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10.12.2021

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Gerastert am Hauptbahnhof

Ensemble von Max Dudler in Nürnberg


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Blockförmige Bauten mit gleichmäßigem Fensterraster und abgestuften Fassaden – so oder so ähnlich kennt man es von Max Dudler. Zu seiner Sammlung an streng gerasterten, blockhaften Bauten in Hannover, Berlin und Zürich – allesamt in diesem Jahr fertiggestellt – gesellt sich nun ein weiteres Gebäudeensemble in Nürnberg. Hier hat das Berliner Büro einen wichtigen Stadtbaustein ergänzt, der das östlich des Hauptbahnhof gelegene Areal der ehemaligen Hauptpost wiederbeleben soll.

Zu dem von der Hubert Haupt Immobilien Holding entwickelten Projekt Tafelhof Palais zählt neben den vier Neubauten – bestehend aus zwei Hochhäusern mit zehn und 15 Geschossen sowie zwei Gebäuden mit je sieben Stockwerken – außerdem der von Hans Weiß und Johann Kohl entworfene Rundbau der ehemaligen Hauptpost aus dem Jahr 1924. Für die Kernsanierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes zeichnet ebenfalls das Team um Max Dudler verantwortlich. Weichen musste allerdings der Kopfbau der Hauptpost, der lange Zeit zu großen Teilen leer stand und schließlich 2013 mit Beginn der Bauarbeiten abgerissen wurde.

Das Ensemble ergänzt die Bebauung östlich des Nürnberger Hauptbahnhofs und schließt direkt an den Bestandsbau an. Die zwei Türme mit unterschiedlichen Höhen wie auch die zwei niedrigeren Gebäude sowie der denkmalgeschützte Rundbau wurden um einen gemeinsamen Innenhof angeordnet, der sich in Richtung Altstadt öffnet. Insgesamt steht eine Nutzfläche von 35.400 Quadratmetern zur Verfügung. Die Hotelketten Leonardo Royal und Motel One haben die beiden Türme bezogen, wobei das höherklassige Leonardo Royal auch teilweise Flächen im historischen Rundbau angemietet hat. Sie übernahmen auch die Innenraumgestaltung, für die also nicht das Büro Max Dudler verantwortlich zeichnet. Auf den übrigen Flächen werden Büros, Einzelhandel und Gastronomie untergebracht.

Durch den zweigeschossigen Sockel mit Kolonnaden und hellen Naturstein- und Putzfassaden darüber wird insgesamt ein einheitliches Gesamtbild erzeugt. Die gerasterten Lochfassaden greifen den Charakter des Bestandsbaus auf, vertikale Lisenen und angeschrägte Fensterlaibungen lockern das streng gegliederte Fassadenbild ein wenig auf. (dsm)

Fotos: Stefan Müller



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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

18

Oliver | 05.01.2022 02:02 Uhr

Einfach ein Nichts!

Sicher geht es schlimmer, siehe z.b. das No1 in Mannheim am Hauptbahnhof, oder auch dort in direkter Nachbarschaft das Hochhaus des neue Technische Rathaus, also dieses grauenvoller Paradoxon von Architektur nach Wunsch und Segen des dortigen OB Kurz, nur wirklich schön oder passend zur Umgebung ist auch der Bau hier in Nürnberg nicht. Was mir komplett fehlt ist ein Bezug zur Dominante am Platz also dem wunderschönen alten Bahnhof. Ist es der Zeitgeist menschlicher Kälte und intoleranter ideologischer Schubladen Mentalität der sich auch in der Architektur widerspiegelt oder ist es schlicht Angst vor Anmut und Schönheit? Grau, Beton, Raster... und immer gegen die Harmonie und konträr zur Balance!

Warum ist es so schwer die Sprache des Bahnhofs in die Kubatur und in die Material Wahl auf zu nehmen, es hat doch einen Grund warum Altstadt Häuser so beliebt sind, es ist das Leben und die Wärme welche in ihnen wohnt, die liebe zu Details, zu Rahmen, Figuren, Kanten ja selbst Fensterläden..... Gerne darf es auch diese Höhe haben aber wo ist der würdige Turm Abschluss, die Spitze der einem Bauwerk das jeder sieht sobald er die Stadt betritt einen "Wow" Effekt beschert? Insofern zwar ein ein nicht hässliches Gebäude aber auch Nichts was wir unseren Kinder mit Stolz hinterlassen können... Es ist einfach nur ein Architektonisches Nichts!

