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25.03.2025

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In heterogener Nachbarschaft wohnen

Ensemble von Limbrock Tubbesing Architekten in Hamburg


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Unter dem Schlagwort „Wohnen im Grünen“ finden im Hamburger Nordosten verschiedene Wohntypologien wie Reihenhäuser, Geschosswohnungsbau, Wohnraum für Menschen mit Behinderung und Demenz sowie eine Kita zu einer heterogenen Nachbarschaft zusammen. Das drei Baufelder umfassende Projekt im Stadtteil Volksdorf wurde von Limbrock Tubbesing Architekten (Hamburg) geplant und realisiert.


Vier Baukörper bilden ein kleines Quartier mit grüner Mitte, umgeben von historischem Baumbestand. Direkt am Saseler Weg wurden zwei leicht L-förmige Volumen platziert. Eines nimmt die zweigeschossige Kita des freien Trägers SterniPark auf, der auch die Bauherrschaft für dieses Gebäude innehatte. Auf rund 800 Quadratmetern kommen bis zu 140 Kinder unter. Alle Spiel- und Lernräume verfügen über großformatige Fenster und Türen ins Grüne, im Obergeschoss werden sie mit einer Terrasse nach außen erweitert. Der Spielplatz dient auch als Begegnungsort für die Nachbarschaft.

Über der Kita entstanden im zweiten Obergeschoss neun öffentlich geförderte, rollstuhlgerechte Apartments. Ein weiteres Staffelgeschoss nimmt eine Cluster-Wohnung auf, in der neun Menschen mit Demenz betreut zusammenleben. Sie unterteilt sich in private Wohnräume mit Bad und eine große Wohnküche mit Aufenthaltsraum.

Das Kita-Volumen ist mit einem modularen Grünfassadensystem ausgestattet, das zugleich als Lernumgebung für die Kinder dient, um sie mit verschiedenen Pflanzen vertraut zu machen. Ein intelligentes Bewässerungssystem ermittelt den Wasserbedarf und versorgt die Pflanzen mit Hilfe von Sensoren auf jeder Seite des Gebäudes.

In dem zweiten, etwas längeren L-Riegel ist ein Mehrfamilienhaus mit circa 3.160 Quadratmetern Bruttogrundfläche untergebracht. Es nimmt zwölf öffentlich geförderte und zwölf frei finanzierte Wohnungen auf. Diese variieren in ihrer Größe und sind auf den Bedarf sowohl Alleinerziehender mit Kind als auch größerer Familien ausgelegt. Sie verfügen über große Balkone zur Quartiersmitte. 

Nach Süden schließen dreizehn Eigentums-Reihenhäuser mit offenen Grundrissen das Ensemble ab. Sie umfassen eine Bruttogrundfläche von circa 2.530 Quadratmetern und sind in zwei Typen unterteilt: Gartenhäuser mit einem Split-Level und Terrassenhäuser, die sich ebenerdig zu einem kleinen Garten öffnen. Wohn- und Essbereich verfügen über eine lichte Höhe von rund 4,30 und 5,10 Metern sowie eine raumhohe Verglasung. Die Fassaden sind mit vertikal gesetzten Riemchen in einem Beigeton gestaltet, das Mehrfamilienhaus ist durch ein Wechselspiel aus Riemchen und Putzfassaden mit horizontal verlaufenden Geschossbändern charakterisiert. Bauherrin von Mehrfamilienhaus und Reihenhäusern war die Aurelius Immobilien GmbH. (da)

Fotos: Jakob Börner


Zum Thema:

Für das Projekt wurden Limbrock Tubbesing Architekten 2024 beim BDA Hamburg Architektur Preis mit dem 3. Rang ausgezeichnet.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

ulknudel | 26.03.2025 16:38 Uhr

Toll

Wundervoll harmonisches Projekt! Farbigkeit, Liebe zum Detail, Proportion. Da. wurde sehr viel richtig gemacht! Nur das Gesamtensemble ist mir auch etwas schleierhaft.

3

romanesco | 26.03.2025 09:26 Uhr

Hamburger Grün

Das Tolle ist ja: Wo SOLCHE Bäume stehen, ist es relativ unerheblich, wie die Häuser unter diesen Bäumen aussehen. Gesegneter Bauplatz. Die Riemchenehrlichkeit könnte man durchaus noch auf die Spitze treiben, dann muss man aber streng darauf achten, sie ausschließlich zweidimensional zu verwenden -> Blechlaibungen an den Fenstern, keine gestaffelten Versprünge usw. Hoffen wir, dass der gelbe Klinker gelb bleibt und nicht mit der Zeit ins fahlgrüne abschmiert. So wie es sich auf den Bildern präsentiert, ist es ein bewährter, seit den Fünfzigern aus Dänemark (oder England?) nach HH importierter Farbklang mit positiven Assoziationen.

2

pedro | 25.03.2025 17:46 Uhr

Fassade

...vielleicht habe nur ich damit ein Problem, aber diese senkrecht gesetzten Riemchenfassaden sind unerträglich.
Zugegeben, man sieht sofort, dass es eine Tapete ist, aber will man diese Ehrlichkeit wirklich?
Ich könnte gerne darauf verzichten.

1

Ostsee Architekt | 25.03.2025 16:53 Uhr

Harmonische Architektur oder gestalterisches Chaos?

Wie beim Deutschlandhaus am Gänsemarkt hat auch hier das Architekturbüro den Verblendziegel hochkant gesetzt.
Hochkant gemauerte Verblendziegel wirken meines Erachtens ungewohnt, da die typische Struktur und Tiefenwirkung verloren geht. Zudem entsteht ein unharmonisches Fugenbild, das nicht der klassischen Verblendschale entspricht. Ich denke, dass auch Laien dies wahrnehmen – die Idee einer gemauerten Verblendschale geht verloren, und es bleibt nur noch eine Art Tapete.
Insgesamt wirkt das Ensemble durch das mächtige Vordach, das wohl Sichtbeton imitieren soll (Bild 8), und die horizontale Bänderung (Bild 10) sehr unruhig.
Die Fassadenbegrünung finde ich spannend, aber ich verstehe das Zusammenspiel im Gesamtensemble nicht.

 
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