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26.10.2023

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Pläne für den Europaplatz

Entscheidung am Berliner Hauptbahnhof


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Der Berliner Hauptbahnhof soll bis 2025 auf seiner Nordseite einen neu gestalteten Vorplatz erhalten. Damit soll eine langfristige Lösung für die schon seit 2006 provisorische Gestaltung des Platzes geschaffen werden, der als zentraler Umstiegsbereich zwischen Bahnverkehr, Bussen, Straßenbahnen und weiteren Mobilitätsangeboten dient. Aktuell wird dieser allerdings eher durcheine hohe Orientierungslosigkeit und Übernutzung der geringen Flächenpotentiale geprägt“, wie es etwa auch in der Aufgabenstellung für eine Mehrfachbeauftragung heißt, die von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen in Auftrag gegeben wurde.

Im Rahmen des an RPW 2023 angelehnten Verfahrens konnte sich das Dresdener Büro Rehwaldt Landschaftsarchitekten gegen drei Konkurrenten aus Berlin durchsetzen – Mettler Landschaftsarchitektur, Studio Polymorph sowie Neumann Gusenburger Landschaftsarchitekten. Rehwaldt wurde nun mit der Planung beauftragt. Die Koordination obliegt der DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft in Berlin.

Hauptaufgabe war es, den südlichen Bereich des Bahnhofsvorplatzes – den Europaplatz als zentraler Verbindungsknoten – derartig umzugestalten, dass die Orientierung für die unterschiedlichen Nutzergruppen sowie die Barrierefreiheit sichergestellt sind. Zudem sollte grundsätzlich mehr Aufenthaltsqualität, etwa durch Begrünung, geschaffen werden.

Die Aufgabenstellung gliederte sich dabei in einen Ideenteil und einen Realisierungsteil. Letzterer beinhaltet etwa 4.000 Quadratmeter Fläche direkt am nördlichen Bahnhofszugang. Der Ideenanteil grenzt nördlich daran an und fokussiert auf die Schnittstelle zwischen der Fahrbahn, der dortigen Bushaltestelle und den Geh- sowie Fahrradwege. Entsprechend galt es, neben einem Wegeleitsystem auch eine Lösung für die „bestehenden Konfliktpunkte“ der verschiedenen Mobilitätsoptionen zu finden. Die bestehenden Taxiangebote waren derweil nicht Teil der Aufgabenstellung, da diese künftig am südlichen Bahnhofsvorplatz, dem Washingtonplatz gebündelt werden sollen.

Für den Realisierungsteil ist eine Nettoherstellungssumme von circa 672.000 Euro vorgegeben. Die Platzgestaltung sollte ausreichend Fahrradabstellplätze sowie einen Vorschlag für einen Mobility-Hub für drei Carsharing-Plätze umfassen. Rehwaldt ordnete beides als Riegel an der östlichen Platzkante an. Dieser grenzt an den bestehenden Bauzaun der künftig hier verlaufenden Trasse der neuen S-Bahn-Linie 21. Anstelle des Bauzauns soll hier zudem ein Hochhaus entstehen. Mit dem Abschluss beider Baustellen wird laut Auslobung in etwa zehn bis fünfzehn Jahren gerechnet. Entsprechend musste eine möglicherweise spätere Platzerweiterung im Entwurf berücksichtigt werden.

Laut Jury-Protokoll wird die von Rehwaldt ausgearbeitete Großzügigkeit des Platzes gelobt. Der Entwurf sehe eine offene Fläche vor, die den bisherigen leichten Anstieg des Vorplatzes als helle geschliffene Asphaltfläche ausformuliert, die im Norden durch eine Baumreihe zur Straße abgeschirmt wird. Besonders lobten die Fachberaterinnen unter Vorsitz der Landschaftsarchitektin Maren Brakebusch, die Nutzung von Regenwasser zur Bewässerung des geplanten Baumhains, den die Jury allerdings als zu gering dimensioniert bewertet. (sla)


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Kommentare

9

Hinrich Schoppe | 01.11.2023 18:15 Uhr

Entbehrlich

Wenn alles so bleibt wie es jetzt ist wird wenigstens ein Haufen Geld gespart.
Diese ganzen Photoshop etc. Fingerübungen sind schlicht sinnlos oder hat bspw. schon mal jemand solche Bäume an so einem Ort gesehen?
Essigbäume, ok, das könnte klappen.
Aber die wachsen auch so, wenn sie gelassen werden.
Gratis.
Also bitte den guten alten Berliner Wildwuchs zulassen (nicht nur den mit Essig).
Und den ganzen entbehlichen Rest bitte sein lassen.
Danke.

8

arcseyler | 29.10.2023 12:05 Uhr

........

... der ganze Städtebau hier am Nordausgang sieht wie Hackepeter für Investoren aus. Der lange Riegel entlang des Nordhafens ist ein Relikt von einer aufgegebenen postmodernen Gesamtrahmung des Hafens.
Im Vergleich dazu, wie geschickt Portugiesen und Spanier vom öffentlichen Raum aus denken.