17

Money Money Money | 13.12.2021 15:47 Uhr

Und der Gewinner ist ....

.... der Investor. So sehr bemüht aber auch gekonnt die Fassade gestaltet wurde. Das Bauvolumen passt städtebaulich nicht. Punkt.
Aber der Investor kann mit einem guten Namen werben. Win-Win-Situation zulasten des Städtebaus.

16

Jan | 13.12.2021 12:55 Uhr

nichts Neues

Es ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar, wieso dafür die alte Post abgerissen wurde. Es war ein qualitativ hochwertiger Bau, der am gleichen Ort ebenfalls einen vertikale Dominante gebildet hat.
Zudem war der Bau funktional und hätte einfach nur einer Modernisierung bedurft.

Was dafür nun hingestellt wurde freut ausschließlich den Investor. Die horizontale Gliederung der Fassade ist ein Graus. Es hätte funktionieren können, wenn da noch zehn Geschosse mehr wären.

Leider ist seit dem Bau des Neuen Museums von Staab, welches vor 21 Jahren eröffnet wurde nichts Aufregendes in dieser Stadt passiert und der hier gezeigte Neubau lässt vermuten, dass es noch lange so bleiben wird.

15

Liebe | 13.12.2021 12:51 Uhr

...

Diese Polemik zu diesem Projekt ist so unglaublich abgenutzt. Immer die selben unkreativen und plumpen Vergleiche. Hühnerkäfig, Legebatterie....Dabei bietet die Fassade an so manchen Stellen gestalterische Finesse. Zum Glück werden wieder vermehrt Gebäude mit monotaktischer Fassade gebaut. Die Zeiten der freien und sinnfreien Öffnungen, die den großen Genius des Architekten beschreiben und ihn mit seiner gestalterisch uneinsichtigen Blödheit straft, gelten hoffentlich bald zur Vergangenheit.
Einziges Manko, der Turm ist nicht hoch genug. Man denke an den tollen Turm von M&D in Basel und die damit verbundene Sichtachse, bevor die Looser HDM diese Kloschüssel über den Platz bauen mussten.

14

2112131034 | 13.12.2021 10:34 Uhr

Das Einzige

was mich wirklich empört, ist das Motel One Logo auf der Fassade.
Aber dafür kann ja der Max nichts.

13

50667 | 13.12.2021 10:21 Uhr

Differenziete Fassadendetails..


...sind zweifellos vorhanden, aber für ein ambitioniertes Projekt im Ganzen zu wenig.

Ich sehe mir da lieber die kleinen, feinen Projekte von Dudler in Heidenheim, Cantzheim, Bielefeld, Heidelberg etc. an.

Bei diesen Projekten spürt man man alles was gute Architektur letztendlich ausmacht. Eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Ort und der Aufgabenstellung, feingefügte Materialien mit der Fähigkeit in Würde zu altern und viel Herzblut (ganz wichtig !) bei allen Beteiligten.

In Nürnberg spürt man das alles eher nicht.

12

STPH | 13.12.2021 08:21 Uhr

@7.

Bei aufmerksamer Betrachtung fällt auf, dass hier die gesamten Proportionen allein durch sehr differenzierte Fassadendetails sehr gut bedient werden.

11

Moritz | 13.12.2021 07:44 Uhr

Gerastert am Hauptbahnhof

Ich kann den hier geäußerten Unmut auch zu weiten Teilen nicht nachvollziehen. Es entstehen hier doch ein paar interessante städtebauliche Räume. Die horizontale Zonierung ist auch gelungen. Klar, die Erdgeschosszone hat Dudler selbst schon besser hinbekommen. Ein Grund zu solch ideologiegeladenen Beiträgen ist dies aber nicht.

10

peter | 13.12.2021 00:43 Uhr

überall bnd-zentralen

bei diesem kasten hier muss ich an heidelberg denken - dort wird aktuell ein gefühlt noch monströserer investoren-rasterkasten neben dem hauptbahnhof hochgezogen - kommt dann in 1-2 jahren bestimmt auch hier auf den baunetz-bildschirm. wetzt schon mal die messer.

ist deutschland wirklich so mutlos, so ideenfrei, so spaßgebremst und schönheitsverachtend geworden? wieso gehen wir so schlecht mit unseren städten um? und wieso können es unsere nachbarn irgendwie deutlich besser?

krass vor allem, dass man die alten "heftigen" gebäude empört abreißt (collini-center mannheim u.a.), aber dann dasselbe in plump und uninspiriert woanders neu hochzieht.

menschlicher maßstab und humane, dauerhafte materialien gehen uns gerade völlig verloren.

