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31.01.2020

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Hybrid in Hamburgs Hafencity

Ensemble von blauraum und Nalbach + Nalbach


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In der Hamburger Hafencity schießen die Neubauten förmlich aus dem Boden. Denn voraussichtlich bis zum Ende der 2020er-Jahre soll „Europas größtes innerstädtisches Stadtentwicklungsprojekt“, wie die HafenCity Hamburg GmbH ihr Unternehmen auch beschreibt, fertiggestellt werden. Jetzt steht unmittelbar neben der Speicherstadt auch das neue Gebäudeensemble KPTN aus Backstein. Sein insgesamt 6.400 Quadratmeter großes Grundstück fügt sich aus zwei Baufeldern zusammen: das südliche bebauten blauraum Architekten (Hamburg, Berlin) nach ihren Plänen, der Entwurf für das nördliche Baufeld stammt dagegen von Nalbach + Nalbach (Berlin).

Das Programm des KPTN ist groß: Gastronomie, Einzelhandel, Hotel, Kino, Hafenbühne, unterschiedliche Wohnungstypen und eine öffentliche Tiefgarage sind in mehreren Gebäudeeinheiten untergebracht. Die zwei zergliederten Neubauten bieten insgesamt rund 48.700 Quadratmeter Bruttogrundfläche aus sieben bzw. acht Geschossen. Eine Passage durchschneidet das Quartier, verbindet die Singapurstraße mit Am Sandtorpark und weitet sich zu einem zentralen Innenhof. Diese städtebauliche Gesamtanordnung mache das Ensemble zu einer kleinen „Stadt in der Stadt“, die unterschiedliche Nutzungen unter einem Dach vereine, erklären die Architekt*innen.

Insgesamt 219 Mietwohnungen und Gewerbeeinheiten umfassen den südlichen Teil des Grundstücks. Die teils geförderten Wohnungen sind zwischen 40 und 120 Quadratmeter groß und bedienen vier Kategorien: das Penthouse, das Apartment, das Studio und die Gartenwohnung sollen die unterschiedlichen Mieterkonstellationen auffangen. Kleinere Einheiten sollen sich zu größeren zusammenschließen lassen, auch die Ladenflächen im Erdgeschoss sind flexibel zu unterteilen.

Im Bau von Nalbach + Nalbach sind ein Hotel mit über 200 Zimmern und ein Kino untergebracht. Der ungewöhnliche Mauerverband, dessen herausstehende Ziegelrücken die gesamte Backsteinfassade wie perforiert erscheinen lässt, und die sehnenartigen Einkerbungen im Sockel sollen an den norddeutschen Backsteinexpressionismus anknüpfen. Der Investor des Ensembles ist DC Developments. Er finanzierte das Projekt nicht nur mit rund 140 Millionen Euro, sondern gab seiner Bezeichnung KPTN auch den feinen Zusatz „Highlife mit Tiefgang“. (mg)

Fotos: Marcus Bredt


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

Stichwort | 09.02.2020 18:57 Uhr

Verantwortung

Mehr denn je sind wir als Architekten heute verpflichtet einen verantwortungsvollen Dialog zu führen über die Bedingungen von Stadt. Fragen sie sich also auch (und gerade!) als Kommentator, ob dies die Stadt ist, in der wir leben, nicht nur Urlaub machen, wollen.

6

schlawuki | 06.02.2020 09:23 Uhr

Rauke]Rübe

@rauke& rübe
irgendwie geht das Gemecker hier schon sehr auf den Nerv.
Wir waren da letztes Jahr und haben das Quartier als durchaus qualitätvoll und lebendig genossen.
Die Kombination mit dem 25 hours Hotel und den restaurants in der Nähe macht einfach Laune.
Das lebendige Bautreiben rundum ist ebenfalls sehr spannend. Und das Leute mit Immobilien Geld verdienen ist ja jetzt mal nicht per se verwerflich.
Speziell in diesem Fall

5

Rauke Rübenstrauch | 04.02.2020 16:47 Uhr

@mehmet

Ja, wenn man den denkbar schlechtesten Vergleich her nimmt, kann man auch hier Qualität entdecken. "So irgendwie..."

4

auch ein | 04.02.2020 13:05 Uhr

architekt

hybrid?

wikipedia:
"Das Substantiv Hybrid (Neutrum: das Hybrid) und das Adjektiv hybrid beziehen sich auf etwas Gebündeltes, Gekreuztes oder Vermischtes. .."

also normale Gebäude mit gemischter Nutzung wie überall in der Stadt oder?

3

mawa | 03.02.2020 18:36 Uhr

Gut gemacht

Wir waren neulich für eine Nacht im 25hours und sind durch die hier gezeigten Straßen spaziert, ich fand den Block echt gut, es ist aufgeräumt und klar, aber nicht tot, und irgendwie trotzdem ein bisschen verspielt.

2

Mute | 03.02.2020 15:18 Uhr

Deutsch für Entwickler

"hybrider Stadtbaustein"?
"symmetrisches Raster"?
"Passage"?
"Stadt in der Stadt"?

aus der Rubrik: "Den Architekten in den Mund gelegt"

1

mehmet | 03.02.2020 10:43 Uhr

mehr stadt

eng und hoch und dicht.... und dennoch viel besser als was wir vor ein paar tagen aus berlin am hauptbahnhof gesehen haben. irgendwie mehr stadt, mehr urbane dichte und nicht so trostlos... eine viel bessere gestaltung der EG-Zone, vor allem Foto 5 sieht ja schon fast nach SoHo aus... mit gefällts spontan.

 
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In der Hamburger Hafencity entstand das Neubauensemble KPTN, das blauraum Architekten als „hybriden Stadtbaustein“ bezeichnen.

In der Hamburger Hafencity entstand das Neubauensemble KPTN, das blauraum Architekten als „hybriden Stadtbaustein“ bezeichnen.

Dem Wohn- und Gewerbeblock liegt ein symetrisches Raster zugrunde, der sich „an die Einfachheit der Speicherarchitektur“ orientiert, erklären die Architekt*innen.

Dem Wohn- und Gewerbeblock liegt ein symetrisches Raster zugrunde, der sich „an die Einfachheit der Speicherarchitektur“ orientiert, erklären die Architekt*innen.

Die Fassaden des Hotel-Kino-Komplexes von Nalbach + Nalbach sind mit zurückspringenden Backsteinen versehen.

Die Fassaden des Hotel-Kino-Komplexes von Nalbach + Nalbach sind mit zurückspringenden Backsteinen versehen.

Innenhof

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