7

arcseyler | 27.10.2023 16:02 Uhr

......

Genius loci und vollkommen übersehen ist die venetianische Ankunftssituation mit dem Nordhafen (siehe Google Maps).
So wie im Südausgang der Glaswürfel den Platz konzentriert könnte hier im Norden ein Gleicher zum Nordhafen hin einen Platzschwerpunkt bilden, mit Sitzstufen zum Wasser hin und das ganze ähnlich großzügig erschienen lassen wie im Süden.
Nicht nur eine schnelle Querung zur Straßenbahn.

6

peter | 27.10.2023 15:55 Uhr

die bewegungsfläche

für die feuerwehr ist absolut überzeugend!!!!!!!!!!

5

remko | 27.10.2023 10:16 Uhr

...

in jedem Fall hat der Beauftragte die ZUFAHRT FEUERWEHR in eindrücklicher Art und Weise geregelt.

es ist einfach nur jämmerlich, was in B passiert...

4

letzte chance | 27.10.2023 09:55 Uhr

verpasst

das war dann wohl die letzte chance gewesen den in weiten teilen dysfunktionalen vorplatz wenigstens etwas zu heilen... hauptproblemverursacher ist und bleibt jedoch in meinen augen die vollkommen verfehlte verkehrsplanung rund um den bahnhof. wirklich schade.

3

europaplatz-nutzer | 26.10.2023 23:01 Uhr

vorher-nachher

Mir erscheint der Entwurf von Polymorph der einzige, der eine substanzielle Veränderung der Raumteilung ergibt.

Es ist ein Entwurf, der ermöglicht, dass die kürzesten Wege genutzt werden können. Zu Bus und Tram, von Tram zum DB- oder S-Bahn-Gleis; und es wenigstens eine Insel darin gibt, die von der Straße abschirmt - ohne zu stören, noch Nutzen hat.


Der heutige Zustand: der Platz ist zugig, bietet keinen Aufenthaltswert, Verkehrsblech, keine Sitzmöglichkeiten, kaum Wetterschutz, keine Fahrradabstellmöglichkeit, lässt Fahrradfahrer mit Wartenden und Suchenden und Eilenden kollidieren.

Noch mehr Krüppel-Bäume am Rand würden die Sichttafeln der Abfahrten nur weiter verdecken. Kraft entwickeln sie nicht.

Man fragt sich, warum der Auftrag so vergeben wurde. Die Veränderung ergeben kaum positive Neuerungen und insgesamt erscheinen die Eingriffe in homöopathischen Dosen zu erfolgen.

War das ein professioneller Wettbewerb, bei dem sich die Teilnehmer die größte Mühe für die Hauptstadt gaben?


Das betrifft nicht nur den Europaplatz am Hbf, sondern auch das Europaquartier, die Seite jenseits vom Washingtonplatz. Man wünscht sich die Wüste um den Lehrter Bahnhof zurück.

Alles auf Anfang.


Berlin war in den 1990er so schön, aufregend, alles schien möglich.


Es hätte mit Paris, London, Wien in einen Wettstreit treten können.

Aber man entschied sich anders und davon lässt man sich nicht abbringen, bis auch der letzte Zipfel Berlins vergeigt ist.

2

ep_ | 26.10.2023 22:48 Uhr

Verschleiernde Eräuterung

Hier handelt es sich um das "Foyer" und die die Verkehrsdrehscheibe am Nordausgang des wichtigsten Bahnhofs der Hauptstadt. Die Planung dafür hinterlässt lange Gesichter. Kiss-and-Ride wo? Straßenbahn-Haltestelle jenseits der stark befahrenen Invalidenstraße. Die Bezeichnung "Platz" mit einem Nord- und einem Südschnipsel im Norden des Bahnhofs ein schlechter Scherz.
Insgesamt eine etwas klägliche, aber grün gerahmte Visitenkarte

1

auch ein | 26.10.2023 17:37 Uhr

architekt

sehe ich richtig?:
drei entwürfe: einmal eine baumreihe, dann einige bäume in zwei pflanz"trögen", dann ein paar bäume in einer pflanz"niere" ?

dafür hats aber viele sauteure perspektiven mit viel grün vor dem glasmonster gebraucht....was ein irrsinn

 
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Beauftragung: Rehwaldt Landschaftsarchitekten (Dresden)

Beauftragung: Rehwaldt Landschaftsarchitekten (Dresden)

Teilnehmer: Mettler Landschaftsarchitektur (Berlin)

Teilnehmer: Mettler Landschaftsarchitektur (Berlin)

Teilnehmer: Studio Polymorph (Berlin)

Teilnehmer: Studio Polymorph (Berlin)

Teilnehmer: Neumann Gusenburger Landschaftsarchitekten (Berlin)

Teilnehmer: Neumann Gusenburger Landschaftsarchitekten (Berlin)

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