Nachbarn. Und gerade das ist für die Bauherren „die zeitgenössische Version eines historischen Münchner Stadtpalais“.

Den Begriff verwenden die Verantwortlichen übrigens nach eigener Aussage ganz bewusst trotz seines inflationären Gebrauchs in der Immobilienbranche. Man wolle ihn sich zurückerobern, weil er hier typologisch einfach passe. Rings um den Neubau ensteht analog zu diesem repräsentativen Denken ein privater Garten, der von den italienischen Landschaftsarchitekten Erica und Federico Ratti gestaltet wird.

Im Haus selbst sind Etagenwohnungen, ein zweigeschossiges Penthouse und zwei dreigeschossige Wohneinheiten – die wie eigenständige Townhouses, oder besser vielleicht: Villen konzipiert sind – vorgesehen. Die Fassaden werden verputzt, während die zweigeschossige Eingangshalle sich mit großformatigen Natursteinplatten und Eichenholz präsentiert. Wie aber David Chipperfield selbst betont, Luxus heißt heute nicht einfach nur eine Menge Marmor, sondern die essentiellen Qualitäten von Architektur. Nun gut. (mg)

Edit: In einer früheren Version war entsprechend der Pressemeldung von Euroboden eine
Investitionssumme für das Gesamtprojekt genannt, die allerdings nicht den konkreten Baukosten entspricht.


Video:



Zum Thema:

Im ARCHlab-Video spricht David Chipperfield über sein Studio in der Berliner Joachimstraße. Die Videoreihe ARCHlab ist eine Koproduktion von BauNetz und Prounen Film, mit freundlicher Unterstützung des Goethe Instituts und der Firma GIRA. Alle Videos sind wahlweise in Originalfassung oder mit deutscher und englischer Synchronisation abrufbar. Mehr Filme gibt es hier.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

max | 13.10.2018 10:55 Uhr

ist doch schön zu sehen,

dass man sich qualität nicht einfach mal so mit millionen kaufen kann und dass die, die es trotzdem versuchen, dann auch nur in so einer plumpen kiste wohnen. dass euroboden zwar immer groß mit "architekturkultur" wirbt, aber am schluss halt trotzdem dem urteil des taschenrechners vertraut, ist eben firmenphilosophie. die fachmedien sollten trotzdem selbst denken und solchen durchschnitt nicht noch bewerben.

5

€-Boden | 12.10.2018 15:19 Uhr

€€€

Die 60 Mio € sind wohl eher die Summe der Kaufpreise (s. IMMOSCOUT, ca. 21.500 € / qm ).

Über den Gewinn für den Entwickler darf jeder selbst spekulieren.

4

a_C | 12.10.2018 14:47 Uhr

- - - Leicht verkäuflich - - -

So schnell ist ein Architekturbüro gewillt seinen guten Namen zu riskieren. Wahnsinn! :(

3

ixamotto | 11.10.2018 18:16 Uhr

oweh

da kündigt sich vielleicht das mit abstand schlechteste projekt an, dass dieses büro jemal realisiert haben wird.

2

dciudin | 11.10.2018 17:44 Uhr

"Stadtpalais" für München

Protz , Angeberei und Mittelmaß = hervorragend angebiedert für München!
Money for...money / "Money for nothing"!
Poor Chipperfield...!

1

Fan auf Abwegen | 11.10.2018 17:42 Uhr

Historische Bezüge

"Stadtpalais" passt hier leider nicht im Äußeren.

Neben der 08/15 Fassade, wie es sie in vielen Geschosswohnungsbauprojekten der letzten 20 Jahre gibt, stellt das Dach zusammen mit der Proportion einen sicherlich ungewollten Bezug zu Wohnhäusern der NS-Zeit her. Oder wenn schon freistehend mit Steildach, dann doch nicht Walmdachverschnitt incl. Würfelreminiszenz.

Leider sind die Wohnbauten von Chipperfield Architekten, egal, ob in London oder in Deutschland, immer die schwächeren Projekte des Büros.

Dabei könnten städtebauliche Museums-Projekte wie das Rockbund in Shanghai auch in Analogien umgesetzt werden.

 
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Den Entwurf begreifen die Architekten als „zeitgenössisches Stadtpalais“.

Den Entwurf begreifen die Architekten als „zeitgenössisches Stadtpalais“.

Der Begriff soll „historische Bezüge, städtebauliche Situation, Kontext sowie großzügige Qualitäten der Wohnräume“ unterstreichen, wie es in der Pressemitteilung heißt.

Der Begriff soll „historische Bezüge, städtebauliche Situation, Kontext sowie großzügige Qualitäten der Wohnräume“ unterstreichen, wie es in der Pressemitteilung heißt.

Das zweigeschossige Foyer ist als Referenz an die großzügigen Eingänge historischer Wohnhäuser gedacht.

Das zweigeschossige Foyer ist als Referenz an die großzügigen Eingänge historischer Wohnhäuser gedacht.

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