Am Bahnhof von Nantes entstand in den vergangenen Jahren das Quartier Euronantes mit Büros, Hotels, Wohn- und Geschäftshäusern. Das Konzept basiert auf Kleinmaßstäblichkeit, einem durchdachten Wegesystem für Fußgänger*innen sowie vielfältigen Nutzungen. Zudem bildet Euronantes die neue Erschließung für den bislang zwischen Gleistrassen und dem Nordufer der Loire eingefassten Stadtteil Malakoff. Dessen Hochhäuser aus den späten 1960er Jahren gelten als sozialer Brennpunkt und sollen mittels hochwertiger neuer Wohnensembles aufgewertet werden.

Im Jahr 2021 wurde gegenüber den Bahnanlagen der Block 5B mit gemischter Nutzung von RAUM Architectes (Nantes) fertiggestellt, der den nördlichen Rand des neuen Quartiers vervollständigt. Zum Programm gehören auf rund 23.500 Quadratmetern Fläche Büros und Werkstätten der Französischen Eisenbahngesellschaft SNCF, ein Parkhaus mit einer doppelt gewendelten Rampe, die hier natürlich auch den Namen des berühmten Vorbilds, der ersten doppelläufigen Treppe im Loireschloss Chambord trägt, eine Fahrradgarage und öffentliche Dachterrasse, Gewerberäume auf Erdgeschossebene sowie erschwingliche Wohnungen mit Gemeinschaftsbereichen.

Entstanden ist ein Gebäudeensemble aus einem 18-geschossigen Wohnturm, einem sechsgeschossigen Parkhausblock und einem vorgelagerten Bürogebäude mit drei Geschossen. Als Nachbarschaft zusammengefasst werden die drei unterschiedlichen Volumen durch geschwungene rote Ziegelfassaden, die Parkhausebenen durch ein Beton-Exoskelett in eingefärbtem Ortbeton. Die Fenster der Bürogeschosse wechseln mit – den traditionellen Maschrabiyya nachempfundenen – dekorativen Fenstergittern aus Terracotta ab.

Der Wohnturm ist ab dem zehnten Geschoss zurückversetzt, um eine gemeinschaftliche, private Dachebene zu schaffen. Eine breite Betontreppenanlage erschließt vom Vorplatz aus die öffentliche Gartenterrasse auf dem Parkhausdach samt Aufbauten. Dort findet sich auch ein Restaurant in vorgefertigter Holzkonstruktion und gläserne Gewächshäuser sowie ein weiter Ausblick über Bahngleise und Stadtlandschaft und auf die Kathedrale im nahegelegenen historischen Zentrum. Die Baukosten betrugen rund 12 Millionen Euro. (uav)

Fotos: Charles Bouchaib

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Mit ihrer Schwimmbaderweiterung in der Bretagne haben RAUM Architectes kürzlich ein weiteres, aus unterschiedlichen Volumen zusammengesetztes Ensemble fertiggestellt.

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