9

Die Zuversicht | 12.12.2021 21:27 Uhr

Felicitas von Schrill

Erschreckend wie sich anhand eines solch belanglosen Beitrages die Gesinnungen formieren. Und nein, der Vorgängerbau war nicht "bauhaus", ebenso ist dudler garantiert nicht Anhänger einer neuen braunen Soße. Und Einfalt und auweia und Langeweile. Alles schon mal gehört und mich gruselt's. Kritik ohne die Antwort zu kennen... das bringt es auf den Punkt!

8

d.teil | 12.12.2021 14:35 Uhr

Monotonie

erinnert an den dollen song von Ideal.

"Kritiker" hat vollkommen recht! Ohne die rechte Antwort zu kennen: es ist definitiv gesichtslose Architektur.

Bild 3 bringt das auf den Punkt.

7

Kritiker | 11.12.2021 17:53 Uhr

Das Schlimmste...

...ist eigentlich die Langeweile, die dieses Projekt ausstrahlt.

Das hat keine Ambitionen, keine Neugier auf Gestaltung - es ist einfach nur gebaute Monotonie.

6

Ossi | 10.12.2021 18:50 Uhr

Der Neue Nürnberger Stil !

So wird es tatsächlich vor Ort stolz bejubelt! Und Henning Larsen wird es gleich opportunistisch auf der Westseite des Bahnhofs wiederholen. Gratulation an die Einfältigkeit.

5

STPH | 10.12.2021 18:20 Uhr

...

Mir gefällt die Zonierung der Fassade in der Höhe und ihre Feingliedrigkeit. Städtebaulich verträgt der flachliegende Bahnhof eine Dominante. Auch der Altbau findet wieder seine Zuordnung. Städtebau ist halt nicht Mimikri vor dem Denkmalschutz. Man mutet hier den Denkmalschützern zu viel Autorität zu, der sie gar nicht gerecht werden können. Auch unfair. Städtebau kann nämlich als übergeordnete Klammer alt und neu zusammenführen. Das kann auch Wachstum sein.

4

Fabian | 10.12.2021 17:02 Uhr

Ein Jammer...

Ob das ein Zufall ist, dass der Kommentator Nummer 1 denselben Namen hat wie der rechtsextreme, ehemalige Nürnberger Stadtrat der Bürgerinitiative Ausländerstopp...?

Und sich über die "ansonsten so geschichtsträchtige Stadt" ausspricht...?

...der auch schon bei einem Vortrag von Max Dudler im Jahr 2015 im Neuen Museum Nürnberg durch solche und andere fragwürdige Aussagen aufgefallen ist...?
( - damals wurde das Projekt wenigstens noch als "Hühnerkäfig" und nicht als "Legebatterie" bezeichnet.)

Nur zur Einordnung der fundierten Kritik ...

3

Lars K | 10.12.2021 16:48 Uhr

Bitte abreißen

Das pure Grauen. Eine Architektur, die ihren Kontext wirklich komplett ignoriert, die jeden, aber wirklich jeden Anschluss total verbaselt, städtebaulich nicht mal ganz doof wird das Ensemble architektonisch total verhauen. Und der arme alte Bahnhof wird erschlagen vom Kasten nebenan. Auweia. Den Investor wirds freuen, da scheint jemand die Bebauung maximal ausgereizt zu haben, aber bei der Stadt haebn sie offenbar überhaupt nicht aufgepasst. Es würde mich wahnsinnig freuen, wenn es hier mal Konsequenzen gäbe, einen Untersuchungsausschuss, wer hier was wann und warum geplant und genehmigt hat. Die Dinger am Berliner Hauptbahnhof sind kaum schlimmer, und das will wirklich was heißen....

2

maestrow | 10.12.2021 16:40 Uhr

allmächt...

würde man im N wohl sagen, wird das das neue AfD Reichshauptquartier?

1

Friedrich Luft | 10.12.2021 15:37 Uhr

Hau es raus das Bauhaus

Ich habe mich eingängig mit der Architektur vor Ort beschäftigt und finde es äußerst bedauerlich dass der schöne Bauhausbau für diese Legebatterie weichen musste. Ein Jammer für diese ansonsten so geschichtsträchtige Stadt.

 
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