Am 2. März 1999 wurden in Genf die Entwürfe für die Ausstellungsgelände der Schweizer Expo 2001 in Biel-Bienne, Murten-Morat, Neuenburg und Yverdon-les-Bains vorgestellt. Geplant sind jeweils sogenannte „Arteplages“, die aus dem „Expoparc“ auf dem Festland und dem auf das Wasser gebaute „Forum“ bestehen.
Das Areal in Biel-Bienne zum Thema „Macht und Freiheit“ wird von COOP HIMMELB(L)AU (Wien, siehe Bild) gestaltet und ist unterteilt in Forum und Expopark. Das Forum - ein überdachtes, schwimmendes Dock - besteht aus drei Elementen: Floß, Dach und drei Türmen. Der Park an der Mündung des Flusses Zihl soll ein organisch gestalteter Landschaftsgarten werden. Die beiden Ausstellungsorte sind durch einen Steg miteinander verbunden. Das Dach der schwimmenden Plattform ist als Stahlkonstruktion mit durchsichtiger, dünner Membran geplant, auf die Bilder projiziert werden sollen. Die drei Türme werden als Aussichtsplattformen genutzt. Die Raumstruktur des Forums ermöglicht eine flexible Einteilung für Ausstellungen, Installationen, Restaurants und Erlebnisräume.
Die Arteplage in Murten-Morat entsteht nach dem Entwurf von Jean Nouvel - Gauer - Itten - Messerli (Paris/Bern) unter dem Motto „Augenblick und Ewigkeit“. Vor der mittelalterlichen Stadtanlage entsteht weit draußen im See ein großer quaderförmigen „Leuchtturm“ mit zwei Ausstellungsebenen. In der Stadt ist ein Wegenetz geplant, an dem 30 bis 40 kleine Ausstellungsorte vorgesehen sind.
Das Wettbewerbsgelände in Neuenburg wird von der Arbeitsgemeinschaft MULTIPACK (Neuenburg; GMS Architectes SA, Neuenburg; Atelier Jacques Sbriglio, Marseille; Atelier Oï SA, La Neuveville) geplant. Entlang des Sees ist ein breiter Parkstreifen vorgesehen, in dessen Mitte die Arteplage zum Thema „Natur und Künstlichkeit“ entstehen soll. Zwei quadratische Plattformen, eine im See verankert, die andere auf dem Festland gebaut, bilden den Expopark an Land und das Forum im Wasser. Der mittlere Teil des Geländes wird mit einem rasterförmigen Feld aus meterhohen Kunstoffhalmen überzogen. Über dem Ausstellungspark sollen sechs eiförmige Dächer entstehen, unter denen die Pavillons frei angeordnet werden.
Das Expogelände in Yverdon-les-Bains - Motto: „Ich und das Universum“ - wird vom Team „extasia“ (vehovar & jauslin architektur, Zürich; Tristan Kobler, Zürich; West 8 landscape architects & urban planners, Rotterdam; Diller+Scofidio, Architecture and Media Art, New York) gestaltet. Es soll ein Park der Sinne mit einem Forum aus Holzpfahlbauten entstehen, mit einem organischen Expopark an Land und einem Wasserpark im See mit einer darüber schwebenden künstlichen Wolke. Die „Reise durch das Reich der Sinne“ beginnt am Bahnhof: Der Weg zur Arteplage wird von künstlichen Dünen begleitet, in denen „Mediapflanzen“ - Textdisplays und Klanginstallationen - „wachsen“. Im Hafenbecken entsteht ein eiförmiger Ausstellungsraum, doch die eigentlichen Ausstellungsräume befinden sich im Forum auf dem Festland.
Im Frühsommer 1998 waren für die vier Standorte sogenannte „Selektive Vergabeverfahren Design Arteplage“ ausgelobt worden, an denen rund 70 Teams teilgenommen hatten. Im Juli 1998 wurden für jede „Arteplage“ vier Teams ausgewählt, die ihre Vorschläge zu überarbeiten hatten. Die jetzt vorgestellten vier Projekte waren im Februar 1999 als Sieger ausgewählt worden. In den nächsten Monaten werden die Entwürfe konkretisiert. Ab Ende 1999 soll mit den Baumaßnahmen begonnen werden. Die Expo 2001 wird am 3. Mai 2001 eröffnet.
Weitere Informationen finden Sie im Webauftritt der Expo 2001.