RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Entwurf_von_Atelier_Zafari_4763968.html

10.06.2016

Zurück zur Meldung

Betonkreuz im Wald

Entwurf von Atelier Zafari


Meldung einblenden

Es ist bislang nur ein Entwurf für ein Haus im Wald in der Nähe von Berlin. Ein unbekannter Bauherr hat Atelier Zafari (Berlin) damit beauftragt, für ein Grundstück mit Seeblick ein Wohnhaus zu entwerfen. Für Sohrab Zafari, der bereits in der Berliner Waisenstraße strenge Geometrien erprobte, ein Anlass, seine Ästhetik klarer Formen und reduzierter Materialwahl noch mehr zuzuspitzen.

Die Grundstruktur besteht aus sechs gleichgroßen Betonquadern von 8 mal 8 mal 3,5 Metern Kantenlänge. Streng orthogonal gefügt, bilden sie liegend ein griechisches Kreuz. Ein Quader stützt die Struktur in der Mitte und hebt die gesamte Anordnung an. Das massige, breitarmige „X“ schwebt – eine augenfällige Widersprüchlichkeit, die Sohrab Zafari als bewusstes Motiv durch die gesamte  Architektur zieht: Die geschlossenen Fronten der Kreuzarme haben einerseits etwas Wehrhaftes, während andererseits die voll verglasten Stirnseiten transparent sind. Der Raum im Sockel ist wiederum als offener Zugang mit Lichthof vertikal orientiert, während sich der Kreuzgrundriss horizontal erstreckt.

Die Bilder sind nur Renderings – umso interessanter ist, wie akribisch der rohe Beton dargestellt wird. Wohl auch als industrielles Produkt im Gegensatz zur natürlichen Umgebung des Waldes ist er das formgebende Element. Die Ränder der Schalungen und die sichtbaren Löcher ihrer Ankerungen erinnern an Tadao Ando. Sie bildern ein Raster auf der Fassade, das den Zufall des Gusses wiedergibt und unterschiedliche Profile auf der glatten Oberfläche hinterlässt.

Noch ist nicht klar, ob das Betonkreuz im Wald gebaut werden wird. Ästhetisch aber sind Zafaris Stringenz und Radikalität für das Haus im Wald ein interessantes Gedankenspiel, das Abwechslung in die deutsche Wohnhauslandschaft bringt. (sj)


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

9

auch ein | 15.06.2016 23:36 Uhr

architekt

bitte mal fotos machen wenns fertig ist und fassadenprofile, regenrinnen etc dran sind.

8

Katy | 13.06.2016 22:55 Uhr

Sehr beeindruckend!!!

sehr erfrischend, inspirierend und wunderbar poetisch.

7

Hugo / Atelier Baukasten | 13.06.2016 16:18 Uhr

Elefanten aus Mücken

Wer schreibt einen solchen Artikel? Man wundert sich ein wenig über die Auswahl der Meldungen... Ich schließe mich der Meinung von Stefanie Meyer an und frage mich.... "Ist das ein Werbegag?"

6

Andrea Palladio | 12.06.2016 21:55 Uhr

@Jenatsch

Und deswegen sollen wir ab sofort mit "was noch einmal genau" bauen? Die Verdammung des Materials Betons nimmt langsam wirklich skurrile Züge an. Schonung der Ressourcen in allen Ehren, aber deswegen lässt sich Beton dennoch nach wie vor durch kein anderes Material mit ähnlichen Eigenschaften substituieren.

5

Jenatsch | 12.06.2016 14:49 Uhr

Betonkult

Die Zementherstellung ist allein für 5% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Betongeeigneter Sand ist bereits knapp. Der energetische Aufwand für Stahlherstellung und Betontransport ist hoch, hinzu kommen die Themen Schaltafeln und Schalöl. Recycling ist nur für den Stahl möglich, ansonsten nur ein überdies energieintensives Decycling zu Schotter.
Aber wir betreiben landauf, landab einen Betonkult wie nie zuvor, und lassen uns das gerne auch noch DGNB-zertifizieren. Weiter so!

4

Prof. K.P. | 11.06.2016 21:34 Uhr

----------------------

Der Ansatz ist gut, dass Konzept aber leider nicht zu Ende gedacht ;-(

Und eine spießige Wendeltreppe will heute kein Mensch mehr, schon gar nicht als Haupterschließung!

Positive Beispiele hierzu findet man bei z.B bei Andreas Fuhrimann u. Gabrielle Hächler oder E2A.

3

Stefanie Meyer | 11.06.2016 21:32 Uhr

Aua Aua

Und unbekannter Bauherr und es steht noch nicht fest ob es gebaut wird...Ist das ein Werbegag? Laut eigener Webseite ist das ''Atelier Zafari'' eine 1-Mann Show und das ''Projekt'' von 2015.

2

isa | 11.06.2016 12:39 Uhr

Betonkreuz

Vergleiche dazu den Biennale Beitrag von Raphael Zuber in der Hauptausstellung Aravenas!

1

Akri Bi | 10.06.2016 15:48 Uhr

Die Bilder sind nur Renderings; umso interessanter ist, wie akribisch der rohe Beton dargestellt wird.

und wie speckig der EGG Chair dann gerendert wurde.. Wenn das nun interessant ist? > dass man mit einem Mapping den Beton rendern kann, lässt mich ein wenig an der Kompetenz zweifeln ...

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

10.06.2016

Für die Töchter der Ehrenlegion

Wohnheim in Saint-Denis bei Paris

10.06.2016

Selbstbewusstsein und Bescheidenheit

Schulungszentrum in Steinhagen bei Bielefeld

>
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
baunetz interior|design
Große Freiheit auf kleiner Fläche
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
Stellenmarkt
Neue Perspektive?