Zeit nach vorne zu schauen: Nach einer langen, heftig geführten Denkmalschutz-Debatte rund um das Prentice Women's Hospital von Bertrand Goldberg in Chicago wird der 1975 auf einem fünfstöckigen Glassockel erbaute Kleeblattturm derzeit abgerissen.
Selbst eine Petitionsliste mit prominenten Unterzeichnern von Bjarke Ingels und Tadao Ando bis hin zum Berliner Landeskonservator Jörg Haspel konnte den Grundstückseigentümer, die Northwestern University, nicht zum Umschwenken bewegen. Auch ein von der New York Times veröffentlichter Umnutzungs- und Erweiterungsentwurf von Studio Gang Architects fand keine Berücksichtigung bei Eigentümer und Stadtverwaltung.
Nun hat die Northwestern University die von ihr nominierten Kanditaten des Wettbewerbs um den Bau des neuen Forschungszentrums bekannt gegeben. Allesamt Chicagoer Büros – teilweise mit Niederlassungen in Shanghai, Peking und Dubai – sind in die engere Auswahl des Auslobers gefallen: Goettsch Partners and Ballinger, Perkins + Will sowie Adrian Smith + Gordon Gill Architecture and Payette. Alle Entwürfe sehen einen in zwei Bauabschnitten zu errichtenden Wissenschaftskomplex mit einer Forschungsfläche von 55.000 Quadratmetern vor.
Fraglich ist, welcher dieser drei Hochhausentwürfe tatsächlich in der Lage ist, einen hochwertigen Beitrag zur Chicagoer Architekturlandschaft zu leisten und den prägnanten Goldberg-Bau würdig zu ersetzen.
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